Aszendent zauberhaft
sah es aus, als trüge sie zwei große Pfannkuchen auf dem Kopf. »Immerhin wird sie künftig keinen Zugriff auf unser Geld haben. Sie wird Ihnen sicher alle Einzelheiten schildern. Warum in aller Welt unser Slo allerdings meint, er bräuchte in seinem Alter noch eine Freundin, das wissen nur die Götter, aber so ist es nun eben mal.«
Phoebe lächelte aufmunternd, erleichtert, dass sie wegen der Sache mit dem Geburtstagszauber bei Slo und Essie nicht ihr restliches Leben lang Gewissensbisse haben musste. »Ich
bin nur froh, dass sich alles zum Guten gewendet hat. Ich finde, wir sollten uns alle mit ihnen freuen – schließlich hat Essie eine schwere Zeit durchgemacht, und in Twilights zu leben ist sicher nicht leicht für sie, wo sie ja an ein eigenes Haus gewöhnt war und innerlich so jung geblieben ist.«
»Wir haben Slo erklärt, dass er sie nicht bei uns einziehen lassen kann«, sagte Constance mit wild entschlossenem Blick. »Allein bei der Vorstellung würden sich unsere Eltern in ihrem Sarkophag umdrehen. Und ich wünsche nicht, junge Dame, dass Sie die beiden darin noch irgendwie ermutigen. Ich weiß, Sie wollten nur behilflich sein, und ich habe nichts dagegen, wenn die zwei Sie besuchen, aber bitte setzen Sie ihnen keine Flausen über ein Zusammenleben in den Kopf.«
»Das habe ich nicht! Na gut, ich habe gesagt, Essie könne bei mir einziehen, aber …«
»Ja glauben Sie denn, das würde Slo nicht auf dumme Gedanken bringen? Wenn Essie nur ein paar Häuser weiter wohnt? Er wäre doch von früh bis spät drüben.«
»Genau das habe ich auch gesagt«, warf Rocky hilfsbereit ein.
»Aber dazu kommt es nun ja gar nicht, nicht wahr?« Phoebe funkelte Rocky zornig an. »Essie bleibt in Twilights, ob sie will oder nicht, und Slo bleibt bei Ihnen.«
»Slo will immer noch ein kleines gemeinsames Heim finden. Das weiß ich. Und auch wenn ich ihn das sicher nie wissen lasse, ich kann ihn verstehen. Aber wir wollen ihn auch nicht verlieren. Wir brauchen einen Mann, wissen Sie. Slo hat wichtige Aufgaben in der Firma und zu Hause, und wir schlafen bei Nacht ruhiger in unseren Betten, wenn wir wissen, dass ein Mann da ist, um uns zu beschützen.«
Phoebe schaffte es, keine Miene zu verziehen. Slo war im Kampf gegen jugendliche Kapuzentypen sicher kein ebenbürtiger
Gegner, aber wenn es Constance glücklich machte, bitte sehr.
»Es gibt eine Lösung«, sagte Rocky und streckte sich.
»Ach ja?« Phoebe sah ihn fragend an. Sie wünschte, er würde sich nicht so räkeln. Schon gar nicht so dicht neben ihr. »Ich wüsste keine.«
Er strahlte Constance an. »Slo und Essie könnten in Phoebes Wohnung einziehen.«
»Was?«, kreischte Phoebe. »Nach all den Vorträgen, die du mir gehalten hast? Außerdem geht das nicht – es ist nicht genug Platz.«
»Ich glaube kaum.« Constance sah furchterregend aus. »Ich lasse nicht zu, dass unser Slo in wilder Ehe lebt. Ich weiß, es gibt nur zwei Schlafzimmer, und wenn Phoebe eines davon hat, dann bedeutet das, wenn ich richtig rechne, dass Slo und Essie Rivers das andere miteinander teilen würden.«
»Nicht wenn Phoebe meine Wohnung mit mir teilt.«
»Was?«, kreischte Phoebe schon wieder. »Du willst, dass ich in den ersten Stock ziehe? Zu dir?«
Constance schüttelte missbilligend den Kopf angesichts dieses rasanten Verfalls jeglicher Moral, dessen Zeuge sie wurde.
»Nicht wie du jetzt meinst«, sagte Rocky. »Als Wohngemeinschaft. Warum denn nicht? Wir sind doch gute Freunde. Wir verstehen uns wirklich prima, mein freies Zimmer ist größer als deins, und dank der, äh, außergewöhnlichen Ereignisse heutigen Nacht sind die meisten deiner Sachen sowieso schon oben. Der Rest wäre auch mühelos umzuräumen. Ich würde dir sogar helfen, die Wände rosa zu streichen.«
Phoebe schüttelte den Kopf. War er übergeschnappt? War sie übergeschnappt? Träumte oder wachte sie?
Sie sah ihn fragend an. »Entschuldige, aber wann genau ist dieser kleine Plan in deinem Kopf gereift?«
»Ach, ich habe schon seit einiger Zeit darüber nachgedacht. Es würde durchaus Sinn machen. Deine Sofas sind sehr viel schöner als meine, mein Fernseher ist größer als deiner, wir könnten all unsere Sachen zusammenschmeißen, also, zumindest das, was Ben und Mindy uns hinterlassen haben, und es bliebe noch jede Menge übrig, als Grundausstattung für Essie und Slo, meinst du nicht? Vor allem, wo Essie ja keine eigenen Möbel mehr hat und die Sachen von Slo offenbar zum Familienwohnsitz
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