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Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Titel: Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Rauchfahne hineinflogen, die der Gegner hinter sich herschleppte. Der fremde Kreuzer drehte sich langsam um die Polachse. Wir vermochten undeutlich den Schiffsnamen auf der gerundeten Wandung lesen und ergänzten die fehlenden Buchstaben.
    TRAUM DER EWIGKEIT
    Die Luft des Mondes heulte um die Schiffe. Weit vor uns konnten wir riesige Waldgebiete erkennen, aus denen einzelne Felsen ragten. Irgendwo auf dem Mond befand sich wahrscheinlich ein Monolith, aber im Durcheinander des Absturzes dachte niemand daran, orten zu wollen, von welchem Punkt seine Antwort auf die Aktivierungswellen kam, die von dem Monolithen auf Thanaton ausgelöst worden waren.
    »Bodenkontakt in fünfzehn Sekunden«, rief der Epsaler, der wie wild versuchte, die IMASO in die beste Position zu bringen und die Auswirkungen des Absturzes so gering wie möglich zu halten. Ich klammerte mich an den Sessellehnen fest und stemmte meine Füße gegen den Boden. Noch fünf Sekunden. Die IMASO bekam Bodenkontakt. Die Schiffszelle begann zu dröhnen, als würde sie unentwegt von großen Steinbrocken getroffen.
    Ich verfolgte die wichtigsten Phasen der Notlandung, die nur Augenblicke dauerten, mit einer Art morbider Faszination. Zuerst schlugen und ratterten die Landestützen mit ihren Auflagetellern durch riesige, wassergefüllte Pflanzentrichter. Sie zerrissen, die Flüssigkeit spritzte und schwappte in alle Richtungen, und ein Teil klatschte an die heiße Außenhülle. Dampf stieg in die Höhe. Dann brachen und splitterten Äste und dünne Stämme. Sie fingen durch ihre Zerstörung einen viel zu schwachen Anteil des Impulses der abstürzenden Kugelzelle ab.
    Eine halbe Sekunde später schlug der Schiffskörper gegen dicke Baumstämme. Die in Höchstlast arbeitenden Impulstriebwerke setzten Teile des Waldes in Brand. Undeutlich sahen wir, wie am Horizont, ebenfalls in einem Bereich riesiger Wälder, das gegnerische Schiff brennend heruntersank. Dichte Rauchwolken breiteten sich aus.
    Die IMASO kippte hin und her und wurde stärker abgebremst. Dicke Stämme krachten gegen die Landebeine und die untere Polgegend. Einige Landestützen rissen ab, als das Schiff durch eine offenbar dicke Gehölzschicht brach, die oberhalb des Bodens zwischen den Stämmen wuchs.
    Abermals einige Sekunden später endete der Dschungel, nachdem wir in einem gewaltigen Geräuschorkan eine breite Schneise in den Wald aus ungewöhnlich hohen Bäumen gerissen hatten. Das Schiff sackte schwer durch, setzte auf und landete, halb zur Seite geneigt, in einer Fläche aus weichem Untergrund. Eine letzte Bewegung; das Schiff kippte langsam in eine andere Lage zurück, sodass sich der Ringwulst annähernd parallel zum Waldboden befand.
    »Schadensmeldung! Sofort!«, befahl ich durch die Bordanlage. »Vorbereitung zur Evakuierung!«
    Solche Manöver waren bis zum Überdruss geübt worden. Jeder USO-Agent wusste genau, was zu tun war, und kannte seine Rolle in dieser Aktion. Die Zentrale und alle Raumfahrer um mich herum schienen keinen Schaden genommen zu haben. Ich sprang aus dem Sessel und ließ meine Blicke über die Holoschirme gleiten.
    Das Schiff lag vielleicht zweihundert Meter vom Rand eines hochragenden Waldes entfernt in einer großen Lichtung. Rauch und Dampf wurden auseinander und zur Seite geweht. Die freie Fläche bestand aus Tümpeln, niedrigen Büschen und großen Moosbuckeln. Einen Kilometer entfernt ragte eine schroffe Felswand aus dem sumpfigen Gelände, an den Seiten begann wieder der Wald. Jetzt erkannten wir zum ersten Mal die erstaunlichen Dimensionen der Gewächse, deren Kronen starke Ähnlichkeit mit einem arkonidischen Trichterbauwerk hatten. Die Bäume waren mindestens 250 Meter hoch.
    Um mich herum leiteten der Erste und die Zentrale-Besatzung ruhig alle Maßnahmen ein, die notwendig erschienen.
    »Die Gravitation beträgt etwas mehr als achtzig Prozent der Norm«, sagte Ramit Claudrin über die Bordanlage. »Die Außenluft ist getestet. Sie ist atembar. Sauerstoffanteil höher als Erdnorm. Ein Systembrand beim Lager für die Transformgeschosse wird gerade bekämpft. Wir haben bisher achtzehn Tote.«
    Amelia Marcos meldete sich von ihrem Arbeitsplatz und berichtete: »Die Funkzentrale ist halb demoliert. Alle Geräte sind ausgefallen. Es ist fraglich, ob die Notrufbake funktioniert.«
    Also keine Notrufe auf Hyperfunkbasis , kommentierte der Extrasinn.
    Ich ging schnell zur Medostation, in der die ersten Verletzten eingetroffen waren. Medorobots summten zwischen den

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