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Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Titel: Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Bord verbracht hatte, erschien mir meine Umgebung nach wie vor fremd und ungemütlich. Ich hatte unterschwellig stets das Gefühl, nicht willkommen zu sein, und spürte, dass mich die GAHENTEPE lediglich in ihrem Innern duldete.
    Ich starrte das Schleusenschott an, und für eine Sekunde war ich fest davon überzeugt, dass es sich im nächsten Augenblick öffnen und ich in den freien Raum hinausgesaugt werden würde. Kalter Schweiß brach mir aus, ich begann am ganzen Körper zu zittern.
    Reiß dich zusammen , wisperte der Extrasinn. Spätestens wenn wir Shahimboba erreichen, kannst du dir solche Anwandlungen nicht mehr leisten. Geh zurück in deine Kabine und meditiere. Du musst die Kontrolle über dich zurückgewinnen .
    Der Extrasinn hatte recht. Ich hatte plötzlich wieder Kopfschmerzen. Womöglich war es von Vorteil, dass wir die Welt der Illochim erst in einigen Tagen erreichten. Das gab mir mehr Zeit, mich wieder zu fangen, meine Gedanken zu ordnen und mir darüber klar zu werden, was mit mir geschah. Meine unmittelbare Sucht mochte ich mit Trilith Okts Hilfe besiegt haben, doch der Kampf gegen das, was die Verbindung mit dem Navigator in mir angerichtet hatte, tobte weiter.

 
    Kapitel 16
     
     
    14. Juni 3103
    Decaree Farou
     
    In Quinto-Center war gerade der neue Morgen angebrochen und in den der Allgemeinheit zugänglichen Bereichen des 62 Kilometer durchmessenden Asteroiden, die nicht rund um die Uhr genutzt wurden, schaltete die Automatik die Beleuchtung ein. Wirklich ruhig wurde es im Hauptquartier der USO nie. Neben der Stammbesatzung, die Tag und Nacht mit dem Sammeln, Sichten, Ordnen, Analysieren und Speichern von Informationen beschäftigt war, investierte die Organisation einen nicht unbeträchtlichen Teil ihres Budgets in die Unterstützung diverser Forschungsprojekte überall in der Milchstraße. Im HQ selbst waren nur die wenigsten der subventionierten Wissenschaftler aktiv, doch die getroffenen Vereinbarungen erlaubten es der USO, jederzeit auf das Fachwissen und die Fähigkeiten ihrer freien Mitarbeiter zurückgreifen zu können. Ein verschlüsselter Hyperfunkspruch genügte.
    Daneben widmeten sich zahlreiche Teams, die sich aus hochqualifizierten Experten aller nur denkbaren Fachrichtungen zusammensetzten, der permanenten Beurteilung der gesamt-galaktischen Situation. Kein Krisenherd blieb unbemerkt, keine Bedrohung war zu belanglos, als dass man sich ihr nicht ausführlich und mit aller gebotenen Ernsthaftigkeit widmete. Tausende kluger Köpfe zerbrachen sich eben jene, um mögliche Eskalationen bereits frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. Alle zwei Stunden veröffentlichten die Leiter der sechs Hauptabteilungen ihre maximal zweiseitigen Zirkulare, bewusst knapp gehaltene Lageberichte, mit deren Hilfe sich der Lordadmiral und sein Führungsstab innerhalb kürzester Zeit einen Überblick verschaffen konnten.
    An all das dachte Decaree Farou nicht, als sie mit raumgreifenden Schritten den Gang entlangeilte, der in leichter Krümmung von den Quartieren hinüber zum Trainingsdeck führte. Quinto-Center beherbergte fast ständig zwischen zwei- und fünftausend Spezialisten, die entweder gerade von einem Einsatz kamen und von ihren Führungsoffizieren befragt wurden, oder sich auf neue Missionen vorbereiteten. Die Sport- und Übungseinrichtungen im Innern des Asteroiden waren die besten und fortschrittlichsten ihrer Art und erlaubten es den Agenten, ihre körperliche Fitness zu testen und – wenn nötig – gezielt zu verbessern. Daneben stand jederzeit ein kleines Heer von persönlichen Trainern, Ernährungsberatern und Medizinern zur Verfügung.
    Ein leises Summen in ihrem rechten Ohr ließ die schlanke Frau unhörbar aufseufzen. Sie hatte die Hauptzentrale gerade erst verlassen. Ergeben drückte sie die Meldetaste ihres Multifunktionsarmbands. Ein Piepsen zeigte an, dass der Kontakt zustande gekommen war.
    »Josh Dirks hier, Ms. Farou«, meldete sich der diensthabende Kommunikationsspezialist mit hoher Stimme. »Wir haben soeben den Abschlussbericht der MAESTRO empfangen. Kommandant Araviak meldet, dass es von der ESHNAPUR keine Spur gibt. Alle Funkanrufe blieben unbeantwortet. Die komplette Datei mit sämtlichen Protokollen wurde auf Ihre persönliche Plattform überspielt.«
    »Danke, Mr. Dirks«, sagte Decaree Farou. »In den kommenden dreißig Minuten möchte ich nur gestört werden, wenn das Universum zu explodieren droht – oder besser noch: wenn es bereits explodiert

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