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Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Titel: Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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bleiben. Ich fühle mich auch irrsinnig wohl bei dir …«
    Prüfend blickte ich sie an.
    Nein, da war keine Verliebtheit in ihren Augen zu sehen. Ich entdeckte vielmehr eine Form von Gier, ein seltsames Verlangen.
    »Es muss sein«, beharrte ich. »Ich benötige Ruhe. Eine Stunde.«
    »Aber ich bin doch auch nicht müde …«
    »Es reicht!« Ich stand auf, schob sie aus meiner Kabine, trat zurück und ließ die Schottautomatik abriegeln.
    Was für ein seltsames Geschöpf!
    Camara antwortete kaum auf meine Fragen, und wenn sie es einmal doch tat, dann auf eine seltsam ausweichende Art. Sie wirkte wie ein leeres Gefäß; als besäße sie gar keine eigene Persönlichkeit.
    Ich seufzte tief durch und warf mich rücklings auf mein Bett. Ich war in der Tat trotz meines Zellaktivators rechtschaffen müde. Und ich ahnte, dass ich mir meine Kräfte für die nächsten Tage gut einteilen musste.
     
     
    Dank meines Beharrungsvermögens erhielt ich noch am selben Spätnachmittag einen Besprechungstermin mit Ulja da Tromin in dessen Stadtbüro. Ich beschloss, diesmal sowohl Aizela als auch Ohm an Bord der REVENGE zurückzulassen. Die beiden sollten sich austauschen und sich auch mit Zippo besprechen, während ich ihnen dieses lästige Wesen namens Camara Zaintz vom Hals schaffte.
    Ein einfacher Gleiter der REVENGE brachte uns auf schnellstem Wege in das Zentrum der Planetenhauptstadt Meotan. Gestern hatte ich lediglich Lichterschein und vage Umrisse sehen können. Heute begutachtete ich mit einigem Interesse die Vielzahl der meist trichterförmigen Bauten, die in für arkonidische Verhältnisse engen Abständen zueinander standen.
    Auf Terra hätten viele dieser Bauten als Ghettoburgen gegolten. Die Parkanlagen wirkten schmuddelig und wenig gepflegt. Lichtscheues Gesindel schien zuhauf unterwegs zu sein, irgendwelche Ordnungsorgane umso weniger.
    Wir näherten uns einem der prunkvolleren Gebäude. Es leuchtete gelbrot zwischen all den anderen Bauten hervor. Die mehr als fünfzig Stockwerke drehten sich versetzt in unterschiedliche Richtungen.
    »Dort, hinter dem breiten Getreidegürtel, der die Stadt ernährt, liegt der Ozean«, sagte Camara Zaintz unvermittelt und deutete vage in Richtung der untergehenden Sonne. Täuschte ich mich, oder hörte ich tatsächlich so etwas wie Sehnsucht in ihrer Stimme?
    »Hast du noch niemals das Meer gesehen?«, fragte ich etwas verwundert.
    »Natürlich habe ich. Aber es kommt Kirahim , und das ist neu für mich.« Schaudernd drängte sie sich an mich, hielt mich so fest, dass es fast wehtat.
    Kirahim … Ich hatte darüber gelesen und die wenigen Tatsachen darüber abgespeichert. Es war …
    »Es freut mich, dass Sie den weiten Weg hierher auf sich genommen haben«, unterbrach Uljas Stimme meine Überlegungen. Der Bordbildschirm zeigte einen Mann, der weitaus älter als gestern wirkte. Das Wangengewebe fiel schlaff herab, die Schulter hielt er weit nach vorne gedrückt. Entweder hatte Ulja seit gestern den Weg ins Bett noch nicht gefunden, oder aber er hatte auf die tägliche Schminkprozedur verzichtet.
    »Ich würde sehr viel weiter reisen, um einen Geschäftspartner Ihres Rufs zu treffen«, schmeichelte ich.
    »Ich weise Ihnen einen Parkstrahl zu.« Ulja ging nicht weiter auf meine Bemerkung ein. »Sie werden abgeholt und zu mir gebracht. Kommen Sie alleine, oder haben Sie die bezaubernde Aizela da Gonozal bei sich?«
    »Sie ist leider verhindert«, sagte ich. »Ich bringe lediglich Ihre einheimische Verbindungsdame mit.«
    »Camara Zaintz also.« Der da Tromin schien enttäuscht, vielleicht sogar ein wenig erschrocken zu sein. »Na schön. Ein Ordonanzroboter wird Sie beide abholen. Geben Sie ihm die Kennung mit, die ich Ihrer Bordpositronik soeben übermittle.« Grußlos unterbrach er die Verbindung, während eine blinkende Anzeige das Eintreffen von Uljas Kode bestätigte.
    Das sind keine herkömmlichen Vorsichtsmaßnahmen , meinte der Extrasinn. Es gibt einen gesicherten Leitstrahl. Ein bewaffneter Roboter holt uns ab, der zudem durch einen Kode »entsichert« werden muss. Wir selbst bekommen nicht einmal mitgeteilt, wo sich Uljas Räumlichkeiten befinden. Und dann die Anwesenheit der beiden Insektoiden während des gestrigen Empfangs. Entweder leidet da Tromin unter Verfolgungswahn …
    … oder aber all diese Sicherheitsvorkehrungen weisen auf die »Beliebtheit« des Patriarchengeschlechts hin , vollendete ich den Gedankengang.
    Nimm dich vor Camara Zaintz in Acht , bemerkte der

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