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Atevi 3 - Erbe

Atevi 3 - Erbe

Titel: Atevi 3 - Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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nichts mehr sicher zu sein schien, mußte man hier auf Mogari-nai davon ausgehen, daß sie sehr wahrscheinlich auf seiten des Aiji stand.
    »Wo«, fragte Ilisidi in eine angespannte Stille hinein, »wo sind die Mitteilungen für den Paidhi und warum sind in diesem Haus Vermittlungsaufträge wiederholtermaßen ignoriert worden? Tragen einzelne Personen die Schuld daran? Oder funktioniert das eine oder andere Gerät nicht richtig? Kann mir jemand erklären, warum hier Nachrichten einfach liegenbleiben und nicht pünktlich weitergeleitet werden? Woran liegt’s? Gibt es technische Probleme?«
    »Nein, Aiji-ma«, antwortete der Direktor mit dünner, aber fester Stimme. »Das kann ich ausschließen. Allerdings leite ich den Betrieb nur in Stellvertretung.«
    »Wer sind Sie?«
    »Brosimi von Masiri, Aiji-ma. Stellvertretender Leiter von Mogari-nai, beauftragt durch meine Gilde.«
    Es fiel die Anrede Aiji-ma auf, mit der der Sprecher Loyalität bekundete.
    Ilisidi – klein zwischen ihren Wachen und doch von überragender Präsenz – setzte ihren Rundgang fort und musterte eine Konsole nach der anderen. Cenedi und Banichi waren stets in ihrer Nähe, so auch ein Mann namens Panida, der für Ilisidi etwas Ähnliches zu sein schien wie Tano für Bren. In ihrer Residenz im Bu-javid hielt Panidi für gewöhnlich die Wachstation besetzt. Jetzt blieb er mal vor diesem, mal vor jenem unbesetzten Steuerpult stehen. Einmal bediente er sogar einen Schalter; ob er den ein- oder ausgeschaltet hatte, war für Bren nicht zu sehen gewesen.
    »Nand’ Direktor«, sagte Ilisidi. »Ihre Schaltzentrale kommt mir unterbesetzt vor. Ich nehme an, normalerweise sind hier mehr beschäftigt.«
    »Ja, Aiji-ma. Die anderen halten sich zur Zeit in Saduri-Stadt auf.«
    »Aha, aber darunter wird doch die Einsatzbereitschaft hier vor Ort hoffentlich nicht zu leiden haben.«
    »Gewiß nicht.« Auf verstohlene Zeichen des Direktors hin standen alle – fast wie einer – von ihren Plätzen auf und verbeugten sich respektvoll.
    »Nadiin«, grüßte Ilisidi und stellte vor: »Bren-Paidhi, Jason-Paidhi und deren ergebener Begleiter, der Erbe des Lords von Dur.«
    »Nand’ Direktor«, sagte Bren, als er alle Gesichter auf sich gerichtet sah. »Nadiin.«
    Es kam zu einer zweite Runde von Verbeugungen und Respektsbezeugungen. Und dann eilte eine junge Frau herbei, die einen Stapel Papier präsentierte und erklärte: »Nand’ Aiji-Mutter, hier sind alle Nachrichten, die während der letzten zehn Tage durch diese Station gegangen sind. Bitte sehr.«
    »Und die für die Paidhiin bestimmten Mitteilungen?«
    Ein Mann mittleren Alters trat an ein Pult und sammelte vorsichtig und sichtlich eingeschüchtert durch die Sicherheitskräfte, die ihm auf die Finger schauten, einen kleinen Stoß Computerausdrucke ein. »Das sind die automatisch erstellten Abschriften, Aiji-ma, aus demselben Zeitraum. Aber wir haben im Moment keine Übersetzer.«
    »Seien Sie versichert, Nadi, die Paidhiin brauchen keine Übersetzer.« Mit flüchtiger Handbewegung winkte Ilisidi den Mann zu sich und forderte ihn auf, sein Material dem Paidhi auszuhändigen.
    »Danke, Nadi«, sagte Bren, nahm die Ausdrucke entgegen und setzte sich auf einen Stuhl und blätterte gespannt die jüngsten Aufzeichnungen auf. Phonetische Transkriptionszeichen waren ihm geläufig.
    Da waren Meldungen von Deana, an diesem Morgen eingegangen und aus gesprochenem Ragi transkribiert. Auf den ersten Blick fiel Bren auf, daß Deanas Wortbeiträge grammatikalisch und stilistisch überraschend gut waren. Was sich leicht erklärte: Auf Mospheira hatte sie ihre Wörterbücher griffbereit zur Hand.
    Doch was von ihr zu erfahren war, interessierte Bren im Moment sehr viel weniger als die Frage, ob denn auch für ihn eine private Mitteilung…
    Er bemerkte, daß Jason hinter ihm stand und neugierig mitlas.
    Mit zitternder Hand blätterte er weiter zurück und spürte, wie ihn erneut die Angst packte, die er seit den gescheiterten Anrufversuchen erfolgreich zurückgedrängt hatte.
    Noch mehr von Deana. Ihr Mist machte den Großteil des schmalen Stoßes aus. Wo waren die für ihn bestimmten Nachrichten? Er wollte Auskünfte von Toby, wissen, wie es seiner Familie erging.
    Endlich wurde er fündig.
    Da stand: Bren, Mutter hat die Operation hinter sich. Die Ärzte sagten, es sei schlimmer gewesen, als gedacht. Aber sie ist jetzt auf dem Weg der Besserung. Ich habe anzurufen versucht, bin aber nicht durchgekommen. Ich hoffe…
    Die

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