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Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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waren bereits auf dem Weg zurück zu ihren Flößen. Er folgte ihnen, wollte sie aufhalten, bevor sie Alarm schlagen konnten, doch als er den Pier erreichte, stießen sie sich bereits ab. Bis Ezio auf das zweite Floß gesprungen war und mühsam die Vertäuung löste, befanden sich die Soldaten mit dem anderen Floß schon mitten auf dem Fluss und trieben davon.
    Er hatte sich bereits abgestoßen und die Verfolgung aufgenommen, als ihm ein Gedanke in den Sinn kam: Hatten sie Angst vor ihm, oder lockten sie ihn in eine Falle? Egal, jetzt war es ohnehin zu spät! Er musste die Sache bis zum Ende durchziehen.
    Da sein Floß leichter war, trug ihn die Strömung näher an die Templer heran. Die Soldaten machten einen panischen Eindruck, aber das hielt sie nicht davon ab, Bomben bereit zu machen und Musketen zu laden.
    „Wir haben Schießpulver an Bord!“, schrie einer. „Das sollten wir benutzen!“
    „Wir versenken ihn mit Granaten“, sagte ein anderer und warf eine Bombe, die explodierte, als sie das Wasser kaum einen Fuß von Ezios Bug entfernt berührte.
    „Macht Platz!“, rief ein anderer Soldat, der versuchte, Halt zu finden und mit seiner Muskete zu zielen.
    „Erschieß ihn!“
    „Was glaubst du, was ich vorhabe?“
    „Bring den Bastard um!“
    Sie schlingerten flussabwärts. Ezio hatte inzwischen das Ruder seines Floßes zu fassen bekommen und brachte es unter Kontrolle, während er ständig ausweichen und sich ducken musste, um den Kugeln aus den Musketen zu entgehen, die auf ihn zujagten. Doch das Schaukeln und Schlingern ihres Floßes machte es den Soldaten so gut wie unmöglich, richtig zu zielen. Dann löste sich eines der Fässer an Bord aus der Seilhalterung, rollte auf dem Deck umher und ließ zwei Soldaten in die Strömung stürzen – einer davon war der Mann am Ruder gewesen. Das Floß bockte heftig, warf einen weiteren Mann ins schwarze Wasser und krachte dann gegen das Ufer. Die Überlebenden kletterten hinauf. Ezio blickte hoch zur Gewölbedecke, die sich sechs oder sieben Meter über dem Fluss befand. In der Düsternis machte er ein Seil aus, das unter der Decke entlang verlief und an dem man sicher oft Kähne und Flöße festhakte, um sie den Fluss hinabzugeleiten. Dazu bedurfte es nur eines Mannes an Bord, der das Gefährt mittels einer Stange an den Ösen, mit denen das Seil in regelmäßigen Abständen befestigt war, ein- und wieder loshakte. Ezio sah, dass das Seil, das dem abschüssigen Flussverlauf folgte, sich ebenfalls allmählich neigte. Gerade genug für das, was er vorhatte.
    Ezio wappnete sich, steuerte sein Floß aufs Ufer zu, und als es dagegenprallte, sprang er auf den steinernen Pfad neben dem Fluss.
    Die überlebenden Soldaten waren ihm unterdessen schon ein gutes Stück voraus, rannten um ihr Leben – oder um Verstärkung zu rufen. Ezio durfte keine Zeit verlieren.
    Rasch tauschte er die Pistole gegen seine Hakenklinge aus, kletterte an der Seitenwand empor und warf sich in Richtung des Seiles über den Fluss. Er hatte gerade genug Schwung, um es mit seinem Haken zu erwischen, und im Nu schoss er über dem Wasser flussabwärts dahin, viel schneller, als die Soldaten rennen konnten, obwohl er sich stets im exakt richtigen Moment vor jeder Öse los- und dahinter wieder einhaken musste, wollte er nicht in die tosende Strömung stürzen.
    Als er die Soldaten eingeholt hatte, kehrte er sein erstes Manöver um, löste den Haken im entscheidenden Moment vom Seil und warf sich zur Seite, sodass er direkt vor den Templern auf dem Uferstreifen landete. Sie blieben wie angewurzelt stehen und blickten ihm keuchend entgegen.
    „Das ist ein Wahnsinniger“, sagte der erste Templer.
    „Das ist kein Mensch – das ist ein Dämon“, schrie ein zweiter.
    „Dann wollen wir doch mal sehen, ob Dämonen bluten“, brüllte ein mutigerer Kamerad und kam mit wirbelndem Schwert auf Ezio zu.
    Ezio vollführte einen Hakenlauf über den Rücken des Mannes und stieß ihn, solange er noch aus dem Gleichgewicht war, in den Fluss. Drei Soldaten waren noch übrig. Alle Kampfeslust hatte sie verlassen, aber Ezio wusste, dass er es sich nicht erlauben konnte, gnädig zu sein. Die darauffolgende Auseinandersetzung war kurz und blutig – Ezio kam mit einer Schnittwunde am linken Arm davon, die drei Templer lagen tot vor seinen Füßen.
    Nach Luft schnappend machte er sich auf den Weg zurück zu der zugemauerten Tür. Sie waren ein ganzes Stück flussabwärts gekommen, und er brauchte zehn Minuten, bis

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