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Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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die Höhe und schaute zu, wie – in diesem Fall – der Hänfling die Öffnung fand und davonflog. Leonardo sah ihm aufmerksam nach und wandte sich einem weiteren Käfig zu, wobei er Ezio bemerkte.
    Er lächelte gewinnend und warm und umarmte ihn. Dann wurde seine Miene ernst. „Ezio! Mein Freund. Ich hatte nicht erwartet, Euch hier zu sehen, nach allem, was Ihr durchgemacht habt. Aber Ihr seid mir natürlich herzlich willkommen. Geduldet Euch nur einen Moment. Es dauert nicht lang.“
    Ezio sah zu, wie Leonardo einen Vogel nach dem anderen – Drosseln, Dompfaffen, Lerchen und die bei Weitem teureren Nachtigallen – freiließ und dabei jeden einzelnen genau beobachtete.
    „Was tut Ihr da?“, wunderte sich Ezio.
    „Alles Leben ist kostbar“, erwiderte Leonardo schlicht. „Ich kann es nicht ertragen, andere Lebewesen eingesperrt zu sehen, nur weil sie so schöne Stimmen haben.“
    „Ist das der einzige Grund, weshalb Ihr sie freilasst?“ Ezio vermutete noch einen anderen Beweggrund dahinter.
    Leonardo grinste, gab aber keine direkte Antwort. „Ich werde auch kein Fleisch mehr essen. Warum sollte ein armes Tier sterben müssen, nur weil es uns gut schmeckt?“
    „Andernfalls hätten die Bauern keine Arbeit.“
    „Sie könnten alle Getreide anbauen.“
    „Stellt Euch doch einmal vor, wie langweilig das wäre. Außerdem gäbe es ein Überangebot.“
    „Ach, ich hatte ganz vergessen, dass Ihr ein finanziatore seid. Und ich vergesse meine Manieren. Was führt Euch zu mir?“
    „Ich muss Euch um einen Gefallen bitten, Leonardo.“
    „Wie kann ich Euch zu Diensten sein?“
    „Es gibt da etwas, das … ich von meinem Vater geerbt habe, und ich möchte Euch bitten, es zu reparieren, wenn Ihr könnt.“
    Leonardos Augen leuchteten auf. „Aber natürlich. Kommt hier entlang. Wir benutzen mein Privatzimmer. Im Atelier haben die Jungen wieder alles durcheinander gebracht, wie immer. Manchmal frage ich mich, warum ich sie überhaupt beschäftige!“
    Ezio lächelte. Er erkannte allmählich, dass Leonardos größte Liebe seine Arbeit war – und immer bleiben würde.
    „Kommt.“
    Leonardos kleineres Privatzimmer war noch unordentlicher als das Atelier, aber inmitten der Unmengen von Büchern, Proben und Papieren stapelte der Künstler, wie immer tadellos gekleidet und parfümiert, sorgsam ein paar Dinge aufeinander, bis auf einem großen Zeichentisch genügend Platz frei geräumt war.
    „Verzeiht das Durcheinander“, sagte er. „Aber nun haben wir uns ja eine Oase geschaffen. Lasst sehen, was Ihr für mich habt. Es sei denn, Ihr möchtet erst ein Glas Wein?“
    „Nein, nein.“
    „Gut“, meinte Leonard. „Dann zeigt her!“
    Vorsichtig holte Ezio die Klinge, den Armschutz und den Mechanismus hervor, die er zuvor in jenes rätselhafte Stück Pergament eingewickelt hatte, das er ebenfalls in der Truhe gefunden hatte. Leonardo versuchte die einzelnen Stücke zusammenzusetzen, hatte aber keinen Erfolg, und einen Moment lang schien er verzweifelt.
    „Ich weiß nicht, Ezio“, meinte er. „Dieser Mechanismus ist alt, sehr alt, aber er ist auch sehr raffiniert und selbst unserer Zeit voraus, würde ich sagen. Faszinierend.“ Er sah auf. „So etwas habe ich noch nie gesehen. Aber ich fürchte, ohne die Originalpläne kann ich kaum etwas ausrichten.“
    Dann lenkte er sein Augenmerk auf das Pergament, das er in die Hand genommen hatte, um die einzelnen Teile wieder einzuwickeln. „Wartet!“, rief er und studierte das Blatt. Er schob die zerbrochene Klinge und den Armschutz beiseite, breitete das Pergament aus und kramte, immer wieder einen Blick auf das Blatt werfend, in einem Regal herum, das mit alten Büchern gefüllt war. Schließlich fand er die beiden, die er gesucht hatte, legte sie auf dem Tisch ab und begann behutsam, darin zu blättern.
    „Was tut Ihr da?“, wollte Ezio von leiser Ungeduld erfüllt wissen.
    „Das ist sehr interessant“, erwiderte Leonardo. „Es handelt sich offenbar um eine Seite aus einem Kodex.“
    „Einem was?“
    „Es ist eine Seite aus einem alten Buch. Das Blatt ist nicht bedruckt, sondern von Hand beschrieben. Es muss in der Tat sehr alt sein. Habt Ihr noch mehr davon?“
    „Nein.“
    „Ein Jammer. Niemand sollte aus solchen Büchern Seiten herausreißen.“ Leonardo schwieg kurz. „Es sei denn, das Ganze …“
    „Ja?“
    „Nichts. Seht, der Inhalt dieses Blattes ist verschlüsselt. Aber wenn meine Theorie richtig ist … und diesen Skizzen zufolge ist sie das

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