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@ E.R.O.S.

@ E.R.O.S.

Titel: @ E.R.O.S. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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diese Transplantationsgeschichte durchziehen könnte. Aber diese Logik hat einen Schwachpunkt. Er muß nicht unbedingt zu solch einer Operation imstande sein, nicht einmal die Transplantation muß möglich sein. Versteht ihr? Er muß nur von der Zirbeldrüsenforschung erfahren haben und glauben , er sei imstande, eine Transplantation durchführen zu können. Und so wären verrückte Tierpräparatoren und Zahnärzte und alle anderen wieder im Spiel.«
    »Aber sein Umgang mit dem Computer beweist, daß er brillant ist«, hält Miles dagegen.
    »Brillant im Umgang mit Computern«, sagt Drewe. »Nicht unbedingt in der Medizin.«
    »Gehen wir doch einfach mal davon aus, daß der Chirurg das Gehirn hinter dieser Sache ist«, werfe ich ein. »Er fischt persönlich in EROS, braucht aber einen Hacker, um an unsere Kundenhauptliste zu kommen, außerdem an medizinische Informationen von den Computern einer Krankenversicherung und was weiß ich noch alles. Dann heuert er Totschläger an, die die Morde begehen ...«
    »Das erklärt die Vergewaltigungen!« ruft Drewe. »Es ist nicht der Chirurg, es sind die angeheuerten Gangster. Diese Schweine vergewaltigen die Frauen, und dem Chirurgen ist es gleichgültig, solange er die Zirbeldrüsen bekommt. Er freut sich wahrscheinlich, daß seine Gangster die Spuren verwischen!«
    Miles nickt. »Arbeitsteilung. Ein Chirurg könnte sich problemlos einen Hacker und ein paar Profimörder leisten.«
    »Das Bruttoeinkommen eines Neurochirurgen liegt bei fast einer halben Million«, sagt Drewe. »Und das im Durchschnitt .«
    »Ich habe eindeutig den falschen Beruf ergriffen« murmelt Miles.
    »Aber diese Theorie haut nur hin, wenn Brahma ein Exzentriker ist«, stelle ich klar. »Wenn wir von einem Mann ausgehen, der eine reale Chance auf Erfolg hat, braucht er ein Teamvon medizinischen Spezialisten, die ihm bei der Operation helfen.«
    »Und die würden irgendwann merken, was er vorhat«, sagt Drewe. »Ich bezweifle, daß Geld für Mediziner ein ausreichendes Motiv ist, um an einem Mord mitzuwirken.«
    Miles lacht verbittert. »Für manche Leute ist Geld immer ein ausreichendes Motiv. Ihr beide habt jetzt so viel davon, daß ihr nicht mehr wißt, wie es ist, wenn man es wirklich dringend braucht.«
    »Ob es nun ein Spinner oder ein ernstzunehmender Chirurg ist«, sage ich gereizt, »es ist klar, warum wir beide, du und ich, Verdächtige sind. Du könntest leicht der bezahlte Hacker sein. Du wärest des Mordes schuldig, auch wenn du dich nie auch nur an einem einzigen Tatort befunden hast.«
    Er nickt ernst.
    Ich schiebe meinen Stuhl zurück, klettere auf die hölzerne Lehne und hocke mich darauf, die Füße auf der Sitzfläche. »Ich würde sagen, wir haben hier eine wichtige Argumentation entwickelt. Die Frage ist nur, erzählen wir dem FBI davon?«
    »Verdammte Scheiße, nein«, erwidert Miles wütend. »Die haben mich für das Remake von 12 Uhr nachts – Midnight Express gebucht.«
    Ich schaue zu Drewe hinüber, aber sie sieht auf die zugezogenen Küchenvorhänge, die uns vor neugierigen Blicken schützen sollen. »Das meiste davon wissen sie bereits«, sagt sie leise. »Sie müssen es wissen. Wenn nicht, habe ich kein großes Vertrauen in sie.«
    »Was glaubst du?« frage ich Miles. »Wissen sie es?«
    Er wendet den Blick ab. »Die Grundlage ist da.«
    »Sie vermuten nicht, daß es ein unbekanntes Opfer gibt«, bedränge ich ihn.
    Er schüttelt den Kopf.
    »Wir müssen ihnen von den fünfzig Frauen mit den anonymen Konten erzählen«, sagt Drewe geradeheraus. »Das läßt sich nicht vermeiden. Eine von ihnen ist bereits tot oder wird vermißt.«
    »Drewe«, sagt Miles bedacht, »diese Frauen haben anonyme Konten eingerichtet, weil ihre Mitgliedschaft bei EROS zu Hause Probleme bereiten oder sogar eine körperliche Gefahr darstellen könnte. Ich kann unmöglich ohne jede Warnung das FBI auf sie hetzen.«
    Das treibt sie eindeutig auf die Palme. »Die Privatsphäre bedeutet dir mehr als ein Menschenleben? Glaubst du etwa, diesen Frauen sei sie wichtiger als ihr Leben?«
    »So einfach ist das nicht. Dir ist gerade diese Idee mit dem unbekannten Opfer gekommen. Und wenn wir unsere eigene Logik akzeptieren, ist diese Frau bereits tot. Oder? Ich meine, sie ist doch eine Spenderin.«
    »Aber sie ist nicht unbedingt tot. Sie könnte in diesem Augenblick auf einem Operationstisch liegen.«
    Miles denkt nach. »Und was, wenn ich Jan Krislov anrufe und ihr sage, sie soll meine Techniker anweisen, mit

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