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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Maguire unter einer klinischen Depression litt. Rand zufolge benahm sie sich oft launisch und sprunghaft, erst recht, wenn sie unter Stress stand. Die Feiertage, die verlängerten Ferien, die bevorstehende Hochzeit ihres Sohns, das alles waren überaus stressige Situationen.
    Als Dakota jetzt darüber nachdachte, wurde ihr klar, dass sie gegenüber Catherine das gleiche Unbehagen empfunden hatte wie gegenüber Paul im Labor – das Gefühl, dass jeden Moment etwas ganz entschieden schiefgehen könnte.
    Dakota war trotzdem hingegangen. Sie hatte Rand seit Wochen nicht gesehen. Er war wegen eines Zweiwochenjobs in Vancouver gewesen, dem sich unmittelbar darauf ein Securityengagement für einen Kunden in Brunei anschloss. Er würde erst in einigen Wochen zurückkommen. Sie hatte ihn vermisst – und in dem Treffen mit seiner Mutter sah sie eine Möglichkeit, ihm nahe zu sein. Außerdem würde Catherine in Kürze ihre Schwiegermutter werden. Es wäre also eine Erfahrung, die sie ordentlich zusammenschweißen würde.
    Aus Gründen, die sie selbst nicht erklären konnte – sie sah sich gerade die Auffahrt hochgehen und den Rasen zur vorderen Veranda überqueren –, fing ihr Herz wie wild zu pochen an. Ach Gottchen. Sieh sie dir bloß an. So glücklich, so verliebt. So voller Vorfreude auf die Weihnachtszeit, die sie zusammen mit Rand verbringen würde.
    Catherine kam nach draußen auf die tiefe Veranda, um sie zu begrüßen. Dakota konnte sich noch an jede Sekunde jenes Abends erinnern. Es war kurz vor sechs gewesen, stockfinster und eiskalt. Den ganzen Tag über hatte es nicht geregnet, aber als sie sich der girlandenumrankten Veranda näherte, den Atem in einer Dampfwolke vor dem Mund, steckten ihre Hände tief in den Taschen ihres Mantels.
    Die Kamera befand sich in einem ungewöhnlichen Winkel. Obwohl man nur Catherines Hinterkopf sah, war Dakota problemlos zu erkennen, denn die Weihnachtslichter, die sich um die Pfosten und entlang der Traufe wanden, schienen ihr direkt ins Gesicht.
    Sie hörte Catherine in ihrer kühlen, wohlüberlegten Art sagen: »Ich weiß, dass du meinen Sohn nur des Geldes wegen heiratest. Wie man es auch dreht und wendet, du bist auf keinen Fall gut genug für ihn. Rand hat jemanden von gleichem finanziellen und gesellschaftlichen Rang verdient. Was meinst du, wie viel wird es wohl kosten, damit du in der untergehenden Sonne verschwindest und dir einen netten alten Knacker suchst, der sich deiner annimmt?«
    »Du bist ja verrückt.«
    »Es ist gefährlich, mir so etwas direkt ins Gesicht zu sagen, Dr. North. Wie viel?«
    »Ich liebe Rand. Es ist mir völlig egal, wie viel oder wenig Geld er hat.«
    »Ich gebe dir zweihundertfünfzigtausend Dollar, wenn du von hier verschwindest.«
    Lächelnd erwiderte sie: »Nicht annähernd genug.«
    Dakota runzelte die Stirn. Was hatte Rands Mutter
tatsächlich
gesagt, ehe sie so geantwortet hatte? Sie konnte sich nicht mehr erinnern. Doch. Oh Gott. Jetzt fiel es ihr wieder ein. In Anspielung darauf, dass Rand und sie sich unmöglich gut genug kennen konnten, um zu heiraten – wo sie doch so weit voneinander entfernt wohnten –, hatte Catherine Maguire gefragt, wie viel Zeit Rand und sie denn während ihrer Werbephase miteinander verbracht hatten.
    Nicht annähernd genug.
    »Nun, da wir geklärt haben, was du
bist
, schlage ich vor, wir handeln einen Preis aus. Du wirst Rand bei seiner Rückkehr mitteilen, dass du es dir anders überlegt hast. Und sei dabei von überzeugender Aufrichtigkeit«, sagte Catherine kühl mit dem Rücken zur Kamera. »Dafür werde ich dir eine halbe Million Dollar geben – jetzt gleich und in bar.«
    Catherine hatte sie weder ins Haus gebeten noch hatte sich der Wortwechsel draußen auf der eiskalten, weihnachtsdekorierten gottverdammten Veranda so abgespielt. Dakota sah sich auf dem Bildschirm frösteln, während sie darauf wartete, ins Haus gebeten zu werden. Jetzt fiel es ihr wieder ein – Rands Mutter hatte endlos über die Hochzeit geplappert, über die Hochzeitsreise, über Dekofarben und Blumen. Währenddessen hatten ihre Gedanken einen ganz ähnlichen, wenn auch etwas bündigeren Pfad eingeschlagen. Sie hatte einfach nur zurück in ihr Apartment gewollt, ein heißes Schaumbad nehmen, es sich gemütlich machen und auf Rands Anruf warten.
    Irgendwie war der gesamte Wortwechsel verändert worden, sodass etwas völlig anderes entstand.
    Rands Mutter hatte ihr einen dicken Briefumschlag in die Hand gedrückt, den Dakota

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