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Atevi 3 - Erbe

Atevi 3 - Erbe

Titel: Atevi 3 - Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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historische Residenz mit all ihren zahlenmäßig ausgewogenen Details hochherrschaftlicher Wohnkultur.
    Museen zu beiden Seiten der Meeresstraße wären glücklich, in ihrem Bestand zu haben, womit diese Wohnung ausgestattet war, doch bisher waren diese Räume noch nie für eine allgemeine Besichtigung geöffnet gewesen wie etwa die Kammern von Parlament und Senat weiter unten. Fotografien der historischen Schätze waren mit Erlaubnis der Sicherheit auf Ausschnitte begrenzt oder vor neutralem Hintergrund aufgenommen worden, um zu verhindern, daß man sich in der Öffentlichkeit ein Bild machen konnte vom Grundriß der Wohnung oder der sagenhaften Fülle der darin versammelten Kostbarkeiten.
    Es war schon eine Sensation zu nennen, daß das Fernsehen vor dieser Kulisse live zugegen sein sollte, wenn der Aiji und seine Favoritin das Oberhaupt der Atigeini in dessen Residenz willkommen heißen würden.
    Vergleichbares hatten nicht einmal Machimi-Spiele zu bieten.
    Plötzlich verkrampfte sich Brens Magen vor Angst.
    »Nadi«, rief Banichi und eilte herbei, aus derselben Richtung kommend wie das Fernsehteam. »Es läuft alles nach Plan. Soeben wurde verabredet, daß Rang und Hausrecht gleich gewichtet werden. Das heißt, der Aiji und Damiri-Daja werden zur selben Zeit in Erscheinung treten wie Lord Tatiseigi.«
    Unter wieviel Gezerre diese Übereinkunft zum Protokoll zustande gekommen war, konnte sich Bren lebhaft vorstellen.
    »Ich vergesse noch alles«, greinte Jason. »Den Namen, die Formen…«
    »Ach, was«, flüsterte ihm Bren zu. »Du wirst brillieren. Falls ich weg muß, halte dich an Dureni. Er wird für dich sprechen.«
    Banichi war inzwischen bei Saidin, die die Leute vom Fernsehen mit Argwohn beäugte, weil sie um die vergoldete Holzvertäfelung fürchtete. Aus der Wachstube waren Dureni und sein junger Partner Ninicho gekommen, um sich um die Paidhiin zu kümmern und Banichi und Jago zu entlasten, die ihre Augen nicht überall zugleich haben konnten.
    Jason murmelte vor sich hin: »Hamatha ta resa Tati-seigi-dathasa. Hamatha ta resa Tatiseigi-dathasa. Hamatha ta resa Tatiseigi-dathasa.«
    Madam Saidin redete fuchtig auf den Koch ein. Eine Dienerin lief, ja, rannte quer durch die Halle. Bren konnte sich nicht daran erinnern, in diesem Haushalt jemals jemanden rennen gesehen zu haben.
    Die metallene Schutzwand war demontiert worden, als er sich dem Anlaß gemäß hatte einkleiden lassen. Der Frühstücksraum war ihm noch nicht zu Gesicht gekommen; es herrschte jedoch allgemein Erleichterung darüber, daß die Restaurationsarbeiten anscheinend gut gelungen waren. Aus der Küche wurden Servierwagen herbeigerollt; das war am Rappeln zu hören. Es sollte kein formales Dinner geben, worüber er sehr froh war, sondern nur einen Empfang, wobei die zahlreichen Gäste die Möglichkeit haben sollten, sich frei zwischen Eß- und Frühstückszimmer zu bewegen.
    Sicherheitsbedenken gab es nur im Hinblick auf den Eigentümer des Appartements.
    Das Rappeln wurde lauter. Es verstummte plötzlich, setzte sich aber nach kurzer Pause wieder fort.
    Es gab offenbar irgendwo eine Störung.
    Jago ging vorbei; sie war aus dem Frühstückszimmer gekommen und auf einen kurzen Wortwechsel bei Banichi stehengeblieben. Sie sah großartig aus in ihrem schwarzen Brokatmantel mit silbernen Paspeln. Er hatte sie in diesem formellen Aufzug noch nie gesehen. Sie war schön, makellos schön.
    »Sie kommen«, sagte Jago und blieb bei einer Dienerin stehen. »Ins Foyer, Nadiin-ji, wenn ich bitten darf.«
    »Ruhig Blut!« sagte Bren und ging mit Jason ins Foyer, das kristallen, golden und silbern blinkte. Spiegel vervielfältigten die Bouquets, und zeigten ein bleiches, formell gekleidetes Menschenpaar. Saidin überholte die beiden, so auch Jago, und alle nahmen zu einer kleinen Empfangsreihe Aufstellung.
    Die Tür öffnete sich. Da waren Tabini und Damiri; Tabini in leuchtend rotem Galaumhang; Damiri in Pastellgrün und Rosa. Sie begleiteten einen ältlichen, mürrisch dreinblickenden Herrn mit dunkelgrünem Mantel und hellgrünem Kragen. Atigeini-grün – wie Damiri.
    Saidin verbeugte sich, sie alle verbeugten sich vor den hohen Ankömmlingen. Tabini trug sein schmiedeeisernes Lächeln, aufgesetzt wirkte auch das von Damiri, und Tatiseigi – Bren hatte keinen Zweifel an der Identität des Alten – kam, das Kinn vorgereckt und die Hände im Rücken verschränkt, herbei und blickte unverhohlen feindselig auf die beiden Menschen herab, während

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