Atlan 016 - Siganesen sieht man nicht
jedes seiner Worte von ihren Gegnern gehört werden konnte, sagte: “Wir können nur hoffen, daß Celebrin noch vernünftig wird.”
Neben der Tür stand Kennon und wartete auf das Verschwinden der drei Aras. Der USO-Spezialist konnte den Ausgang mit einem einzigen Schlag seiner stählernen Arme aufbrechen.
Wir riskieren viel! dachte Tekener.
Aber das gehörte zu ihrem Beruf. Im Grunde genommen war es verrückt, sich mitten unter die Feinde der Menschheit zu wagen. Tekener erinnerte sich, daß in seinem der USO vorliegenden Psychogramm das Wort “Abenteuerlust’’ in Versalien geschrieben stand. In Zusammenhang damit standen noch ein paar wenig schmeichelhafte Bemerkungen in Tekeners Akte. Tekener bedauerte, daß der GalaktoPsychologe, der ihn analysiert hatte, jetzt nicht dabei sein konnte.
Ein bißchen Praxis zum besseren Verständnis der Mitmenschen hatte noch niemand geschadet.
3.
An beiden Enden des Korridors schwebte ein Roboter. Die dritte Maschine hing noch immer unbeweglich ein paar Meter von Kamla Romo entfernt in der Luft.
Romo war sicher, daß er bei den drei fremdartig aussehenden Automaten Alarm ausgelöst hatte. Erstaunlich war nur, daß niemand erschien, um zusammen mit den Robotern nach dem Grund der Störung zu suchen. Romo begann allmählich zu bezweifeln, daß diese Roboter den Akonen oder Antis innerhalb dieses Gebäudes unterstanden. Er erinnerte sich an den starken Ausschlag des Individualtasters, der ihm die Anwesenheit eines Unbekannten mit starken Mentalschwingungen angezeigt hatte.
Gehörten die Roboter zu dem unheimlichen Fremden?
Es war nicht anzunehmen, daß die Condos-Vasac-Agenten nichts von der Anwesenheit des Fremden und der drei Roboter wußten. Aber das Verhalten der Roboter ließ Romo vermuten, daß Celebrins Männer nicht in allen Dingen mit dem Unbekannten zusammenarbeiteten.
Das Ganze war äußerst verworren.
Der Siganese blickte auf seine Uhr.
Er konnte nicht länger warten.
Romo blickte zu dem hoch über dem Boden schwebenden Roboter hinüber. Er versuchte abzuschätzen, wie groß die Gefahr einer Entdeckung war, wenn er sich mit abgeschalteten Aggregaten bewegte. Ohne sein Flugaggregat würde er nur langsam vorankommen. Der Lifteingang schien unendlich weit entfernt zu sein.
Im Augenblick war Romo wütend auf alles, was groß war. Er sehnte sich nach Siga zurück, wo er sich in gewohnten Dimensionen bewegen konnte. Wenn man von den Siganesen und einigen nichthumanoiden Völkern absah, war diese Galaxis eine Galaxis der Riesen.
Die Wut half Romo, seine Unentschlossenheit zu überwinden.
Mit dem Rücken zur Wand begann er sich zu bewegen, ohne den großen Roboter aus den Augen zu lassen.
Die Spiralarme des Roboters klirrten.
Romo verhielt augenblicklich.
Er mußte den Roboter ablenken, sonst würde er den Lift niemals erreichen.
Der USO-Spezialist zog seinen Thermostrahler. Er zielte sorgfältig auf eine zehn Meter entfernte Röhre, die quer unter der Decke verlief.
Er wußte, daß er ein großes Risiko einging, wenn er abdrückte. Die Männer, die den Schaden später entdeckten, würden zweifellos Meldung machen.
Romo drückte ab. Der scharfgebündelte Energiestrahl seiner Thermowaffe war auf den ersten Metern nicht zu erkennen. Unmittelbar unter der Decke entstand ein blaßrotes Flimmern, dann verschwand ein Stück der Röhre. Zischend breitete sich Dampf aus. Er quoll aus der gewaltsam geschaffenen Öffnung.
Der Roboter spreizte seine Tentakel.
Romo rannte los. Er blickte sich nicht um. Der Roboter am unteren Ende des Ganges kam wie ein Geschoß angerast. Romo mußte sich zwingen, nicht in Panik zu geraten und seine Aggregate einzuschalten. Das hätte eine sofortige Ortung und den sicheren Tod bedeutet.
Der Siganese hörte das Zischen des Dampfes.
Unangefochten erreichte er den Lift. Er erlebte eine unangenehme Überraschung. Der Eingang war durch eine Energiebarriere versperrt. Die automatische Sicherheitsanlagen hatten sofort geschaltet.
Romo warf sich in eine Vertiefung neben dem Lifteingang. Er atmete schwer. Als er zurückblickte, sah er die drei Roboter unter der beschädigten Röhre schweben.
Überall wurden jetzt Türen aufgestoßen. Antis, Akonen und Aras stürmten auf den Korridor. Sie schienen den Anblick der drei Roboter nicht als ungewöhnlich zu empfinden. Romo registrierte diese Tatsache nicht ohne Erstaunen. So fremd, wie er geglaubt hatte, schienen die drei Maschinen den Bewohnern dieses Gebäudes also nicht zu sein.
Die Männer und Frauen, die ihre
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