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Attentat auf Georgia

Attentat auf Georgia

Titel: Attentat auf Georgia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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werden mehr sagen müssen, Leutnant. Bedeutend mehr.«
    Ich ging ins Laboratorium und
traf dort Kaplan an. Grinsend musterte er mich über den Rand seiner Stahlbrille
weg. »Spät, aber doch.«
    Ich reichte ihm das Negativ.
»Tun Sie mir einen Gefallen, Kaplan. Fertigen Sie sofort eine Vergrößerung an
und bringen Sie sie in Parkers Zimmer — auch wenn sie noch naß ist.«
    »Okay«, sagte er. »Machen wir
ein Tauschgeschäft: Sie leihen mir dafür nächste Woche mal abends Ihren
Austin-Healey. Ich habe eine neue Braut, und die ist verrückt nach schnellen
Wagen. Vielleicht ist sie verrückt nach Männern, die schnelle Wagen fahren,
ja?«
    »Vielleicht ist sie bloß
verrückt. Also schön — abgemacht, Sie Erpresser, Sie! Aber dalli, dalli!«
    »Im Nu bin ich oben«, erwiderte
er.
    Ich verließ das Labor, begab
mich zu Parkers Zimmer, öffnete die Tür und steckte den Kopf hinein.
    »April, April!« sagte ich
munter. »Wo ist der verlorene Sohn? Seid getrost, hier bin ich. Holt das
gemästete Kalb und —«
    Lavers schlug auf den Tisch,
und seine Stimme klang ein wenig belegt. »Kommen Sie rein, Wheeler, machen Sie
die Tür zu. Ich möchte nicht, daß Ihre Untergebenen das zu hören kriegen, was
ich Ihnen jetzt sagen werde.«
    Ich trat ein und machte leise
die Tür hinter mir zu. Parker sah mich mit steinerner Miene an. Lavers
zerfetzte eine gute Zigarre zwischen den Zähnen.
    »Jetzt«, sagte er, »ist es aus
mit Ihnen, Wheeler. Das war das letztemal, daß — «
    Ich unterbrach ihn. »Soll ich
gleich das Geständnis Janice Jorgens’ diktieren, Sheriff — oder hat das Zeit,
bis Sie mit Ihren Kommentaren fertig sind?«
    Lavers’ Mund zuckte hilflos.
»Was? Janice Jorgens’ Ge... Zum Donnerwetter, was soll das heißen?«
    »Sie legte ein ausführliches
Geständnis ab, bevor sie aus dem Fenster sprang«, sagte ich. »Ich dachte, Sie
wüßten es schon.«
    »Woher sollte ich...« Mit
äußerster Anstrengung nahm er sich zusammen. »Schön, Wheeler, erzählen Sie!«
    Parker fragte kalt: »Sie hat
vor Ihnen ein Geständnis abgelegt und dann Selbstmord begangen?«
    »Richtig.«
    »Nur Sie haben es gehört, sonst
niemand?« Nicht seine Miene, aber sein Ton war voller Hohn.
    »Paula Reid war mit dabei«,
erwiderte ich. »Sie hat das Geständnis mit angehört — jedenfalls zum Teil, so
daß sie als Zeugin auftreten kann.«
    »Hm.« Es klang fast,
enttäuscht.
    Lavers schlug die Hände vors
Gesicht und kniff sich in die Wangen. »Na schön«, sagte er schließlich.
»Schießen Sie los!«
    Ich berichtete, was sich
ereignet hatte, holte die Zeitungsausschnitte hervor, und der Sheriff und der
Captain betrachteten sie mit ungläubigen Mienen. Als ich fertig war, zündete
ich mir eine Zigarette an.
    Lavers und Parker wechselten
einen langen Blick, dann musterten sie mich mit gerunzelten Stirnen.
    »Da bleibt noch immer so
manches ungeklärt«, brummte Lavers. »Warum hat Fargo Coates ermordet und
anschließend der Steinway gedroht, sie umzubringen?«
    »Wobei wir«, warf Parker
liebenswürdig ein, »nicht vergessen dürfen, wenn Wheeler die Sache richtig
angepackt hätte, wäre Coates wahrscheinlich mit dem Leben davongekommen und wir
hätten Fargo aufgegriffen, bevor er das Haus der Steinway betreten konnte.«
    »Das alles vergesse ich nicht
eine Sekunde lang«, sagte Sheriff Lavers finster. »Und Inspektor Martin ist auch
noch da.«
    »Hat man Fargo schon
geschnappt?« fragte ich.
    »Nein«, erwiderte Parker
mürrisch. »Es wird nicht leicht sein. Er hat zu viele Bekannte in der Stadt.
Dutzende, die ihn gern bei sich verstecken werden.«
    Es wurde an die Tür geklopft,
und Kaplan kam herein.
    »Da ist es, Al«, sagte er und
legte mir eine triefnasse Kopie im Format 9 mal 12 auf Parkers Schreibtisch.
»In Ordnung?«
    »Besten Dank, Kaplan«,
antwortete ich.
    »Nicht der Rede wert, Al.
Lassen Sie bloß die Karre ordentlich trimmen, bevor ich losfahre, ja?«
    Er ging hinaus und machte die
Tür hinter sich zu.
    Ich sah mir das Foto genauer
an.
    »Was ist denn das?« fragte
Lavers.
    »Janice Jorgens hat gestern
Paula Reid einen zugeklebten Umschlag gegeben und sie gebeten, ihn für sie
aufzubewahren. Der Umschlag enthielt ein Negativ. Hier ist die vergrößerte
Kopie.«
    Sie drängten sich links und
rechts heran, um sich das Foto anzusehen. Es war keine sehr gute Aufnahme, aber
sie reichte uns. Drei Personen trugen einen Menschen. Norman Coates und Hilary
Blain hielten je einen Arm fest, während Kent Fargo die Beine

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