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Auch dein Tod ändert nichts (German Edition)

Auch dein Tod ändert nichts (German Edition)

Titel: Auch dein Tod ändert nichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia Rees
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»Oh, hier.« Sie greift in ihre Tasche. »Ich hab da was. Oh nein!« Sie durchwühlt ihre Tasche. »Ich hab es zu Hause gelassen! Das Handy von deinem Bruder. Ich hab es auf der Bank gefunden, auf der wir gesessen haben. Es muss ihm aus der Tasche gefallen sein. Ich hab gedacht, du bist vielleicht hier unten. Ich wollte dich bitten, es ihm zurückzugeben.«
    Ich bin enttäuscht. »Ich dachte, du bist wegen mir und dem Stocherkahn gekommen.«
    »Das auch.« Sie hält einen zusammengefalteten Zwanziger hoch. »Wie lange krieg ich dafür?«
    »So lange du willst.«
    Ich bringe sie dahin, wo wir schon einmal waren: den Fluss hinab bis zum Wehr. Ich mache den Kahn fest, und wir gehen zur Insel hinüber. Diesmal bin ich nicht so schüchtern.
    Ich verliere jedes Gefühl für die Zeit. Wir kommen spät zurück, und ich habe meinen Hut verloren. Steve grinst dreckig und zeigt auf seine Uhr. Es hat sich eine Schlange gebildet. Alan ist alles andere als begeistert.
    »Sie hätte dir mehr bezahlen sollen«, sagt er, als ich das Boot für den nächsten Kunden klarmache. »Samstagnachmittag ist unsere Stoßzeit. Ich will nicht, dass du Freifahrten machst. Ich bezahle dich nicht, damit du hübsche Mädels für nichts den Fluss auf und ab stocherst wie irgend so ein schnöseliger Student. Wo ist dein Hut?«
    Ich hebe die Hand zum Kopf. In den Haaren habe ich Weidenblätter.»Ist an einem Ast hängen geblieben und in den Fluss gefallen. Ich hab versucht, ihn rauszufischen, aber   … « Ich zucke mit den Schultern.
    »Das ziehe ich dir vom Lohn ab. Diese Hüte sind teuer. Sie wachsen schließlich nicht auf Bäumen. Die werden von Belt and Braces extra bestellt.«
    Belt and Braces ist so ein Laden für alte Männer auf der Hauptstraße. Sein Schwager führt den. Alan kriegt seine Klamotten von dort. Ich kann Steve nicht ansehen. Es hat damit angefangen, dass die Hüte nicht auf Bäumen wachsen, aber die Erwähnung von Belt and Braces lässt ihn beinahe zusammenbrechen vor Lachen.
    »Ich weiß nicht, was es für euch da so dreckig zu grinsen gibt.« Alan funkelt uns an. »Ihr beide, einer so schlimm wie der andere, ihr kichert rum wie zwei alberne Mädchen.«
    »Entschuldige, Alan.« Ich wische mir die Tränen weg. »Ein Witz zwischen uns. Ich mache die Zeit wieder gut. Komme früher und helfe beim Aufmachen. Wäre das was? Und ich zahle für den Strohhut. Kein Problem.«
    Alans Ärger schwillt zu einem Brummeln ab. »In Ordnung. Aber ich will nicht, dass ihr beide hier so rumblödelt.« Er ist nicht sehr groß und reckt sich jetzt zur vollen Länge. »Ihr seid hier, um die Kunden zu verscheißern, nicht mich.«
    Er macht auf dem Absatz kehrt und geht zu seiner Bude zurück, hochzufrieden damit, dass er das letzte Wort hatte. Das lässt Steve wieder losprusten und mich auch. Ich kann mit dem Grinsen gar nicht mehr aufhören und lache über alles. Ich habe eine Verabredung. Sie holt mich um acht Uhr ab.
    Ich sehe zu, dass ich vor Martha im Bad bin. Als ich rauskomme, steht sie im Bademantel im Flur und mustert mich giftig. Ohne Make-up wirkt sie, als wäre sie zehn Jahre alt.
    »Was hast du denn da drin getrieben?«
    »Mich fertig gemacht. Jetzt gehört das Bad ganz dir.«
    Ihr Blick wird noch giftiger. »Hoffentlich ist nicht alles nass und dreckig, und hoffentlich hast du das Waschbecken sauber gemacht. Ich kann es nicht ausstehen, wenn überall Schaumreste sind und alles voller kleiner Bartstoppeln ist. Und es wäre klasse, wenn du nicht mein Shampoo benutzt hast.«
    »Ich hab mein eigenes. Danke schön. Und ich habe das Waschbecken ausgewischt. Nur für dich.«
    Meine Stimmung ist zu gut, als dass Martha sie erschüttern könnte.
    »Zoe gibt eine Party«, sagt sie, als sie an meiner Tür vorbeigeht. »Lee ist auch da, und ich hab gesagt, ich würde dich fragen. Hast du Lust hinzugehen?«
    »Danke, aber ich hab was anderes vor.«
    Sie bleibt auf der Stelle stehen und kommt dann zurück.
    »Was anderes?«
    »Seit heute Nachmittag. Ich hab ein Date.«
    »Ein Date?«
    Jetzt ist sie in meinem Zimmer. Ich stehe da halb nackt. Ihr ist das egal.
    »Also, wenn es dir nichts ausmacht, ich versuche, mich hier anzuziehen.«
    Ich ziehe den Reißverschluss meiner Jeans hoch und streife mir ein frisches T-Shirt über. Dann ändere ich meine Meinung, ziehe es aus und schnappe mir ein Hemd aus dem Schrank.
    »Das kannst du nicht anziehen!« Martha rümpft die Nase. »Da siehst du aus, als hättest du ein Vorstellungsgespräch für einen

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