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Aszendent zauberhaft

Aszendent zauberhaft

Titel: Aszendent zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jones Christina
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wahrscheinlich so gut wie alles verzeihen.
    »Nun mal los, lang nur zu.« Stolz reichte ihr Slo einen üppig gehäuften Teller mit dicken, unförmigen Sandwiches. »Eier mit Kresse, Käse mit Tomaten und Roastbeef mit Senf. Und ich habe reichlich Ingwerbier, um das Ganze hinunterzuspülen. Wie bei den Fünf Freunden, bloß dass wir nur zu zweit sind.«
    »Ach, das ist wunderbar. Wieder einmal. Ein Fest wie für … einen Bestatter und eine …«
    »Königin.« Slo ließ sich neben ihr auf dem Baumstamm nieder und nahm sich ein schwabbeliges, unförmiges Riesenbrot mit Eiern und Kresse. »Also, Schätzchen, jetzt isst du dein Abendbrot, und ich erzähl dir, was vor sich geht.«
    Essie aß und trank und lauschte Slos sanft brummender Stimme, während er erklärte, dass er nach dem Sommerfest, als im Teezelt der Teufel los war, was Constances Zorn die Spitze genommen hatte, nach Hause in die Winchester Road zurückgekehrt war, wo er und Constance – mit mehreren reichlich stumpfsinnigen Einwürfen seitens Perpetua – einen Höllenkrach ausgetragen hatten, der fast die ganze Nacht dauerte.
    Er hatte sich aber behauptet und ein für alle Mal seinen Standpunkt klargemacht.
    Unsre Constance war anscheinend mächtig verbittert und hatte ihm alle möglichen Vorwürfe an den Kopf geworfen wie auch Essies Namen durch den Schmutz gezogen. Slo war unnachgiebig und ruhig geblieben, und langer Rede kurzer Sinn war, dass Slo seine Cousinen davon überzeugt hatte, dass Essie
nicht aufs Geld aus war, sich nicht im Entferntesten für das Vermögen der Motions interessierte, und dass er sich weiterhin mit ihr treffen würde, ganz gleich, was sie sagten oder taten.
    »Und am nächsten Morgen war unsre Constance bereit, dass wir zur Bank gehen, und zwei Tage später hatten wir dann einen Termin mit unserem Anwalt und dann mit dem Finanzberater, dann am nächsten Tag wieder zur Bank und alle Papiere unterzeichnen, um die Firma durch drei zu teilen. Wir betreiben die Firma natürlich nach wie vor als die Motions. Nach außen hin wird man keinen Unterschied merken – es ist nur so, dass jetzt jeder von uns einen eigenen Anteil hat, eigene Einkünfte und so weiter, anstelle von einem einzigen Gemeinschaftskonto. Und was auch immer mit meinem Anteil der Firma passiert, werden unsre Constance und unsre Perpetua ihre Teile behalten. Das hat die beiden anscheinend besänftigt.«
    »All diese Mühen hast du auf dich genommen – für mich?« Essie blinzelte plötzlich aufsteigende Tränen fort. »So etwas hat noch nie jemand für mich getan – aber du hast deinen Lebensunterhalt aufs Spiel gesetzt, ganz zu schweigen von deiner Familie und …«
    »Nein, Schätzchen. Auch wenn ich’s für dich täte, aber nein … Unsrer Constance sind Familientraditionen heilig. Sie würde nicht wollen, dass wir auseinandergehen, das ist der Punkt. Also sind wir immer noch zusammen, aber doch getrennt. Verstehst du?«
    »Ja, ich denke schon.« Essie furchte die Stirn und brauchte beide Hände, damit ihr Käse und Tomaten nicht aus dem Sandwich glitten. »Offenbar braucht all dieses Aufteilen so seine Zeit, aber …«
    »Braucht verdammt viel Zeit – allein alles in Gang zu bringen
hat die ganze verdammte Woche gedauert, und« – Slo kaute beherzt auf seinem Roastbeef – »ich wollte es dir erst erzählen, wenn es ein Fettaklumpi ist, darum hab ich mich nicht gemeldet.«
    »Und Constance ist das recht? Auch mit uns beiden?«
    Slo holte tief Luft. Es pfiff und rasselte wie ein steifer Nordostwind. »Soweit würd ich nicht gehen. Unserer Constance ist im Grunde nie was recht. Aber selbst wenn du hinter meinem Geld her wärst, ist Constance jetzt überzeugt, dass es für ihre Finanzen oder ihre Sicherheit keine Rolle spielt und auch dem Geschäft nicht schaden kann.«
    Essie atmete erleichtert aus. »Also, das hast du wirklich getan – für mich? Ach, lieber Himmel, Slo, ich bin überwältigt. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ehrlich nicht.«
    »Du brauchst überhaupt nichts sagen, Essie, Schätzchen. Ich bin von Herzen froh, dass wir das geklärt haben. Wir müssen bloß den Tugwells noch mitteilen, dass wir den Segen der Mädels haben, wenn wir zusammen ausgehen, dann können sie nichts mehr dagegen sagen und dich nicht mehr ärgern. Allerdings gibt’s da noch immer einen Streitpunkt – noch Ingwerbier, Schätzchen?«
    »Gerne. Danke. Ähm, was für einen Streitpunkt?«
    »Nun, der andere Grund, dass Constance gegen dich war, ist, dass sie nicht

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