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Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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sagte er, „Ihr glaubt tatsächlich, was Ihr da erzählt.“
    Der Priester lachte. „Nicht alle von uns mussten erst überredet und genötigt werden. Ich war schon vorher festen Glaubens. Alles, was ich gesagt habe, ist wahr!“
    „Nichts ist wahr“, erwiderte Ezio. „Und was ich jetzt tue, fällt mir nicht leicht.“ Er ließ seine Klinge hervorschnellen und durchbohrte den Priester damit. „Requiescat in pace“, sagte er. Dann wandte er sich von seinem Opfer ab und zog sich die Kapuze tief ins Gesicht.
    * * *
    Es war ein langer, steiniger Weg, aber zum Ende hin wurde Savonarola selbst zum unfreiwilligen Verbündeten der Assassinen, weil die finanzielle Kraft von Florenz versiegte – der Mönch verdammte sowohl den Handel als auch das Geldverdienen, genau die beiden Dinge, die Florenz groß gemacht hatten. Und noch immer wollte das Jüngste Gericht nicht kommen. Stattdessen forderte ein liberaler Franziskaner den Mönch zu einer Feuerprobe auf. Der Mönch ging nicht darauf ein, und seine Autorität nahm weiteren Schaden. Anfang Mai 1497 brachen viele junge Männer der Stadt zu einem Protestmarsch auf, und der Marsch endete in Krawallen. Danach begannen Tavernen wieder zu öffnen, die Menschen sangen, tanzten, spielten und hurten wieder – sie hatten wieder Spaß am Leben. Und während die ersten Verbannten in jene Stadtviertel, die unterdessen vom Regime des Mönchs befreit waren, zurückkehrten, nahmen auch Geschäfte und Banken den Betrieb wieder auf. Es geschah nicht über Nacht, weil der Mönch beharrlich an seiner Macht festhielt, aber letztlich – und fast auf den Tag genau ein Jahr nach den Krawallen – kam der Augenblick, da Savonarolas Fall unabwendbar schien.
    „Ihr habt gute Arbeit geleistet, Ezio“, lobte Paola, während sie mit La Volpe und Machiavelli vor den Toren des Sankt-Markus-Komplexes standen, zusammen mit einer großen, erwartungsvollen und ausgelassenen Menge, die sich aus den freien Vierteln hier eingefunden hatte.
    „Danke. Aber was geschieht jetzt?“
    „Passt nur auf“, sagte Machiavelli.
    Mit einem lauten Krachen öffnete sich über ihnen eine Tür, und eine hagere, schwarzgekleidete Gestalt erschien auf einem Balkon. Der Mönch starrte düsteren Blickes auf das versammelte Volk herunter. „Ruhe!“, befahl er. „Ich verlange Ruhe!“
    Trotz allem ergriff so etwas wie Ehrfurcht die Menge, und es wurde still.
    „Warum seid ihr hier?“, wollte Savonarola wissen. „Warum stört ihr mich? Ihr solltet eure Häuser reinigen!“
    Doch die Menge tat lautstark ihr Missfallen kund. „Reinigen? Wovon denn?“, rief ein Mann. „Ihr habt uns doch schon alles abgenommen!“
    „Ich habe mich zurückgehalten!“, rief Savonarola zurück. „Aber jetzt werdet ihr tun, was ich euch befehle! Ihr werdet euch mir unterwerfen !“ Und damit holte er unter seiner Kleidung den Apfel hervor und hob ihn in die Höhe. Ezio sah, dass an der Hand, in der er ihn hielt, ein Finger fehlte. Augenblicklich begann der Apfel zu leuchten, und die Menge wich aufkeuchend zurück. Machiavelli jedoch bewahrte die Ruhe, holte aus und warf ohne zu zögern ein Messer, das sich in den Unterarm des Mönches bohrte. Savonarola schrie vor Schmerz und Wut auf und ließ den Apfel los, der vom Balkon herunter in die Menge fiel.
    „Neeeiiin!“, kreischte Savonarola. Aber auf einmal wirkte er ganz klein, sein Gebaren gleichermaßen peinlich wie pathetisch. Das reichte der Menge. Die Menschen sammelten sich und stürmten die Tore von Sankt Markus.
    „Schnell, Ezio“, sagte La Volpe. „Sucht den Apfel. Er kann nicht weit sein.“
    Ezio sah ihn – er rollte unbeachtet zwischen den Füßen der Menge umher. Er warf sich dazwischen, wurde übel hin und her gestoßen, aber dann bekam er den Apfel endlich zu fassen. Rasch verstaute er ihn sicher in seiner Gürteltasche. Die Tore von San Marco standen jetzt offen – vermutlich waren ein paar der Brüder da drinnen zu dem Schluss gekommen, dass Klugheit schwerer wog als Heldenmut, und versuchten ihre Kirche, ihr Kloster und vor allem die eigene Haut zu retten, indem sie sich dem Unausweichlichen beugten. Auch unter ihnen gab es viele, die genug hatten von der ermüdenden Tyrannei des Mönches. Die Menge strömte hinein und kehrte wenige Minuten später mit einem um sich tretenden und schreienden Savonarola auf den Schultern zurück.
    „Bringt ihn zum Palazzo della Signoria“, ordnete Machiavelli an. „Dort soll man ihm den Prozess machen!“
    „Idioten!

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