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Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Titel: Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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mit Röntgen- und Infrarotstrahlen ab. In der Darmgegend wurde er fündig. Aus dem Schulterkonstrukt, das die Leiche mit seinen Greifern umfasst hielt, fuhr eine antennenförmige Extremität aus. Ein Röntgenauge am oberen Ende durchleuchtete die Leiche. Dann wurde das Auge eingezogen, eine zarte, dreifingerige Metallklaue erschien stattdessen, drang in den After ein, weiter vor in den Darm und zog von dort einen Miniaturpeilsender heraus. Er hielt ihn dem Waffenarm vor die Mündung, der Arm zerschoss das Miniaturgerät zu Staub.
    Die Tür zum Saal glühte unter den Schüssen auf, die von außen vom Sicherheitspersonal auf sie abgegeben wurden.
    Der Kopf befand die Leiche von allem elektronischen Spionagegerät gereinigt und gab sie frei. Das Transmitterfeld baute sich auf; die Leiche verschwand in dem schwarzen Glühen des fünfdimensionalen Abstrahlfeldes.
    Der Kopf drehte sich in Richtung Tür, die sich im Desintegratorbeschuss aufzulösen begann; er rief mit schallverstärkter Stimme: »Bitte bleiben Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit noch einige Sekunden vor der Tür!«
    Plötzlich huschte etwas wie ein Lächeln über das Gesicht, und der Mund flüsterte: »Ich bin die Cheshire Katz!«
    Aber es war niemand da, der diese Aussage hätte hören können.
    Dann verging der Kopf simultan mit allen anderen Zubehörteilen des Giiv-Androiden in einer Explosion.
    Zurück blieben staubkorngroße Trümmer, die langsam zu Boden fielen wie winzige Flocken schwarzen Schnees.
     
     
    Als die Tür aufglitt, knurrte Chrekt-Chrym uns aufgeregt an. »Wir haben einen Gast«, sagte er.
    »Gut«, sagte ich. Olip a Schnittke und ich traten ein.
    »Lief bei euch alles nach Plan?«, fragte der Topsider besorgt.
    »Leider nein«, kicherte a Schnittke, »wir sind beide drauf gegangen, und Gespenster, und ohne deine besondere Begabung könntest du uns gar nicht wahrnehmen.«
    »Du hast viel Humor«, pries der Topsider.
    »Schade, dass du ihn nicht verstehst«, seufzte der Marsianer der a-Klasse.
    »Es lief alles bestens«, erklärte ich dem Topsider. »A Schnittke hat in seinem Gleiter unter dem Deflektorschild auf mich gewartet. Ich habe ihn mit der Anti-Flex-Brille schnell entdeckt. Den anderen Gleiter haben wir unkenntlich gemacht. Ja, es ist alles nach Plan verlaufen. Giiv hat also bestens funktioniert?«
    Chrekt-Chrym sagte: »Ich habe ihren Postdestruktionsimpuls erhalten. Es dürften dem SWD keine verwertbaren Rückstände vorliegen.«
    Chrekt-Chryms Wohnung besaß in ihrer Mitte einen fensterlosen und abhörsicheren Raum. Es dauerte ein paar Minuten, bis wir drei eingeschleust waren.
    Eine Glasvitrine mit chirurgischen Instrumenten. Desinfektionsmittel, Kittel, Mundschutztücher. Diverse medizinische Untersuchungsapparate. Ein positronisches Miniaturlabor. Auf einem Tisch aus Edelstahl lag eine Leiche. Die Leiche, die der Giiv-Androide uns mit seinem Transmitterbausatz aus den Obduktionsräumen des SWD zugesandt hatte.
    Meine Leiche.
     
     
    Der Tisch aus Edelstahl wies eine leichte, wannenartige Vertiefung aus. Ein Abfluss sollte das Blut und das Gewebewasser aufnehmen.
    Vom Schädel war nicht sehr viel Material übrig, der Blasterstrahl hatte zweifellos dem Hirn gegolten. Die Kopfregion war zu einer schwarzen, zähen Masse eingeschmolzen und zusammengeschrumpft. Die Brustregion war weiträumig und tief verbrannt. Die Schnittnähte der ersten Obduktion waren mit Bio-Wallatan oder einer anderen Haftmasse verklebt.
    Von den anderen Stellen des nackten Körpers ging immer noch ein matter Silberglanz aus. A Schnittke setzte das Seziermesser zum Thorax-Abdomen-Schnitt an und führte das Messer vom Brustbein bis zur Scham.
    Er stutzte, als er mit dem Messer in den nicht verbrannten und nicht geschwärzten Teil des Bauches schnitt. »Epidermis extrem verhärtet«, stellte er fest.
    Er zog seinen Handschuh aus und strich nachdenklich über die Haut. »Epidermis ist gar keine Epidermis«, murmelte er, »sondern weiß der Teufel was.« Er schnitt weiter. Aus dem Schnitt perlten einige Tropfen einer silbernen Flüssigkeit.
    »Was ist das?«, fragte ich.
    »Blut jedenfalls nicht«, sagte a Schnittke, »und keine mir bekannte Gewebeflüssigkeit.« A Schnittke wartete, dann knipste er eine Vergrößerungsdrohne an und dirigierte die kleine Maschine über die Haut. Die Drohne projizierte ein Vergrößerungsfeld, eine immaterielle Lupe. »Seht ihr das?«
    Die Haut des Toten kräuselte sich von den Schnittstellen fort. A Schnittke griff mit den

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