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Asylon

Asylon

Titel: Asylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Elbel
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ganze
verdammte Flotte, dachte er missvergnügt. Was wollen
die nur?
    »Schaff mir ’ne Verbindung mit
dem Commissioner«, sagte er schließlich.
    Irgendetwas Merkwürdiges
passierte hier, und das gefiel ihm überhaupt nicht.

    »Das würde ich an eurer
Stelle lassen!«
    Torn fuhr herum.
    Drei dunkle Schatten waren an
einer Ecke des Gebäudes aufgetaucht und hielten Pistolen auf die beiden Polizisten
gerichtet. Torns Herz machte einen Freudensprung. Er erkannte Jacks drahtigen
Körper und sein blondes Haar. Hinter ihm standen Ripley, der Fahrer des Vans,
und Pedro.
    Endlich, dachte
er.
    Einer der Cops richtete das
Gewehr sofort auf die Neuankömmlinge, der andere zielte weiterhin auf Torn und
Saïna. Die beiden Männer in Kampfmontur waren sichtlich nervös. Hektisch
pendelten ihre Blicke zwischen den beiden Gruppen von Gegnern hin und her, die
sich ihnen auf einmal boten.
    Die Pistole in Ripleys Händen
zitterte.
    »Hmm, sieht nach einem Patt aus«,
sagte Jack betont nüchtern, als würde er das Ergebnis eines Schachspiels
kommentieren.
    »Ich puste euch drei weg, bevor
ihr auch nur den Finger krümmt!«, brüllte der Wortführer der beiden Cops wütend.
    »He, he, he … Mein Partner meint
das nicht so«, sagte der andere Polizist beschwichtigend, ohne Torn allerdings
aus den Augen zu lassen. »Ey, Marc, entspann dich, okay?«
    Torn atmete tief durch.
Vielleicht würden sie doch noch alle heil aus dem Schlamassel rauskommen.
    Doch dann geschah es.
    Später konnte sich Torn nicht
mehr an den Ablauf erinnern. Nur den furchtbaren Knall. Der Schuss musste aus
Richtung von Jack und seinen Leuten gekommen sein. Der Cop, der Torn und Saïna
bedrohte, wurde von der Trefferwucht von den Beinen gerissen. Der andere Polizist
erwiderte sofort das Feuer.
    Für einen Sekundenbruchteil
richtete sich Ripley so gerade auf, als wäre er ein Soldat beim Morgenappell,
die Augen weit aufgerissen. Dann fiel er in einer grotesken Pirouette in sich
zusammen.
    Während Torn wie erstarrt dastand,
begann Poosah hinter ihm zu schreien. Er sah, wie die Gewehrmündung des noch
stehenden Cops in ihre Richtung zuckte.
    Sofort warf er sich nach vorn.

    »Sehen Sie die
Buchstaben auf den Westen von den Typen? SWAT – das sind alles
Polizisten dort unten!«
    Erik Prince, Kommandeur der
Hubschrauberflotte von RaServices, einer auf »militärische Dienstleistungen« spezialisierten
Tochter des SecuCorp-Konzerns, schaltete den Bordfunk ab und beugte sich zu dem
Bordschützen hinunter, der etwa zwei Fuß tiefer vor ihm saß, bis sich sein Mund
ganz dicht an dessen Ohr befand.
    »Soweit ich weiß, liegt ihr
Jahresgehalt bei zweihunderttausend Reformdollars. Darf ich Ihre Bemerkung so
verstehen, dass Sie moralische Bedenken haben?«, fragte er den Schützen.
    »Natürlich nicht, Sir«, druckste
der Mann. »Ich frage mich nur, ob es nicht politische Schwierigkeiten geben
könnte. Wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Wenn ich mich recht erinnere,
sind Sie von uns wegen Ihrer militärischen Fähigkeiten eingestellt worden, oder
irre ich mich da?«
    »Nein, Sir.«
    »Gut, dann überlassen Sie die
Politik den Sesselfurzern im Kapitol, und tun Sie Ihren Job, okay?«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    Mit einem stillen Seufzer lehnte
sich Prince zurück. Er hätte dem Mann zur Beruhigung auch von der Neuentwicklung
erzählen können, die sie mit sich führten. Neopalm, ein Brandgel mit der
fünfzehnfachen Brandwirkung von Napalm, das aber völlig rückstandslos
verbrannte. Niemand würde irgendwelche Spuren finden, die auf eine Involvierung
von RaServices und SecuCorp hindeuteten. Vorausgesetzt, sie ließen niemanden
dieser armen Idioten dort unten davonkommen.
    Doch die Infragestellung von
Befehlen war etwas, was er keinesfalls dulden konnte. In Momenten wie diesen
sehnte er sich nach seinen Zeiten bei den Rangern zurück, wo sich seine
Untergebenen dergleichen nie erlaubt hätten. Leider zog eine private
Sicherheitsfirma wie Ra beizeiten auch jede Menge Möchtegernhelden an. Man musste
nur wissen, wie man mit denen umzuspringen hatte.
    Er schaltete den Bordfunk wieder
ein und drückte die Taste, die es ihm erlaubte, mit den anderen Kampfhubschraubern
seiner Flotte Kontakt aufzunehmen. »Bereitmachen zum Ausklinken der Kanister!«

    Der Trefferschock
verhinderte, dass Torn Schmerzen spürte, als die Kugel in seine Schulter nagelte.
Aber sein rechter Arm war sofort taub, als hätte man ihn abgeschnitten.
    Im nächsten Moment prallte er
gegen den Cop, der auf

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