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Aszendent zauberhaft

Aszendent zauberhaft

Titel: Aszendent zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jones Christina
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zu ringen, bis Phoebe und ihre Jeans voneinander getrennt waren.
    »Nicht hinschauen!«, murmelte sie, nahm sich die hellgrauen Trainingshosen und zog sie über den feuchten Körper. »Oh wie hübsch.« Hauteng reichten sie ihr bis unter die Achseln und baumelten von ihren Fußspitzen wie Schwimmflossen. »Jetzt bist du dran. Soll ich dir – ach, du Spielverderber. Du
hast scheinbar Übung darin, dich in der Öffentlichkeit umzuziehen.« Sie schmunzelte, als Rocky sich das Handtuch um die Hüften band und es ihm offenbar ohne große Umstände gelang, sich aus den eigenen Jeans und in die Jogginghosen zu schlängeln. Dann lachte sie lauthals los. »Ogottogott! Wie du aussiehst!«
    Rockys Trainingshosen endeten auf halber Höhe seiner Beine. Seine Beine allerdings, das musste sie zugeben, waren ziemlich sehenswert: kräftig, muskulös und gebräunt, wie alles andere an ihm.
    Sie riss den Blick von ihm los. »Jetzt brauchst du nur noch einen karierten Schal, dann kannst du als einer von den Bay City Rollers gehen.«
    »Du brauchst gar keine großen Töne zu spucken – du siehst aus wie eine magersüchtige Robbe.«
    Sie schauten einander an und brachen erneut in Lachen aus.
    »Pst!«, machte Constance Motion, sodass ihre Haare wippten, die der Südwester unvorteilhaft platt gedrückt hatte. »Einige von uns versuchen, ein Auge zuzutun.«
    An Schlaf, so schien es, war nur unter Schwierigkeiten zu denken. Alle Lichter waren noch an, und die Rettungshelfer strömten hinein und hinaus, holten sich dringend benötigten Tee mit Keksen, brachten aktuelle Informationen über das Hochwasser und scherzten fröhlich mit den Damen der WRVS.
    Außerdem mussten scheinbar alle paar Minuten mindestens zwei Hassocker aufs Klo. Die unverbesserlichen Raucher wie Slo lief schnaufend und keuchend hin und her auf dem Weg hinaus in den Vorraum. Und mehrere Damen fanden, nachdem sie sich beruhigt hatten, dies sei eine ideale Gelegenheit, die dörflichen Buschtrommeln zu schlagen, und waren laut in Klatsch und Tratsch vertieft.

    »Wir könnten Karten spielen«, sagte Rocky, als sie sich wackelig Seite an Seite auf die Luftmatratze gequetscht hatten, »wenn wir irgendwelche Karten hätten. Du hast wohl nicht zufällig ein kleines Tarotset dabei?«
    »Nö.«
    »Mist. Und was ist mit deinem Hexenkram in Sachen Geburtstagszauber?«
    »Auf gar keinen Fall. Nicht hier. Nicht jetzt. Nie wieder. Nicht nach diesem Sommerfest.«
    »Wieder Mist. Dabei wäre es großartig. Wir könnten alle dazu bringen, Händchen zu halten, während du diesen Romani-Zauberspruch aufsagst, und dann aus dem Hintergrund beobachten, was passiert.«
    »Wir wissen, was passieren würde. Nur zu gut.«
    »Hmm.« Rocky sah sich im Gemeindesaal um, wo alle versuchten, aus dem provisorischen Nachtlager das Beste zu machen. »Ach, denk doch noch mal drüber nach – sie müssten sich nur irgendwie anfassen, und schon könntest du die Beschwörung anstimmen – wie war das gleich noch mal – ach, ja.
    Geburtstagsglück für Chal und Chie,
Misto rommerin mein Geschenk.
Dukker dokker ruw nicht beng,
Misto kooshti rommer und rye.«
    »Psst! Das darfst du hier nicht sagen – aber, Teufel auch!«, sagte Phoebe erstaunt. »Wann hast du das denn auswendig gelernt?«
    »Ewig her. Du hattest es überall aufgeschrieben, jedes Mal, wenn wir im Garten waren. Es fällt mir leicht, solche Sachen zu lernen. Ich war in der Schule ziemlich gut in Lyrik.«

    »Ach ja? Wir haben nicht viel Lyrik gemacht in der Gesamtschule von Winterbrook. Warst du auf einer Nobelschule?«
    »Mittel-nobel. Aber egal … Wollen wir nicht all diese Leute mit der Geburtstagsformel verzaubern und abwarten, was geschieht?«
    »Nein.«
    »Schade. Okay – wie wäre es mit ›Ich sehe was, was du nicht siehst‹?«
    »Das kenn ich!«, antwortete Phoebe strahlend. »Ich sehe was, was du nicht siehst, und es beginnt mit NR.«
    »Nasse Rentner.«
    »Verdammt.«
    Wieder kicherten sie. Perpetua auf der einen Seite und das Miller-Trio auf der anderen schnarchten.
    Als Slo wieder zur nächsten Zigarettenpause davontrottete, beugte sich Constance herüber. »Da an Schlaf nicht zu denken ist, möchte ich mal mit euch über unsren Slo und Essie Rivers reden.«
    Phoebe atmete scharf ein. »Ich weiß ja nicht, ob das der richtige Zeitpunkt ist.«
    »Ach, es ist ja alles geklärt, weitgehend zumindest.« Constances plattgedrückte Frisur wippte nickend auf und ab. Dank der vereinten Kräfte von Südwester und ultrafestigendem Haarspray

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