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Aszendent zauberhaft

Aszendent zauberhaft

Titel: Aszendent zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jones Christina
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hätte.«
    »Es betrifft ja aber nicht nur mich! Was ist denn mit den anderen Nachbarn in der Winchester Road? Die sitzen in einer heißen Nacht wie heute sicher auch gerne im Garten oder haben die Fenster auf und …«
    »Die meisten sind doch steinalt und vermutlich stocktaub«, brummte Rocky. »Aber gut, wahrscheinlich war es wirklich ein bisschen laut. Ich dreh den Ton leiser – okay?«
    »Okay. Danke.« Eingedenk der vielen lautstarken Auseinandersetzungen,
die sie mit angehört hatte, und der Hinweise, die Mindy über Rockys jähzorniges Temperament hatte fallen lassen, trat Phoebe den Rückzug in Richtung Tür an. »Und wie Sie sagten, wenn wir Nachbarn sind, müssen wir eben Rücksicht nehmen und uns aufeinander einstellen.«
    »Müssen wir das? Soll das etwa eine Drohung sein, dass Sie dann sonntagmorgens, wenn ich einen höllischen Kater habe, in voller Lautstärke James Blunt laufen lassen?«
    Phoebe fand, er sah noch immer sehr zornig und ziemlich bedrohlich aus. Wenn Rocky, wie Mindy angedeutet hatte, leicht handgreiflich wurde, sollte sie die Situation tunlichst entschärfen. Sich mit ihm anzulegen, wäre keine gute Idee.
    »Nicht, wenn es nicht unbedingt sein muss, aber das ist schließlich alles eine Frage der Ausgewogenheit von Geben und Nehmen …«
    Rocky lachte. Es klang weder fröhlich noch freundlich. »Geben und Nehmen? Dem Ergebnis nach zu schließen, hatten wir in unseren letzten Beziehungen wahrscheinlich beide von Ersterem zu viel und von Letzterem zu wenig, meinen Sie nicht? Bedaure, aber ich habe vor, für den Rest meines Lebens ein selbstsüchtiger, egoistischer, ichbezogener Mistkerl zu sein.«
    Na toll, dachte Phoebe. Ich werde das Haus mit einem gewalttätigen Egomanen teilen. Das hast du ja prima hingekriegt, Phoebe.
    Sie ging weiter langsam rückwärts und erreichte die offene Tür. »Ich kann es Ihnen nicht verdenken, dass Sie verbittert sind. Mindy hat gesagt …«
    »Es kümmert mich einen Dreck, was Mindy gesagt hat.« Rocky machte ein eindeutig unfreundliches Gesicht. »Geben Sie nichts auf hohles Geschwätz. Ganz sicher hat sie Ihnen lang und breit erklärt, dass es an meiner verlängerten Abwesenheit lag, dass sie anderweitig nach, äh, Vergnügen suchen musste.«
    »Nein, eigentlich nicht. Sie hat mir gar nichts erklärt. Und ja, ich weiß, dass Sie viel weg waren, aber ich bin einfach davon ausgegangen, dass Sie als Flugbegleiter, wie Mindy, oft auf verschiedenen Flügen arbeiten. Ich mach mir nichts aus Klatsch und Tratsch. Davon höre ich bei der Arbeit schon mehr als genug.«
    »Ach ja. Im Friseursalon – sehen Sie, ich weiß etwas über Sie. Ich habe mich ab und zu mit Ben unterhalten, wenn wir beide im Faery Glen auf unsere Bestellung gewartet haben. Ich persönlich finde es ja schade, dass er abgehauen ist. Ganz schön feige von ihm. Er hätte es Ihnen ins Gesicht sagen sollen.«
    »Ja, das hätte er.« Phoebe kämpfte gegen den Drang an, Bens Verhalten zu verteidigen, und fragte sich auf einmal, was er Rocky am Tresen des Faery Glen sonst noch über sie oder ihre Beziehung erzählt haben mochte. »Und ich kann Sie beruhigen, über Sie weiß ich nichts weiter, als …«
    »Als dass ich mehr Zeit unterwegs verbringe als zu Hause, und dass Mindy und ich bei den seltenen Gelegenheiten, wenn wir beide gleichzeitig Bodenurlaub hatten, uns wie Hund und Katze gestritten haben? Kommen Sie schon, Sie müssen unsere Kräche doch mit angehört haben.«
    »Ja, schon, aber …«
    »Mit Mindy zusammenzuleben war die Hölle – und ich war auch nicht besser. Wir hätten nie im Leben ein Paar werden sollen. Eigentlich war hauptsächlich Geilheit dafür verantwortlich.«
    Phoebe fand keine Antwort auf diese Bemerkung, die sie nicht in größte Schwierigkeiten gebracht hätte, und zuckte daher nur die Achseln. »Ich schätze, wir müssen beide vieles grundsätzlich anders machen, jetzt, wo wir wieder Singles sind.«

    »Was ich für den Rest meines Lebens zu bleiben gedenke, und was außerdem bedeutet, dass Sie in Ihrer Wohnung bleiben, und ich in meiner. Weitere Grundsatzregel: Ich will weder bemitleidet noch irgendwie bemuttert werden. Auch Freundschaft will ich nicht. Verstanden? Wir wohnen im gleichen Haus, aber jeder für sich, und so soll es auch bleiben. Nur weil wir beide sitzen gelassen wurden, heißt das noch lange nicht …«
    »Himmel noch mal! Sie sind ja vielleicht arrogant!« Phoebe vergaß ganz, ihn mit Samthandschuhen anzufassen, um keinen Kinnhaken zu riskieren.

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