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@ E.R.O.S.

@ E.R.O.S.

Titel: @ E.R.O.S. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Frau.«
    Miles sieht mich an. »Woher weißt du das?«
    »Als ich in Washington war, sind wir kurz bei Lenz vorbeigefahren,
damit er sich ein paar Papiere und Kleidung holen konnte. Sie hat mich buchstäblich angemacht, während Lenz oben war.«
    »Und?«
    »Sie hängt schlimm an der Flasche. Das hat Brahma mit dem Schluß seiner Nachricht gemeint.«
    »Großer
Gott. Wo wohnt sie?«
    »Zehn Minuten von dem Schutzversteck entfernt. Deshalb hat Lenz dieses Haus ausgesucht.«
    Das unzusammenhängende Tohuwabohu im Funkgerätwird plötzlich von Sid Moroneys Stimme
unterbrochen. »Verdammt noch mal, habt ihr irgendeine Ahnung, was da los ist, Jungs?«
    »Nein«, sagt Miles ins
Telefon. Sein Blick ist noch immer auf mich gerichtet.
    »Jetzt geht es auch im normalen Polizeifunk rund. Sie haben
gerade zwei Streifenwagen zu einer Adresse geschickt, die ganz in der Nähe der Beschattung liegt. Hat das was mit uns zu
tun?«
    »Könnte sein«, sagt Miles. »Legen Sie nicht auf, Sid.«
    »Machen Sie Witze? Ich halte den Hörer wieder ans
Funkgerät und stelle immer die Sender ein, auf denen der meiste Verkehr herrscht.«
    Das nachfolgende Stimmengewirr
erzählt die simple Geschichte einer Verfolgung, ganz ähnlich wie in einer Folge von Cops , abgesehen von den wilden
Flüchen der FBI-Agenten, die versuchen, an dem rasenden Acura dranzubleiben. Nach vier Minuten auf meiner Uhr hören wir die
Auflösung.
    »Er hält an, Alpha. Sechs-fünfzehn Whitehall. Wiederhole, Sechs-fünfzehn Whitehall. Großes
Einfamilienhaus. Der Doc hat den Wagen gerade in einer Einzelgarage abgestellt. Die Blauweißen von der Fairfax County
treffen am Ort des Geschehens ein. Was sollen wir jetzt unternehmen?«
    »Grün, hier spricht Alpha. Ich bin
mittlerweile unterwegs. Gehen Sie in das Haus rein. Einer von Ihnen folgt Dr. Lenz, der andere sagt den Cops, was los
ist. Bewegen Sie sich.«
    »Verstanden.«
    »Grün, ACHTEN Sie darauf, daß die Cops mitkriegen,
daß Lenz für uns arbeitet. Wer in das Haus reingeht, hält mich auf dem laufenden. Ich übernehme, sobald ich dort
bin.«
    »Alpha, hier ist Grün. Ich bin in der Garage. Ich bin der Polizei voraus. Es ist dunkel ... ich habe die
Waffe gezogen. Ich gehe durch eine Tür, die einen Spalt offen steht. Ich bin jetzt in einer Waschküche. Es ist niemand zu
sehen. Augenblick mal ... Alpha ... da schreit jemand. Ganz laut ... ich glaube, es ist ein Mann. Hier schreit ein Mann
... er heult geradezu.Er ... großer Gott ... o mein Gott, wir haben hier eine Leiche, Sir. Wir haben eine
weibliche Leiche. Sie ... mein Gott, sie liegt auf dem Küchentisch. Sie ist nackt. Der Doktor versucht es mit Herzmassage
und Mund-zu-Mund-Beatmung, aber ... ich glaube, sie ist tot, Dan. Sie muß tot sein, weil ihr ... ihr Kopf ... Gott im
Himmel, so was habe ich noch nie gesehen ...«
    »Kontakt beenden«, faucht eine Stimme, die sich mühsam
zusammenreißt. »Ich werde in knapp einer Minute am Tatort sein. Haben Sie mich verstanden? HABEN SIE
VERSTANDEN ?«
    »Verstanden, Sir. Tut mir leid, daß ich den Kopf verloren habe ... Grün out.«
    Es
folgt ein weiteres langes Rauschen. Dann treibt Sid Moroneys Stimme mit einer geflüsterten Frage durch mein Büro:
    »Habt ihr das gehört, Jungs?«
    Miles antwortet nicht.
    »He, Jungs? Da wurde jemand abgemurkst. Da wurde
gerade eine Lady abgemurkst. Ich ... äh ... damit habe ich nicht gerechnet. Jetzt sagt mir endlich, was da los ist, Jungs
...«
    Miles schüttelt den Kopf und hält den Hörer an seinen Mund. »Wir haben auch nicht damit gerechnet, Sid. Wir
haben gewußt, daß es ernst war, aber nichts dergleichen erwartet. Keine Angst, Sie kriegen keinen Ärger.«
    »Erzählen
Sie das dem Osterhasen! Ich habe schon gegen fünfzehn Gesetze verstoßen, die ich kenne. Also, was hat das zu bedeuten,
verdammt noch mal? Arbeitet ihr wirklich für eine Zeitung?«
    »Ja, Sid. Für die Times Picayune , hier in New
Orleans. Sie können in der Zentrale anrufen und sich nach uns erkundigen. Aber bitte sagen Sie mir zuerst, was über Funk
gesprochen wird.«
    »Auf dem FBI-Kanal ist nichts«, sagt Moroney nach einem Augenblick. »Aber ich habe was im
Polizeifunk. Sie geben einen Eins-siebenundachtzig durch ... einen Mord ... im Haus Sechs-fünfzehn Whitehall.«
    »Haben Sie einen Namen genannt?«
    »Das machen sie über Funk nicht. Eine Weiße, das ist alles. Sie haben
einen Krankenwagen gerufen. Irgendein Streifenbeamter bittet darum, daß ein paar hohe Tiere zum Tatort kommen, und

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