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Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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schützten es meilenweit vor Blicken.
    Er sammelte in dem Wäldchen etwas Reisig, und nach einigem Probieren hatte er in einem Büschel Gras eine rote Glut entfacht. Vorsichtig platzierte er das Gras unter einem Zelt aus Zweigen und verbrannte sich doch die Finger, als sein Feuer augenblicklich aufflackerte. Es brannte gut, verursachte nur wenig Rauch, und selbst der war dünn und leicht und wurde vom Wind sogleich verwirbelt.
    Zum ersten Mal, seit er Masyaf erblickt hatte, lächelte Ezio wieder.
    Trotz der Kälte zog er, weil er Zeit sparen wollte, seine Kleidung aus, um sie am Feuer auf einem provisorischen Gestell aus Ästen zu trocknen, während der Fisch an einem einfachen Spieß briet. Kaum eine Stunde später – er hatte das Feuer inzwischen ausgetreten und die Überreste zerstreut – spürte er eine angenehme Wärme im Bauch und konnte kurz darauf seine Kleider wieder anziehen, die zwar nicht wie frisch gewaschen, aber warm und einigermaßen trocken waren. Der Rest der Feuchtigkeit würde unter seiner Körperwärme verdampfen. Mit seiner Müdigkeit indes würde er sich weiter plagen müssen. Er widerstand dem Verlangen, am Feuer neben dem Teich zu schlafen, auch wenn dieser Kampf nicht weniger hart war als sämtliche Auseinandersetzungen, in die er unterwegs geraten war. Aber dafür wurde er jetzt mit neuer Kraft belohnt.
    Er fühlte sich der Herausforderung, zur Burg zurückzukehren, gewachsen. Er brauchte seine Ausrüstung, und dann musste er die Geheimnisse dieses Ortes lüften; andernfalls wäre seine ganze Reise umsonst gewesen.
    Als er den Weg, den er gekommen war, zurückging, sah er, kurz bevor er die Wand erreichte, an der er heraufgeklettert war, dass am südlichen Talausgang ein weiterer Pfad an dieser Felswand nach oben führte. Wer hatte die Steige in den Stein gehauen? Menschen vor Hunderten von Jahren? Ezio hatte keine Zeit, darüber nachzugrübeln, aber er war froh, dass es den Pfad gab. Er stieg steil gen Osten und in Richtung Masyaf an. Ezio machte sich an den Aufstieg.
    Nach etwa zweihundert Metern endete der Weg an einem kleinen Vorgebirge, wo ein paar Grundsteine von der früheren Existenz eines Aussichtsturms kündeten, von dem aus Wachen die Umgebung im Auge behalten und die Burg vor nahenden Armeen oder Karawanen warnen konnten. Richtete er den Blick gen Osten und nach unten, sah er dort Masyaf mit seinen hoch aufragenden Mauern und den Kuppeldachtürmen. Ezio kniff die Augen zusammen, die scharf wie die eines Adlers waren, und machte Details aus, die ihm bei seiner Rückkehr von Nutzen sein würden.
    Tief unter sich erkannte er eine Hängebrücke, die auf die andere Seite jener Schlucht führte, über die sich auch jene aus Stein erstreckt hatte. Nicht weit davon entfernt befand sich ein Wachposten. Soweit er es erkennen konnte, gab es von dieser Seite aus keinen anderen Weg zur Burg hinüber, doch dafür war der Weg vom jenseitigen Ende der Brücke bis zur Burg ziemlich frei. Im Gegensatz zum diesseitigen Weg hinunter zur Brücke. Eine fast senkrechte Wand aus schwarzem Fels, die selbst dem sichersten Kletterer Angst einjagen konnte. Zudem lag sie voll im Blickfeld des Wachpostens auf der Burgseite der Brücke.
    Ezio blinzelte zur Sonne hoch. Sie hatte ihren Zenit bereits überschritten. Seiner Schätzung nach würde er vier bis fünf Stunden brauchen, um die Burg zu erreichen. Er musste hineingelangen, bevor es dunkel wurde.
    Er machte sich vorsichtig und langsam an den Abstieg, achtete darauf, keine lockeren Steine loszutreten, die an der Bergflanke hinabkollern und die Templer, die an der Brücke Wache hielten, alarmieren würden. Es war ein heikles Unterfangen, aber die Sonne würde hinter ihm untergehen und damit vor den Augen all derer, die von unten in seine Richtung blicken mochten, und für diesen Schutz war Ezio dankbar. Er würde unten sein, bevor die Sonne ganz untergegangen war.
    Schließlich erreichte er die Deckung eines großen Felsvorsprungs zu ebener Erde, keine zwanzig Meter von der Westseite der Brücke entfernt. Es war kälter geworden, und der Wind frischte auf. Die Brücke – sie bestand aus schwarz geteerten Seilen und schmalen Holzleisten – schaukelte und klapperte. Ezio sah, wie zwei Wachen aus dem Häuschen traten und auf ihrer Seite ein Stück auf und ab gingen, die Brücke selbst jedoch nicht betraten. Bewaffnet waren sie mit Armbrust und Schwert.
    Inzwischen herrschte Abenddämmerung, und das machte es schwer, Entfernungen zu schätzen. Dennoch

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