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Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Titel: Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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war Trilith Okt. Gasuijamuo hatte ihr ebenfalls den Helm abgenommen und sie auf den nackten Felsboden gelegt. Sämtliche Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen.
    Ich stieß den Sujadin beiseite und schüttelte sie an den Schultern. Keine Reaktion. Ihr Brustkorb hob und senkte sich nicht, die Atmung war zum Stillstand gekommen.
    Mit fliegenden Fingern zerrte ich ihr den Raumanzug vom Körper und überstreckte den Kopf. Im Vertrauen, dass sich ihre Anatomie nicht wesentlich von der eines Terraners oder Arkoniden unterschied, begann ich mit einer Herzdruckmassage. Wie lange war Trilith ohne Sauerstoff gewesen? Ihre Haut fühlte sich heiß an, die Lippen waren pechschwarz.
    Ich spürte deutlich das Brustbein unter meinen Fingern. Kräftig und in kurzen Abständen drückte ich zu und achtete darauf, den Brustkorb nach jeder Sequenz vollständig zu entlasten, damit sich das Herz wieder mit Blut füllen konnte.
    »Komm schon, Mädchen«, stieß ich hervor. »Du bist eine Kämpferin, also kämpfe !«
    Nach einer halben Minute brach ich ab, packte sie mit der Linken unter dem Kinn, verschloss mit der Rechten ihre Nase und begann mit der künstlichen Beatmung. Wieder und wieder blies ich ihr Luft in den halb geöffneten Mund.
    Und endlich hatte ich Erfolg. Mit einem langgezogenen Seufzer kam Trilith zu sich. Hustend und würgend drehte sie sich zur Seite. Ich legte ihr eine Hand auf den Rücken und redete beruhigend auf sie ein.
    Im gleichen Moment erfolgte der Angriff.

 
    Kapitel 32
     
     
    22. Juni 3103
    Atlan
     
    Der nadeldünne Energiestrahl schlug nur Zentimeter neben mir in den Felsboden. Ich sprang auf und zerrte Trilith mit mir. Wir waren in einer riesigen, eindeutig künstlich angeregten Halle herausgekommen. Vor uns ruhten drei der bekannten Erztrommeln in Metallgestellen, dahinter erstreckte sich ein geradezu monströser Maschinenpark.
    Das hatte ich nicht erwartet. In langen Reihen ragten grau-schwarze, mindestens dreißig Meter hohe und fünf Meter durchmessende Zylinder bis unmittelbar unter die Decke. Zwischen ihnen verlief ein unüberschaubares Geflecht von Röhren und Leitungen. Einige davon waren transparent und enthielten eine rosafarbene Flüssigkeit, die in Schüben von einem Behälter zum nächsten floss.
    An den Hallenwänden waren weitere, allerdings deutlich kleinere Zylinder installiert. Auch von ihnen gingen zahlreiche Schläuche aus. Über allem lag ein unaufhörliches Glucksen und Plätschern. Das künstliche Licht, das leise Summern nicht genau lokalisierbarer Reaktoren und nicht zuletzt der Waffenstrahl, der Trilith und mich nur knapp verfehlt hatte, waren definitive Anzeichen dafür, dass die hemmende Wirkung des Arrachieda an diesem Ort keine Bedeutung mehr besaß.
    Rechts und links von unserer Position näherten sich jeweils ein halbes Dutzend ellipsoider Roboter. Ich vermutete, dass es sich dabei um jene Modelle handelte, mit denen bereits Adrian Deubtar und die Überlebenden der EX-856 unfreiwillige Bekanntschaft geschlossen hatten. Ich sah mich verzweifelt nach einer brauchbaren Deckung um. Wir standen in einer Art Ladebucht, die teilweise in den umgebenden Fels hineinreichte und mit dem Ausgang des Transporttunnels abschloss. Eine über die gesamte Breite der Halle reichende Rampe führte zu den Zylindern hinunter. Egal, in welche Richtung wir uns wandten – die Roboter würden uns auf jeden Fall erreichen, bevor wir auch nur die Hälfte des Weges zurückgelegt hatten.
    Ich richtete mich zu voller Größe auf und sah den anrückenden Maschinen entgegen. Sie hatten ihre Waffenarme nach vorn gestreckt; um die Mündungen flimmerten energetische Abstrahlfelder. Warum schossen sie nicht? Wir hockten praktisch auf dem Präsentierteller.
    Als wäre meine stumme Frage ein Signal gewesen, eröffneten die Roboter das Feuer. Die Zeit schien für einen bizarren Augenblick stillzustehen, dann schlugen die Treffer mit dumpfem Zischen in einen unsichtbaren Energieschirm, der sich kuppelförmig über Trilith, mir und den Sujadin wölbte. Sofort fächerte die gegnerische Formation auseinander, bildete zwei lang gestreckte Reihen. Erneut brachten dünne Strahlen aus komprimierten, hochbeschleunigten und perfekt gleichgerichteten Partikeln die Luft zum Kochen – und zerfaserten wirkungslos an jener so plötzlich aufgetauchten Barriere, für deren Existenz es nur eine einzige logische Erklärung gab.
    Waheijathiu und Gasuijamuo kamen auf Trilith und mich zu. Ich hätte es nicht beschwören können, doch

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