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Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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Größe kämen wir nie zur Insel. Aber wir können es benutzen, um wenigstens diesem Desaster hier zu entkommen!“
    „Dann lasst uns ablegen, Altezza .“
    „Ja, schnell.“
    Dante wandte sich an die zitternde Besatzung. „Leinen los! Hisst die Segel! Macht schon!“
    In diesem Moment sprang Ezio aus den Schatten am Kai und auf das Boot hinüber. Die von Angst gepackten Matrosen ergriffen das Hasenpanier und sprangen in die dunkle Lagune.
    „Bleib mir vom Leibe, du Mörder!“, kreischte Silvio.
    „Das war Eure letzte Beleidigung“, sagte Ezio, stieß ihm die Doppelklinge in den Magen und zog sie ihm langsam quer über den Bauch. „Und für das, was Ihr über meine Mutter und Schwester gesagt habt, würde ich Euch die Eier abschneiden – wenn Ihr welche hättet!“
    Dante stand wie angewurzelt da. Ezio sah ihn festen Blickes an. Der große Mann wirkte erschöpft.
    „Es ist vorbei“, sagte Ezio. „Du hast aufs falsche Pferd gesetzt.“
    „Vielleicht habe ich das“, erwiderte Dante. „Aber ich werde dich trotzdem töten. Du dreckiger Assassine. Deinetwegen bin ich so müde.“
    Ezio zog seine pistola und schoss. Die Kugel traf Dante mitten ins Gesicht. Er fiel.
    Ezio ging neben Silvio in die Knie, um ihm die Absolution zu erteilen. Er war gewissenhaft und vergaß nie, dass man nur dann töten sollte, wenn es keine andere Möglichkeit gab, und dass der Sterbende, der bald schon gar keine Rechte mehr haben würde, zumindest die letzte Ölung verdiente.
    „Wo wolltet Ihr hin, Silvio? Was ist das für eine Galeere? Ich dachte, Ihr wolltet Doge werden?“
    Silvio lächelte dünn. „Das war nur ein Ablenkungsmanöver … Wir sollten mit dem Schiff …“
    „Wohin?“
    „Zu spät“, lächelte Silvio und starb.
    Ezio wandte sich Dante zu und bettete dessen gewaltigen Kopf in seine Armbeuge.
    „Zypern ist ihr Ziel, Auditore“, krächzte Dante. „Vielleicht kann ich meiner Seele doch noch Erlösung verschaffen, wenn ich Euch die Wahrheit sage. Sie wollen … sie wollen …“ Aber der Hüne erstickte an seinem eigenen Blut und ging von dieser Welt.
    Ezio durchsuchte die Taschen der beiden Männer, fand jedoch nichts außer einem Brief an Dante, geschrieben von seiner Frau. Beschämt las er ihn.
    Amore mio,
    ich frage mich, ob je der Tag kommen wird, da Du diese Worte verstehen wirst. Ich bedaure, was ich tat und zuließ – dass Marco mich von Dir trennte, dass ich mich scheiden ließ, dass ich seine Frau wurde. Aber nun, da er tot ist, finde ich vielleicht wieder einen Weg, der mich zu Dir führt. Doch frage ich mich auch, ob Du Dich meiner überhaupt noch erinnern willst. Oder waren die Wunden, die ich Dir zufügte, zu tief? Rühren meine Worte, wenn schon nicht an Deiner Erinnerung, so doch an Deinem Herzen? Aber vielleicht ist es einerlei, was ich sage, denn ich weiß, dass Du noch immer irgendwo in meinem Herzen bist. Ich werde einen Weg finden, Liebster. Um Dich zu erinnern. Um Dich zurückzugewinnen …
    Ewig Dein,
    Gloria
    Eine Adresse war nicht vermerkt. Ezio faltete den Brief sorgfältig zusammen und steckte ihn ein. Er würde Teodora fragen, ob sie von dieser merkwürdigen Geschichte wusste und den Brief an seine Absenderin zurückschicken konnte, verbunden mit der Nachricht vom Tode des Gatten dieses treulosen Geschöpfs.
    Er blickte auf die Toten und schlug das Kreuzzeichen über ihnen. „Requiescant in pace“, sagte er traurig.
    Ezio stand noch immer neben den beiden toten Männern, als Bartolomeo keuchend herbeikam. „Wie ich sehe, habt Ihr meine Hilfe gar nicht gebraucht – wie immer“, stellte er fest.
    „Habt Ihr das Arsenal zurückerobert?“
    „Glaubt Ihr, ich wäre hier, wenn nicht?“
    „Glückwunsch!“
    „Evviva!“
    Aber Ezio schaute aufs Meer hinaus. „Wir haben Venedig zurückgewonnen, mein Freund“, sagte er. „Und Agostino kann fortan regieren, ohne die Templer fürchten zu müssen. Aber ich glaube, für mich wird es kaum Ruhe geben. Seht Ihr die Galeere dort am Horizont?“
    „Ja.“
    „Dante verriet mir mit seinem letzten Atemzug, dass sie auf dem Weg nach Zypern ist.“
    „Zu welchem Zweck?“
    „Das, amico, ist es, was ich herausfinden muss.“

 
    21
    Ezio konnte kaum glauben, dass es Johannistag war, im Jahre des Herrn 1487 – sein achtundzwanzigster Geburtstag. Er war allein auf der Brücke der Fäuste, lehnte sich ans Geländer und blickte düster hinab in das dunkle Wasser des Kanals. Eine Ratte schwamm vorbei, eine Ladung Kohlblätter vor sich

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