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Atlan TH 0003 – Der Katzer

Atlan TH 0003 – Der Katzer

Titel: Atlan TH 0003 – Der Katzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlev G. Winter & Hubert Haensel
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Homer Gerigk auf ihre Frage. Sie lachte.
    »Überlasse diese Entscheidung ruhig dem High Sideryt. Deccon wird wissen, wie weit er gehen kann.«
    »Vielleicht«, überlegte Gerigk, ohne darauf einzugehen, »sollte man die SOL auseinanderkoppeln und versuchen, mit allen drei Einheiten gleichzeitig an verschiedenen Stellen diesem verdammten Zugstrahl zu entkommen ...«
    Homer wurde durch einen überraschten Ausruf Palo Bows unterbrochen. Der 1,81 Meter große, zur Fettleibigkeit neigende Farbige, der seinen Dienst an den Ortungsgeräten versah, war gleichzeitig der einzige Mann in der Gruppe der Fortschrittlichen, zu der außer ihm nur noch Lyta Kunduran und Ursula Grown gehörten. Und natürlich Brooklyn, deren richtigen Namen keiner der Magniden kannte.
    »Wir bekommen schon wieder Besuch«, rief Bow mit einem spöttischen Unterton in der Stimme.
    »Und«, machte Gerigk. »Was ist daran Besonderes? Wir werden ständig von irgendwelchen Objekten überholt, die schneller sind als wir, und fliegen unsererseits an Gesteinstrümmern und Ähnlichem vorbei.«
    »Diesmal scheint es sich allerdings nicht um irgendein Objekt zu handeln.«
    »Meine Güte«, fauchte Gerigk aufgebracht, »lass dir nicht die Würmer einzeln aus der Nase ziehen. Was hast du auf dem Schirm?«
    »Wenn ich das wüsste, wäre mir wohler«, meinte Bow.
    Palo Bow war ein Mann der Ruhe und des Ausgleichs, konnte aber auch mürrisch und verschlossen sein. Mit seinen 78 Jahren zählte er zu den Älteren unter den Magniden und blickte auf eine lange Zeit der Erfahrung zurück. Er mochte das gesellige Leben nicht unbedingt, sondern zog sich oft in sein Quartier zurück, um zu lesen.
    Homer Gerigk und Curie van Herling wandten sich den Schirmen zu. Die angezeigten Werte gaben lediglich über die Geschwindigkeitsdifferenzen Auskunft. Demnach würde das Objekt – vorausgesetzt, die augenblicklichen Verhältnisse blieben während dieser Zeit konstant – die SOL in ungefähr zwei Standardtagen passieren.
    »Die Massewerte entsprechen etwa denen einer SOL-Zelle«, erklärte Bow. »Genaueres lässt sich leider nicht sagen, da die Ortungen von Störungen überlagert werden.«
    »Hast du überhaupt irgendetwas Konkretes?«, brummte Gerigk aufgebracht.
    Der Dunkelhäutige grinste nur.
    Plötzlich hallte eine Stimme durch die Zentrale, die alle kannten. Chart Deccon, der Bruder ohne Wertigkeit, sprach zu ihnen.
    »Ich wünsche eine Lagebesprechung«, sagte er. »Es gibt verschiedene Dinge zu klären, insbesondere hinsichtlich der Kompetenzen.« Galt das Homer Gerigk? Der Magnide zuckte jedenfalls mit keiner Wimper. »Ich erwarte euch in genau fünf Minuten in meiner Klause. Die Brüder und Schwestern, die nicht in der Zentrale anwesend sind, werde ich persönlich zu mir rufen.« Damit unterbrach der High Sideryt die Verbindung wieder.
     
    Der Bruder ohne Wertigkeit meldete sich nur wenige Minuten später noch einmal in der Zentrale.
    »Wajsto«, rief er, und seine Stimme klang ungehalten. »Ich will, dass du umgehend Gallatan Herts aufsuchst. Er muss in seiner Kabine sein, aber er hält es nicht für nötig, auf meine Anrufe zu reagieren.« Bevor Kolsch antworten konnte, hatte Deccon wieder abgeschaltet.
    »Wenn es sein muss, schleppe Rumpelstilzchen mit Gewalt her«, riet Curie van Herling.
    Keiner der Magniden wollte privat viel mit Gallatan Herts zu tun haben. Er war ein wahrer Giftzwerg und erwies sich bei jeder Gelegenheit als reizbar und streitsüchtig. Den Spitznamen Rumpelstilzchen hatte ihm zum einen seine geringe Größe von nur 151 Zentimetern eingebracht, zum anderen die Tatsache, dass er dürr und leicht verwachsen war. Meist zog er den Kopf zwischen die Schultern und krümmte den Rücken wie unter einer schweren Last. Niemand verstand, weshalb er diese körperlichen Mängel nicht operativ beseitigen ließ.
    Seine Kabine lag nicht weit vom Kommandoraum im Mittelteil der SOL entfernt. Zwei Kampfroboter standen davor Wache. Ihre Linsen ruhten unverwandt auf Wajsto Kolsch, als dieser näher kam.
    In der Regel hielten die Magniden sich in der Zentrale des Mutterschiffs auf oder in den ihnen zur privaten Nutzung zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten. Sie waren Techniker, Wissenschaftler und Piloten, die fast alle Geheimnisse des Schiffes und seiner Vergangenheit kannten und auch mit den Beibooten, den 100-Meter-Kreuzern, Korvetten und Space-Jets umzugehen verstanden. Wenn wichtige Anlässe es erforderten, begaben sie sich hin und wieder in die anderen

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