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Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Titel: Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel & Detlev G. Winter
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einer Antwort erhielt er einen sanften Stoß in den Rücken. Gleichzeitig traten zwei der vor ihm stehenden Roboter zur Seite und bildeten eine Lücke, die ihm deutlich machte, in welche Richtung er sich zu wenden hatte.
    In aufkeimender Wut ballte er die Hände zu Fäusten. »So lasse ich mich nicht behandeln!« Demonstrativ blieb er auf einem Fleck stehen. »Ich bin hergekommen, um friedlich mit eurem Herrn zu verhandeln. Ich habe alle seine Prüfungen bestanden und verlange deshalb von euch, dass ihr mich sofort zu ihm bringt!«
    Die Roboter blieben stur und schwiegen. Wieder stieß ihn einer in den Rücken, diesmal bedeutend kräftiger. Atlan taumelte einen Schritt nach vorn, fing sich jedoch schnell. Sein Ansatz zur Gegenwehr erstickte im Bewusstsein, dass er gegen Roboter ohnehin nichts ausrichten konnte.
    Für einen kurzen Moment schloss er die Augen, um seine innere Spannung abzubauen. Dann ergab er sich in sein Schicksal und trat auf die Lücke zu, die die Maschinen für ihn geöffnet hatten.
    In u-förmiger Gruppierung ahmten die Roboter jeden seiner Schritte nach. So blieben sie immer auf gleicher Höhe und wiesen ihm zugleich den Weg, den er nach ihrem Willen einzuschlagen hatte.
    Atlan erkannte sofort, wohin er geführt werden sollte. Das Ziel war eindeutig und bereitete ihm neues Kopfzerbrechen: die Stadt der Freien.
     
    Gavro Yaal war zornig, und man sah es ihm an. Mit verschlossener Miene betrachtete er das Stück Synthonahrung, das er in der Hand hielt. Wütend biss er zu, kaute mehrmals lustlos und spie schließlich angewidert aus. Den Rest des Riegels warf er mit einer heftigen Bewegung von sich. Sein pausbäckiges Gesicht war gerötet.
    »Wie lange wollen sie uns hier noch festhalten?«, schimpfte er. »Seit zehn Tagen hocken wir jetzt herum, ohne dass etwas geschieht. Ich werde bald wahnsinnig!«
    »Was regst du dich auf«, sagte Ghuna Heck und warf ihm einen missbilligenden Blick zu. Die Buhrlofrau saß mit ihren sechs Artgenossen in einer Gruppe beisammen, die sich von den anderen etwas abgesondert hatte. Gegenüber den Schläfern gebärdeten sich die Buhrlos seit einiger Zeit wie eine festgefügte Clique, an die ein Außenstehender nicht herankam. »Irgendwann werden dich die Roboter ebenso zur SOL zurückbringen wie uns.«
    »Irgendwann?«, fauchte der Kosmobiologe. »Vielleicht. Es fragt sich nur, ob wir bis dahin noch bei klarem Verstand sind!«
    »Du solltest nicht so viel darüber nachdenken«, empfahl ihm Pal Greene, ein männlicher Buhrlo. »Es wird sich alles finden.«
    Gavro Yaal machte eine ärgerliche Handbewegung. »Du hast leicht reden. Ihr braucht euch schließlich keine Sorgen mehr zu machen. Für euch ist die Angelegenheit spätestens morgen erledigt.«
    Wenn man den Auskünften der Roboter Glauben schenken durfte, würden die Gläsernen schon am nächsten Tag abgeholt und in die SOL transportiert werden. Sicherlich war das mit ein Grund für deren Abkapselung. Sie wussten, dass sie den Neid derer erweckten, die weiterhin auf Osath bleiben sollten, und zogen sich etwas von ihnen zurück.
    »Wir sollten jetzt keinen Streit anfangen«, mahnte Joscan Hellmut, der neben dem Katzer auf einem sofaähnlichen gepolsterten Gestell saß. »Das führt zu nichts. Unsere Stimmung wird dadurch höchstens noch schlechter.«
    Gavro Yaal verdrehte die Augen und sprang unvermittelt auf. »Der Mann des Ausgleichs hat gesprochen!«, rief er erbost. »Langsam gehst du mir auf die Nerven mit deinem Getue. Du warst mir schon immer zu weich. Ich frage mich, wie ich dich so lange ertragen konnte. Nach allen Seiten offen – hier ein Stück Meinung, dort ein bisschen Gegenrede, beide haben recht und auch wieder nicht, nur keinen Konflikt ... Meine Güte, so viel Inkonsequenz muss doch wehtun!«
    Joscan lächelte ihn ruhig an. Er würde sich nicht provozieren lassen.
    »Wenn einer widersprüchliche Standpunkte gelten lässt und dabei noch zu vermitteln sucht«, mischte sich die Buhrlofrau Studia St. Felix ein, »halte ich das für vernünftiger und konsequenter, als wenn man auf einer Meinung beharrt und stur jeden Einwand von sich weist. Letzteres ist engstirnig und zeugt von Selbstüberschätzung.«
    Der Kosmobiologe verzog die Mundwinkel. »Damit meinst du mich, oder?«
    »Wenn du dir den Schuh anziehen willst ...«
    »Blödsinn!« Gavro Yaal winkte verärgert ab. »Von mir aus könnt ihr über mich denken, was ihr wollt. Ich weiß jedenfalls, was ich will!«
    »Was du jetzt vorhast«, sagte Bjo

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