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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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fragte ich.
    »Nein«, antwortete Iasana Weiland.
    »Dann los.«
    Ich warf beide Granaten schnell hintereinander in Richtung des Ausgangs, eine nach links, eine nach rechts. Die Verzögerung hatte ich auf drei Sekunden eingestellt. Iasana Weiland und ich hatten die Helme geschlossen und die Schutzschirme aktiviert.
    Die Explosion ließ den Boden so stark schwanken, dass wir beide gegen den Quader geworfen wurden. Ein unterarmlanger Metallfetzen, wahrscheinlich ein Stück des Scanners, schlug Zentimeter neben meinem Kopf in die Wand und prallte als Querschläger mit einem lauten Knall daran ab. Ich achtete nicht darauf, sondern raste, den Kombistrahler auf Dauerfeuer geschaltet, kerzengerade nach oben. Iasana Weiland verließ ihre bisherige Deckung stattdessen zu Fuß und versuchte, den Ausgang von der Seite her zu erreichen.
    Dichter Qualm nahm mir die Sicht. Von der vor wenigen Minuten noch beinahe komplett intakten Apparatur der Lemurer war nichts als ein rauchendes Trümmerfeld übrig geblieben. Ich feuerte blind in die Richtung, in der ich unsere Gegner vermutete. Die Temperaturanzeige kletterte rasend schnell auf über 160 Grad Celsius. Ein Atmen war in dieser Atmosphäre nicht mehr möglich. Iasana Weiland musste jetzt mit dem Luftvorrat auskommen, der ihr im Innern ihres Schutzschirms zur Verfügung stand.
    Ich flog direkt unter der Decke entlang bis unmittelbar über den Durchgang. Dann ließ ich mich einfach fallen und aktivierte den Antigrav erst kurz vor dem Aufprall auf dem Boden. Der Qualm war hier, im unmittelbaren Zentrum der Detonation, nicht ganz so dicht. Die Sprengwirkung der Granaten hatte teilweise auch den Nachbarraum erfasst und die meisten der Vitrinen zerstört. Zwischen den Trümmern lag einer unserer Angreifer. Der rechte Arm stand in groteskem Winkel vom Körper ab, und der in seiner Brust steckende Splitter einer Glasplastscheibe ließ keinen Zweifel daran, dass der Mann tot war.
    Ich trat an die Leiche heran und zog ihr den Helm vom Kopf. Zum Vorschein kam ein dunkelhäutiges Gesicht mit entfernt asiatischen Zügen. Unter einer kleinen Nase saß ein weiß gefärbter Oberlippenbart; die graublauen Augen schienen mich vorwurfsvoll anzustarren. Eindeutig ein Terraner. Ich zog den Kragen des Schutzanzugs etwas nach unten.
    Silbermetall , kommentierte der Extrasinn die zum Vorschein kommenden Ketten, die der Tote um den Hals trug. Wir hatten es also tatsächlich mit den Silberherren von Thanaton und ihren Gefolgsleuten zu tun. Ich wollte den Schmuck gerade an mich nehmen, als mehrere Blastersalven in meinen Schutzschirm schlugen und mich in den Raum mit dem zerstörten Scanner zurücktrieben.
    Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, dass Iasana Weiland neben mir auftauchte. Ich bedeutete ihr zurückzubleiben, machte zwei weitere Mikrogranaten scharf und warf sie durch den Torbogen. Die Explosion katapultierte eine Wolke aus Staub, Glasplastsplittern und den Resten der einst von den Lemurern gesammelten Artefakte durch die Öffnung. Ich wartete noch ein paar Sekunden und stürmte dann in das nun gleichfalls in Schutt und Asche gelegte Museum hinein.
    »Beeilen Sie sich!«, rief ich meiner Begleiterin zu. »Wir müssen hier weg.«
    Ohne dass uns jemand aufhielt, erreichten wir den Gang, durch den wir gekommen waren. Die mit Santjun ausgemachte Zeitspanne war fast verstrichen, und es war abzusehen, dass ich die Außenbereiche des Monolithen nicht mehr fristgerecht erreichen würde. Ich wies die Plophoserin an, vorauszufliegen und sich an möglichen Abzweigungen stets links zu halten. Dadurch war gewährleistet, dass wir uns erst einmal wieder tiefer in den Monolithen hineinbewegten. Ich folgte ihr in einigem Abstand und heftete etwa alle zehn Meter eine Mikrogranate an die Decke. Den Zünder der ersten justierte ich auf vier Minuten, bei jeder folgenden zog ich fünfzehn Sekunden ab. Wenig später war mein Vorrat erschöpft, doch ich hatte mein Ziel erreicht. In Gedanken zählte ich die letzten Sekunden herunter.
    Als die Ladungen beinahe zeitgleich hochgingen, schien sich der der Monolith wie ein unwilliges Tier zu schütteln. Der Boden bebte, und ein dumpfes Donnergrollen rollte durch die Hallen und Gänge. Falls uns jemand verfolgte, hatte sich dieses Problem damit erledigt. Rund zwanzig Mikrogranaten mit einer Sprengkraft von je 500 Kilogramm TNT sorgten dafür, dass mein kleines Feuerwerk von niemandem an Bord des Monolithen unbemerkt blieb.
    Ich beeilte mich, zu Iasana Weiland aufzuschließen,

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