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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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3112
    Ceres
     
    Ender Partack hatte die Lemurerforscher eine ganze Woche lang zappeln lassen, ehe er ihnen die Erlaubnis gab, weitere speziell abgesicherte Stollen zu untersuchen. Turk Varinar hatte schon am ersten Tag nach dem großen Streit von seinen Beziehungen zur Administration in Terrania Gebrauch gemacht und durchgesetzt, dass sie Druck auf die Exardis/ Nolan-Corporation und damit letztendlich auch auf Ender Partack machte.
    Der Anführer der Eisgräber nahm ihm dies seltsamerweise nicht übel. Im Gegenteil, er freute sich sogar darüber, dass ihn die Administration so wichtig nahm. Dennoch zögerte er noch eine Weile, ehe er den Weg für die Forscher freigab, da er wusste, dass der oft cholerische Varinar mittlerweile vor unterdrückter Wut fast platzte.
    Telton Korts Gruppe traf sich immer eine halbe Stunde vor Schichtbeginn zu einer Besprechung im Versammlungsraum. Dort wurden die Teilabschnitte und das Vorgehen für den jeweiligen Tag besprochen sowie die Aufgaben für jeden Einzelnen ihres Teams festgelegt.
    »Ich habe ein ungutes Gefühl«, gestand Ransonn Straika am Schluss der Besprechung und zeigte mit dem Daumen auf den Monitor hinter sich, auf dem gerade die neuesten Nachrichten gezeigt wurden. Startende Raumschiffe waren zu sehen, die kurz darauf an der Grenze des Solsystems patrouillierten. Einige andere Einheiten flogen Richtung Asteroidenring. Straika zog die Stirn in Falten, er kannte die größten Brocken nach Ceres, der dreißig Prozent der Asteroidenmasse in sich vereinte, darunter Pallas, Juno, Vesta und Astraea. Was suchten Einheiten der Solaren Flotte in der relativen Nähe ihres Aufenthaltsortes? Bestand eine Gefahr für das Leben der Eisgräber? Vielleicht eine Gefahr, die die Exardis/Nolan-Corporation ihren Mitarbeitern verheimlichte?
    Der Epsaler kam nicht auf die Idee, dass die Administration der Corporation nicht alle Erkenntnisse mitteilte, dass es dieses Mal also nicht an der ENC, wie die Exardis/Nolan-Corporation auch genannt wurde, lag. Zum einen weil die Administration auch nicht alles wusste, zum anderen um eine Panik zu vermeiden.
    »Weshalb hast du ein ungutes Gefühl, Dicker?« Kaara Tosin polierte als tägliches Ritual vor der Arbeit gerade ihre rasierte Glatze mit Öl und versuchte den braunen Pferdeschwanz, der mit einem Gummi direkt an der Kopfhaut festgehalten wurde, trocken zu halten, sodass sie der Nachrichtensendung keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte.
    »Na, deshalb«, brummte Straika und stellte durch ein Akustiksignal den Lautstärkeregler höher. Die ebenso Aufmerksamkeit heischende wie nervtötend hohe Stimme einer Nachrichtensprecherin ertönte: »Seit dem 12. April 3112 wird die Lage in der Milchstraße komplizierter, verehrte Zuschauer, ja man kann es ruhig mit einem Wort aussprechen: bedrohlicher … Starke Verbände der Solaren Flotte wurden aktiviert, sie flogen Patrouille um das Solsystem herum und kehrten einige Tage später wieder nach Terra zurück, ohne dass die Administration die Ereignisse weiter kommentierte … Weder Flottenchef Julian Tifflor noch Großadministrator Perry Rhodan waren vor der Kamera bereit, irgendwelche Auskünfte zu erteilen.«
    Die neuesten Aufnahmen von Tifflor und Rhodan wurden an den oberen rechten Rand der Bildscheibe oberhalb der startenden Raumschiffe gelegt und komplettierten den Bericht.
    Die Sprecherin fuhr nach einer kleinen Kunstpause fort: »Wie wir aus gut unterrichteten Kreisen erfuhren, wurde die allgemeine Alarmbereitschaft ausgerufen, was man – halten Sie sich bitte fest, meine Damen und Herren – als Großmanöver bezeichnet hat. Man diskutiert allenthalben, ob es zu Problemen mit den Terra unfreundlich gesinnten Splitterreichen gekommen ist, und blickt nervös in die Zukunft. Der Aktienmarkt Terras reagiert auf diese Tatsache instabil, sehr zum Verdruss von GCC-Chef und Finanzminister Homer G. Adams. Laut unbestätigten Meldungen regierungsnaher Berichterstatter weint Minister Adams um jeden Soli, den er nicht einnimmt, aber das ist ja bekannt. Was aber weitaus schlimmer ist als die Tränen unseres Finanzministers: Neuerdings zeigen die offiziellen Vertreter der Splitterreiche eine verstärkte politische Präsenz. Auch wurden die Patrouillenflüge an der Grenze zum Solaren Imperium verstärkt. Man könnte annehmen, dass die Gegenparteien des Imperiums sehr gut über gewisse Ereignisse informiert sind, über die wir noch nicht Bescheid wissen. Das war Cat McDyke von Terrania-Heute!«
    Aufnahmen von

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