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Atevi 1 - Fremdling

Atevi 1 - Fremdling

Titel: Atevi 1 - Fremdling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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noch Babs dazu, sprang zwischen die beiden und trieb sie auseinander, Nokhada auf das Bachufer zu, Tali zurück in den Rauch. Die anderen Mecheiti stoben auseinander.
    Von Geschossen umschwirrt, schleppten Bren und Jago den Verletzten den Hang hinauf. Von oben dröhnte der Befehl, die Mecheiti einzufangen und das Feuer einzustellen. Abmarsch.
    Eine andere Stimme rief: »Sie werden sich uns an die Fersen heften, Nadi!«
    »Sie haben auch schon Verstärkung gerufen!« brüllte Banichi, so laut er konnte. »Wir müssen schnellstens weg.«
    Giri tauchte neben Bren auf, voller Vorwurf: »Nand’ Paidhi, was fällt Ihnen ein, einfach davonzurennen?«
    »Er hat den Verstand verloren«, sagte Jago. Giri schob Bren beiseite und hebelte Banichis Arm über seine Schulter. In der Rauchwolke zeichneten sich nun etliche Männer ab, die die Front der Angreifer unter Beschuß hielten. Aber dort schien das Feuer eingestellt worden zu sein.
    »Vielleicht versuchen sie uns in den Rücken zu fallen«, sagte Jago. »Kann auch sein, daß sie ein Fahrzeug weiter unten haben.« Sie war außer Atem. »Auf jeden Fall sollten wir so schnell wie möglich von hier wegkommen. Sie haben durchgegeben, wo wir sind, und könnten in wenigen Minuten mit ihren Flugzeugen hier sein.«
    Männer rannten auseinander auf der Suche nach ihren Mecheiti. Bren entdeckte Nokhada im Gewühl, lief ihr nach und trat auf den Zügel, der über den Boden schleifte. Sie hatte eine klaffende Wunde an der Schulter, und aus einer Stichverletzung am Hals sickerte Blut. Sie widersetzte sich seiner Aufforderung, in die Knie zu gehen, stampfte im Radius des Zügels kreisend umher und warf den Kopf auf und ab. Bren zog sie zu sich heran, langte nach dem Sattelknauf und versuchte aufzuspringen.
    Da packte ihn jemand von hinten bei der Schulter und wirbelte ihn herum. Er sah den Schlag nicht kommen, der ihn seitlich vor den Kopf traf und zu Boden schickte. Benommen lag er da und hörte Jagos Stimme im Streit mit jemand anders.
    »Was hat den Kerl bloß geritten?« – Cenedis Stimme -»Erklären Sie mir das! Rennt einfach los und geradewegs ins Sperrfeuer. Wie kommt der dazu?«
    Bren hatte ein verschwommenes Bild vor Augen; es klingelte ihm in den Ohren. Er wälzte sich zur Seite und langte mit der Hand nach dem Felsen, um sich daran hochzuhangeln. »Was weiß ich?« antwortete Jago. »Er ist ein Mensch und unberechenbar. Darum geht’s doch, oder; nicht?«
    »Nadi«, entgegnete Cenedi mit scharfer Stimme. »Sagen Sie ihm, wenn er noch mal aus der Reihe tanzt, zerschieß ich ihm das Knie. Und nehmen Sie mich beim Wort.«
    Ein hochaufragender Schatten rückte vor die Sonne: Babs mit Ilisidi im Sattel, die stumm auf Bren herabblickte, als der sich vom Boden aufmühte.
    »Aiji-ma«, grüßte Jago kleinlaut. Sie hielt Brens Arm umklammert und stieß ihn einen Schritt zur Seite. Er stand da mit brennender Gesichtshälfte und taub auf einem Ohr, als Ilisidi vorbeiritt und Cenedi hinterherstiefelte. »Verdammter Narr!« zischte Jago und zerrte ihn am Arm.
    »Die hätten Sie und Banichi im Stich gelassen.«
    »Haben Sie gehört, was er gesagt hat? Er wird Sie zum Krüppel schießen. Und das ist keine leere Drohung.«
    Zwei von Cenedis Männern hatten Nokhada eingefangen und herbeigeführt. Widerwillig ging sie in die Knie und schlenkerte den Kopf hin und her. Bren nahm den Zügel, richtete den Steigbügel und hielt den Sattelknauf gepackt. Doch ehe er den Fuß in den Steigbügel setzen konnte, sprang Nokhada auf. Er hing mit ausgestreckten Armen am Sattel, die Füße schwebten frei in der Luft, als jemand von hinten zulangte und ihn kraftvoll nach oben stieß.
    Er sah Jago auf eines der mitgeführten Mecheiti steigen. Alle saßen nun im Sattel, und Ilisidi ritt voran. Nokhada zögerte keinen Augenblick und trabte los. Die heftige Bewegung machte Bren schwindeln; seine Hände zitterten, und er drohte das Gleichgewicht zu verlieren.
    »Bleiben Sie nur ja im Sattel«, warnte Jago, die neben ihm herritt. »Hören Sie, Nadi? Machen Sie keinen Fehler mehr.«
    Er antwortete nicht. Ihre Worte machten ihn wütend. Er konnte verstehen, warum Cenedi ihn geschlagen hatte, und wußte sehr wohl, daß sein Alleingang unverzeihlich war, denn er hatte Ilisidis Befehlsgewalt mißachtet und einen Kampf provoziert, dem Cenedi ausweichen wollte, weil es ihm einzig und allein um die Sicherheit der Aiji-Mutter ging. Und womöglich, argwöhnte Bren, hatte Ilisidi und somit auch Cenedi ein Interesse daran,

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