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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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wichtige Dinge zu erledigen?«
    »Ja«, antwortete Santjun knapp. »Kannst du die Verteidigungsanlagen kurzzeitig ab-, und sobald wir im Bunker sind, wieder einschalten?«
    »Natürlich kann ich das. Habt Ihr dort wichtige Dinge zu erledigen?«
    Was immer Atlan auch von diesem Blecheimer hielt, Santjun bekam jedes Mal eine Gänsehaut, wenn Calipher sein verschrobenes Verhalten an den Tag legte. Für ihn litt die Maschine eindeutig an einer schweren Fehlfunktion und gehörte ausgemustert. Im Moment war er allerdings auf ihre Hilfe angewiesen.
    »Das habe ich«, bestätigte der USO-Spezialist noch einmal. »Nimm bitte den verletzten Mann auf, und sei vorsichtig. Er sollte so wenig wie möglich bewegt werden.«
    Calipher gehorchte. Santjun zog Shinyan auf die Füße, und gemeinsam eilten sie dem Roboter hinterher, der mit seiner schon zuvor beobachteten Behändigkeit ein erstaunliches Tempo entwickelte, den Akonen dabei jedoch keinerlei Erschütterungen aussetzte und ihn wie ein rohes Ei auf vier Tentakelbeinen vor sich hertrug. Als er die kritische Distanz zum Bunker unterschritt, geschah nichts. Kurz darauf erlosch der Energieschirm, und der torähnliche Zugang an der Vorderseite des Kubus öffnete sich anstandslos. Der Wachroboter glitt geschickt durch den für seine Verhältnisse engen Eingang. Santjun und Shinyan folgten. Kaum hatten sie das Schott passiert, schloss es sich wieder.
    Ein kurzer Gang mit ungewöhnlich schiefen Wänden führte tiefer in das – wie hatte Calipher es genannt? – Pfortenhaus hinein. Santjun kramte in seinem Gedächtnis, doch er konnte sich nicht mehr an die Architektur des Bunkers auf Thanaton erinnern. Seit er sich von Atlan und Iasana Weiland getrennt hatte, schienen ihm die geheimnisvollen Einflüsse des Monolithen noch mehr zuzusetzen als sonst.
    Sie erreichten einen nur ungenügend ausgeleuchteten Quergang, und Calipher wandte sich nach links. Der Roboter führte sie durch ein breites Tor in einen etwa zehn mal fünfzehn Meter großen Raum mit einer zehn Meter hohen Decke. Santjun machte mehrere wuchtige Maschinenblöcke aus, die sich an den beiden Seitenwänden entlang gruppierten. Davor waren hufeisenförmige Steuerkonsolen mit mehreren Reihen von Bildschirmen installiert. Links von ihnen ragte die Hohlsäule eines Antigravschachts auf. Sein Einstieg war dunkel. Vermutlich war er nicht aktiviert.
    Santjun kannte diesen Ort, war schon einmal hier gewesen.
    Nein , warnte ihn eine innere Stimme. Das war auf Thanaton. Weißt du es nicht mehr?
    Seine Aufmerksamkeit wurde von einer im Hintergrund des Raums gelegenen Ausbuchtung gefangen genommen. Einige grauschwarze Blöcke aus Metallplast, die wie ein Schutzwall wirkten, hatten sie bisher vor seinem Blick verborgen. Santjun trat näher heran. Für den Moment waren Calipher, die Akonin und ihr verletzter Gefährte vergessen. Fasziniert starrte er auf die an trockenes Gestrüpp erinnernden Strukturen aus Silbermetall, die sich um eine in den Boden eingelassene Öffnung gruppierten.
    Keine Öffnung , korrigierte ihn die innere Stimme. Eine Pforte. Du bist im Pfortenhaus.
    Die Erinnerungen überfluteten Santjun mit solcher Macht, dass er einige Schritte zurücktaumelte. Der Bunker im Monolithen von Thanaton. Atlan und er in der Steuerzentrale. Der Schusswechsel mit ihren Verfolgern. Und dann … der Zusammenbruch. Irgendwie hatte es der Lordadmiral geschafft, ihn lebend aus dem Monolithen hinauszubringen. Ja, die Umgebung war ihm bekannt – und sah doch völlig anders aus.
    Über der Öffnung, der Pforte , die in eine Art Nische führte, flimmerte eine silbrig glänzende Fläche, fast so, als hätte dort jemand eine zähe, trübe Flüssigkeit auf dem Boden ausgegossen. Die Sensoren seines Kampfanzugs konnten nichts damit anfangen, die Energieform des Felds – wenn es denn eine war – entsprach keinem bekannten Muster.
    Santjun ging in die Hocke und streckte die Hand aus. Vorsichtig näherte er sich der silbernen Oberfläche. Für einen Lidschlag hatte er den Eindruck, dass sich darunter etwas bewegte, dass ein großer, dunkler Körper wie ein Raubfisch unter der Wasseroberfläche eines tiefen Sees vorbeihuschte, doch wahrscheinlich spielten ihm nur seine überreizten Sinne einen Streich.
    »Mr. Santjun …«
    Die Stimme der Akonin holte ihn in die Wirklichkeit zurück. Was tat er da? Erschrocken zog er die Hand zurück. Er verhielt sich wie ein Kadett im ersten Ausbildungsjahr. Santjun biss sich so heftig auf die Zunge, dass ihn der

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