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Atevi 2 - Eroberer

Atevi 2 - Eroberer

Titel: Atevi 2 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Blumenstrauß zum Vorschein brachte und den Wachbeamten gegenüber darauf bestand, ihn an Bord bringen zu dürfen. Banichi wurde hinzugerufen, der schließlich die Grußkarte entgegennahm und zu Bren in die Maschine brachte. »Von einem, dem besonders viel daran gelegen ist, Ihnen Glück zu wünschen«, sagte er, und Bren erkannte auf dem ersten Blick, daß Karte und Blumen von Lord Geigi waren.
    Nand’ Paidhi, las er. Kluge Köpfe, die mehr davon verstehen als ich, studieren, was Sie als Antwort auf meine Frage unter großem persönlichen Einsatz zu Tage gefördert haben. Zu meinem tiefsten Bedauern scheint Ihr Engagement einen oder mehrere Gewalttäter auf den Plan gerufen und veranlaßt zu haben, einen Anschlag auf Sie und Ihre Kollegin auszuüben. Ich verabscheue diese Tat, bin mir aber im klaren darüber, daß ich von Ihnen zum Kreis der Verdächtigen gerechnet werden muß. In einem Brief an Tabini-Aiji habe ich dazu bereits Stellung bezogen. Ich bitte Sie hiermit, meine besten Wünsche wohlwollend zur Kenntnis zu nehmen, und mir zu glauben, daß ich alles in meiner Macht Stehende unternehmen werde, um Hanks-Paidhi aus der Gewalt ihrer Entführer zu befreien.
    »Was halten Sie davon?« fragte er Banichi.
    Banichi nahm die Karte, las und runzelte die Stirn. »Nun, was da steht, spricht für sich«, sagte er und fügte hinzu: »Aber die Vorsicht verbietet es, den Blumenstrauß mit an Bord zu nehmen.«
    »Sie glauben doch nicht etwa, daß sich darin eine Bombe verstecken ließe? Oder könnte womöglich der Lieferwagen…«
    »Um kein Risiko einzugehen, habe ich veranlaßt, daß der Tanklastzug entfernt wurde und daß wir eher in Startposition gehen als geplant.«
    »Aber Jago ist doch noch nicht an Bord.«
    »Sie wird gleich da sein«, entgegnete Banichi. »Und falls sie es nicht rechtzeitig schaffen sollte, kommt sie mit Tano und Algini am Nachmittag nach.«
    »Wissen Sie was Neues über Hanks?«
    »Nein, aber die Fahndung wird ohne Unterbrechung fortgesetzt.«
    »Jago…« Bren sah sie aus dem Flughafengebäude herausrennen. Ein Wachbeamter war gerade dabei, die Kabinentür zu schließen. Aber offenbar hatte auch er sie gesehen und wartete. Kaum war sie an Bord, wurde die Luke zugezogen und die Gangway weggerollt.
    »Wie laufen die Ermittlungen?« fragte er, als sie, ihre Uniformjacke straff ziehend, im Mittelgang erschien.
    »Auf Hochtouren. Möchten Sie nach dem Start einen kleinen Imbiß zu sich nehmen?«
    »Ich möchte Bescheid wissen. Gibt es Neues zu vermelden?«
    »Nein. Wollen Sie wirklich nichts? Ich werde mir einen Fruchtsaft gönnen.«
    »Na schön, das nehme ich dann auch. Danke.« Er warf einen Blick auf Banichi, als Jago weiter durchging nach hinten. »Ich dachte, wir hätten uns auf einen offenen Austausch von Informationen geeinigt.«
    »Nein. Wir haben lediglich versprochen, Sie in Fragen Ihrer Sicherheit besser zu unterrichten.«
    »Verdammt, Banichi!«
    »Damit es nicht noch einmal vorkommt, daß Sie, weil uninformiert, falsch reagieren… Bren-ji, Sie haben ein ausdrucksstarkes Gesicht.«
    Die Turbinen heulten auf. Die Maschine rollte zur Startbahn hin, und Bren sah den Blumenteppich im Hintergrund verschwinden.
    Banichi und Jago setzten sich neben ihn, legten die Gurte an. Im Rückraum hatten die anderen Sicherheitskräfte Platz genommen, Männer und Frauen, die sich leise miteinander unterhielten und auf Bren einen angespannten Eindruck machten. Die Dienstboten waren schon vor Stunden vorausgeflogen – in der Anzahl, die Saidin als glücksverbürgend festgelegt hatte.
    Saidin. Damiris erste Gardistin. Obwohl Tabini wußte, von welchem Schlag sie war, hatte er sie die Auswahl treffen lassen und geradezu eingeladen, dazu herausgefordert, nach eigenem, möglicherweise konspirativen Ermessen zu selektieren.
    Bren war zu diesem Zeitpunkt noch völlig arglos gewesen, mehr noch: kritiklos eingenommen vom Personal und insbesondere von Saidin, in der er bislang immer bloß die dienstbeflissene Haushaltsvorsteherin gesehen hatte. Dabei hätte er von sich aus darauf kommen müssen, welche Rolle sie in Wirklichkeit spielte. Saidin war wahrscheinlich von Anfang an davon ausgegangen, daß er über sie Bescheid wußte. Banichi hatte recht: Wäre er weniger gutgläubig und besser informiert gewesen, hätte er sich Saidin gegenüber gewiß anders verhalten, vor allem vorsichtiger. Daß er statt dessen so zutraulich gewesen war, hatte Saidin wohl selbst am meisten überrascht. Sei’s drum, er mochte diese

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