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Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Titel: Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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die Zentrale des SWD.
    Er hatte Karriere gemacht in seinem Jahrzehnt auf Lepso.
    Paikkala wollte sehen, was seine Leute in der Zwischenzeit heraus gefunden hatten.
    Und er selbst wollte dem prominenten Toten seine Aufwartung machen.
    Wenn es denn dieser Prominente war, was Paikkala mindestens seit dem zweiten Blick bezweifelte, den er auf die Leiche geworfen hatte.
    Aber die Würfel rollten. Und Paikkala hatte das Seine getan, dass sie geworfen wurden.
    Er setzte seine blau verspiegelte Brille wieder zurecht und pfiff leise vor sich hin: mitten im gleißenden Licht von Firing eine tief verschattete Gestalt.
     
     
    Es war heiß im Park der Purpurroten Kreatur der Lust, noch viel heißer als im Casino. Obwohl eingeborene Lepsoter den Tag mit seinen 52 Grad Celsius vielleicht als eher angenehm kühl empfinden mochten.
    Aber Briseis war keine Lepsotin.
    Hohe Wandrach-Stauden schrillten und lockten so paarungslustige Adanda an. Die Insekten schrieen hoch und klagend, wenn der klebrige Verdauungsschleim und die Fangnesseln der Stauden sie erfassten.
    Oder wütend, weil sie um ihre Lust betrogen worden sind , dachte Briseis. Sie tänzelte vor dem Ertruser her und giggelte wie ein wenig beschwipst. Der Ertruser folgte ihr tapsig, wie ein Bär am Band ihres aufreizenden Gelächters. Vor einem Kiosk aus Glimmer-Aluminium blieb sie stehen. Sie lehnte sich mit dem nackten Rücken an das kühle Metall und stützte sich mit dem Fuß dagegen. Ihr halbdurchsichtiger Rock schob sich übers Knie. Im Glimmen des Aluminiums zeichnete sich der Umriss ihrer Beine noch deutlicher ab.
    »Ich verliere ganz ungern, ganz selten« sagte sie leise, »und ich verlange in einem solchen Fall Entschädigung.« Sie leckte sich die Mundwinkel mit ihrer langsamen, rosaroten Zunge.
    Der zweieinhalb Meter große Ertruser beugte sich zu ihr herunter und sagte halblaut: »Mutig. Ganz schön mutig für eine Terranerin, die von bestimmten Dingen die Hände lassen sollte.«
    »Die Terranerin lässt von bestimmten Dingen ihre Hände sicher nicht«, hauchte sie und legte dem Ertruser die linke Hand in den Schritt, der sich in Höhe ihres Gesichts befand.
    »Ich bin zu groß für dich«, murmelte der Riese und rieb sein Glied doch durch die Hose an ihrer Hand, die ihn langsam kraulte. »Du spürst, dass ich zu groß bin, nicht wahr?«
    »Was spielt das für eine Rolle«, sagte Briseis.
    »Du spielst gerne mit den großen Jungen ja? Mit den ganz großen?« Er schob ihre Hand zur Seite und desaktivierte den Magnetverschluss. Die Hose rutsche mit einem Knistern zu Boden.
    Er spreizte sich vor ihr und fragte: »Nun? Willst du immer noch zugreifen? Dann verspreche ich dir einen ganzen Liter Entschädigung. Also, was jetzt?«
    »Jetzt wird es gleich ein bisschen pieksen«, warnte Briseis den Ertruser kichernd und streckte ihre Linke aus. Der Ertruser riss die Augen auf, als der Mittelfinger der Hand in seinen Hoden eindrang und die anderen vier Finger sich in seinem Unterleib festkrallten. Er sagte keinen Ton; die Droge, die der Finger injizierte hatte, ließ die Muskeln augenblicklich versteinern , ohne das Bewusstsein zu löschen oder das Schmerzempfinden herab zu setzen.
    Die Hand löste sich von ihrem Arm und stieß in den Unterleib des Ertrusers vor. Das Blut sammelte sich in einer Lache, Briseis hörte es plätschern. Als die Hand die Blase des Ertrusers erreichte und aufriss, veränderte sich der Geruch: weniger nach Eisen, süßlicher. Briseis trat noch einen Schritt zurück. Der Ertruser zitterte leicht und knickte, als der Muskelkrampf sich löste, in den Beinen ein. Einen Augenblick lang kniete er vor ihr, und ihre Augen waren auf gleicher Höhe. Briseis konnte keinen Funken Leben mehr darin entdecken.
    Kurz darauf wühlte sich die Hand aus der Leiste des Ertrusers und sprang ab. Besudelt von Blut und Kot stand sie auf den fünf Fingern und hüpfte hin und her, als suchte sie nach ihr.
    Die Hand schüttelte sich. Die Biomasse sonderte eine Reinigungssubstanz ab, von der aller Schleim abtropfte wie Wasser von ölhaltigem Gefieder. Rein stand sie da, zart und schlank. Briseis bückte sich und hielt der Hand den Armstumpf hin, aus dem einige Balpirol-Halbleiter hervor hingen. Die Halbleiter, die normalerweise dazu dienten, Nervenimpulse in technische Schaltimpulse umzuwandeln und umgekehrt, waren in diesem Fall mit miniaturisierten Sendern und Empfängern ausgerüstet. Sie sorgten dafür, dass Briseis die Hand auch dann spürte, wenn sie unterwegs war.
    Die

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