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Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Titel: Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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uns zu Herrn da Onur vorließest.«
    »Sie haben mir noch keine Zugangsberechtigung vorgelegt, und ich entdecke im Audienzkalender für diese Woche keinen Eintrag mehr.«
    »Melde uns doch einfach deinem Herrn und sage ihm, zwei Männer, die den Eingriff seiner Portiermaschine eher zufällig überlebt haben, würden gerne mit ihm plaudern.«
    »Ich werde sehen, was ich für Sie tun kann.«
    Der positronische Portier ließ uns geschlagene zehn Minuten warten. Dann meldete die Positronik: »Der Herr da Onur bedauert, dringender Geschäfte wegen nicht in der Lage zu sein, diesen unerwünschten Besuch zu empfangen.«
    »Sagen Sie ihm, dass ich es noch mehr bedauern würde, meinen Besuch mit geeigneten Mitteln so dringend zu machen, dass all seine Geschäfte dagegen nur noch ein Fliegenschiss sind.«
    Der Motor des Gleiters heulte auf, als ich ihn gegen den Traktorstrahl anarbeiten ließ. Der Gleiter ruckte hin und her, was wir aber dank der Andrucksabsorber nur sahen, nicht spürten. Der Traktorstrahlprojektor war nicht sehr stark. Wenn ich den Schub noch ein wenig erhöhte, würde er uns loslassen müssen.
    »Wer sind Sie?«
    Ein Holobild baute sich langsam auf. Wir sahen in einen Wohnraum, der einen überladenen Eindruck machte. Die Möbel sahen nicht billig aus, aber verbraucht. Einige Wohnsessel mit Schmiegepolstern für Aristokratenärsche. Da Dendolo-Design, 18.101 da Ark, Arkon I. Viele Sessel, viele Schränke, viel mehr Sofas, Tische, Anrichten und Vitrinen, als eine große Familie brauchen konnte. Im Wohnraum hatte sich jedenfalls keine große Familie versammelt. Dort stand nur ein einzelner Arkonide, ein alter, hoch aufgerichteter Mann, dessen Kopf schmal war und an den Seiten wie eingedrückt wirkte.
    »Wir hätten ein paar Fragen an Sie und wollen Sie nicht über Gebühr belästigen. Ich bin einen weiten Weg geflogen, um mit Ihnen zu sprechen.«
    »Ich habe Sie nicht hergebeten.«
    »Ich bin kein sehr zartfühlender Mensch. Ich scheue mich nicht, mir die nötige Einladung zu verschaffen. So oder so.«
    Der positronischen Pförtner ließ die Holokamera näher an den Arkoniden heran fahren. Ich sah, dass der alte Arkonide die Korsettstangen eines Exoskelettes über der Kleidung trug, ganz offen. Wahrscheinlich litt er an Knochenspröde und hielt sich mit dem Exoskelett mobil.
    »Ich bin Penzar, Haupt des Khasurn da Onur«, stellte er sich in aller Förmlichkeit vor.
    »Atlan Mascaren da Gonozal«, erwiderte ich die Förmlichkeit.
    »So?«, sagte Penzar. »Da Gonozal also.« Ich gab meinerseits die Kamera frei. Da Onur bemerkte: »Sie sehen diesem da Gonozal nicht sehr ähnlich.«
    »Ich zeige der Welt gerne mal ein anderes Gesicht«, witzelte ich.
    »Sehen Sie zu, dass Sie ihr Gesicht nicht irgendwann verlieren«, mahnte Penzar. »Wer ist die Echse in ihrer Begleitung?«
    »Er ist ein Topsider und heißt Chrekt-Chrym.«
    »Warum gibt sich ein da Gonozal, falls Sie denn einer sind, mit einer Echse ab? Die Topsider waren nie gute Bündnispartner.«
    Chrekt-Chrym knarrte laut: »Meinen Sie Partner in Bündnissen, die wir geschlossen haben, oder in solchen, die uns aufgezwungen worden sind?«
    »Ich habe Ihnen nicht gestattet zu reden, Echsenmann!«, führt der Arkonide auf.
    »Und ich brauche Ihre Erlaubnis nicht, Arkonide, um mich zu äußern.«
    »Da wir gerade so nett miteinander plaudern«, mischte ich mich ein: »Könnten Sie uns etwas über ein Mitglied Ihres Khasurns berichten, über einen gewissen Zewayn da Onur?«
    Penzar kaute auf seinen dünnen Lippen. »Das muss einer der Verschollenen sein.«
    »Da habe ich eine halbwegs erfreuliche Nachricht für Sie: Er ist wieder aufgetaucht.«
    »Niemand legt Wert auf sein Erscheinen«, versetzte da Onur.
    Uns würden die Umstände seines Verschwindens interessieren , soufflierte mein Extrasinn.
    »Wann ist er verschollen?«, fragte ich.
    Der greise Arkonide zögerte einen Moment und schloss die Augen. Ich sah, wie er tief Luft holte. Dann antwortete er: »Im Jahr 2003.«
    »Das war vor fast 1100 Jahren!«
    »Sie sind ein schneller Rechner«, spottete der Greis.
    Die Analysebox hatte bei der Obduktion ›Schwierigkeiten bei der Altersbestimmung‹ festgestellt , erinnerte mich mein Logiksektor. Jetzt wissen wir, warum! Und wenn Penzar da Onur sich so exakt an das Datum erinnert, dann muss ein Ereignis dahinter stecken, das sich tief in die Familiengeschichte eingegraben hat. Und so, wie er auf deine Frage reagiert hat, war es kein glückliche Ereignis, sondern ein

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