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Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Titel: Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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vor mir und ich hörte sie noch einmal sagen: »Gute Reise, Eli Pattri!«
     
     
    Nach der dritten Linearetappe erreichten wir den Treffpunkt zwischen den Sternen.
    Das Prospektorenschiff war schon eingetroffen und hing antriebslos und mit einer geringen Drift im All. Es war ein Sechzig-Meter-Raumer terranischer Bauart und hieß HAPPY FEW.
    Mamczak hatte die Kennung eines Explorer-Schiffes aktiviert. Sollte gegen jede Wahrscheinlichkeit ein anderes Raumschiff hier materialisieren, würde seine Mannschaft in uns ein Forschungsschiff sehen, das einen Neutronenstern untersuchte, der in wenigen Lichttagen Entfernung lag.
    Das dritte Schiff war noch nicht vor Ort.
    Ich bat Aartemis Giiv dennoch schon in die Zentrale.
    Etwa eine Stunde später trudelte ihre Mitfluggelegenheit ein, und zwar in Gestalt eines Nomadenschiffes. Das Schiff, das sich als die WER ES EILIG HAT, GEHE LANGSAM auswies, war ein erstaunliches Gebilde. Seine Basis war eine Springerwalze von dreihundert Metern Länge. Mittschiffs war der Walze eine Kugelraumzelle von 295 Metern Durchmesser aufgepfropft. Keine Ringwulst, ein altakonischer Typ.
    »Kapitän des Nomadenschiffes bittet um Kontaktaufnahme, Sir«, meldete der Funker.
    »Auf den Schirm.«
    Ich sah einen vielleicht sechzigjährigen Mann mit prachtvoller Nase, der uns aus tief liegenden Augen anblickte. Das unbändige graue Haar trug er halblang, mühsam nach hinten gekämmt.
    »Kapitän Staalwanger«, stellte er sich vor, das S vom T getrennt gesprochen, und schmunzelte, als hätte er uns einen Witz erzählt. »Wo ist mein Passagier?«
    Giiv trat in den Aufnahmebereich der Holokamera und stellte sich vor.
    »Sollen wir Sie an Bord holen, oder haben Sie selbst eine Fähre?«, erkundigte sich Staalwanger. Neben dem Nomaden tauchte der Kopf einer Kobra mit gespreiztem Nackenschild auf. Sie starrte ins Bild und musterte Giiv wie ein Beutetier. Dann öffnete sie ihr Maul und zischte: »Überfahrt kossstet extra.« Staalwanger patschte der Schlange freundschaftlich auf den Kopf und sagte in unsere Richtung: »Philomena tut viel geldgieriger, als sie ist.«
    »Du wirssst nie begreifen, wie Kapitalisssmus funktioniert, Schschschtaalwanger«, zischte die Kobra und tauchte wieder ab.
    »Ein kluges Tier«, kommentierte Mamczak.
    Staalwanger tippte sich an die Stirn. »Sie trägt eine positronische Zerebralergänzung. Ein sehr empfehlenswertes Implantat, übrigens. Wenn Sie eine gute Adresse brauchen, wo Sie sich ein Erweiterungspack einsetzen lassen können – ich bin gerne behilflich.«
    »Danke für Ihre Hilfsbereitschaft. Aber die Kosten für solche Spielzeuge übersteigen meine Heuer wahrscheinlich.«
    »Wahrscheinlich«, nickte der Nomade mitfühlend. »Aber da wir gerade vom Geld reden – der Obolus für die lange Reise …«
    Giiv fischte ein Bündel roter 100-Solar-Scheine aus ihrer Tasche und winkte damit in die Kamera. »Sieht gut aus«, befand Staalwanger.
    »Ihre Passagierin wird an Bord gebracht«, teilte Kapitän Mamczak dem Nomaden mit.
    Ich fragte Staalwanger: »Sind Sie sicher, dass Sie mit Ihrer kleinen Raumschiffbastelei innerhalb eines Tages Lepso erreichen?«
    Der Nomade grinste und sagte: »Lassen Sie sich nicht vom Namen meiner Heimat täuschen. Wir gehen nur langsam, wenn wir es eilig haben. Wenn wir nicht in Eile sind, sind wir rasch. Wie ist es mit meinem Passagier? Ist er in großer Eile?«
    »Ich habe alle Zeit der Welt«, antwortete Giiv und lachte schallend.
    Nicht einmal eine halbe Stunde später entfernte sich die WER ES EILIG HAT, GEHE LANGSAM von uns – mit einer demonstrativ gemächlichen Beschleunigung.
    Ich verabschiedete mich von Kapitän Mamczak und der Mannschaft der WIEDEN und wechselte auf das Prospektorenschiff. Wir ließen dem Nomadenraumer noch einige Stunden Vorsprung. Dann nahm auch die HAPPY FEW Fahrt auf in Richtung Lepso.

 
Ein angenehm kühler Tag für lepsotische Verhältnisse
     
    Sini Paikkala rückte die blau verspiegelte Sonnenbrille zurecht und bestelle mit einem Handzeichen einen weiteren dieser Gaumenschmeichler. Der Robotkellner – oder die Robotkellnerin, irgendein Witzbold hatte das Bein der Maschine mit einem schwarzen Netzstrumpf bekleidet, der bis knapp oberhalb des Rades am Ende des Beines reichte – die Robotkellnerin also kurvte um die Tische herum und trug den Gaumenschmeichler auf einem Prallfeld herbei. Paikkala zog einen seiner blauen Seidenhandschuhe aus, hob die silbrige, geleeartige Masse geschickt aus dem Feld – sie

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