Auch Du stirbst einsamer Wolf
Gleich nach dem Essen verpaßte ich ihr einen satten Kuß, und ich wußte, daß das Rennen gewonnen war. Wir saßen noch eine Weile im Lokal, als sie auf einmal zu mir sagte:
»Komm, laß uns zu mir nach Hause gehen. Dort ist es viel gemütlicher.«
»Es ist doch noch früh am Abend. Laß uns lieber noch ein bißchen ins Casino gehen.«
»Ja, das können wir auch machen.«
Also bezahlte ich die Rechnung, denn sie hatte bestimmt nur wieder Schecks in der Tasche. Als Rene merkte, daß wir bezahlten, kam er schnell zu uns an den Tisch und verabschiedete sich. Ich sagte ihm nicht, daß es der letzte Abend gewesen wäre, den ich bei ihm verbracht hatte, denn Denise sollte nicht wissen, daß ich abhauen wollte.
Da Denise ihren eigenen Wagen hatte, fuhren wir damit zum Kasino. Sie fuhr sehr langsam, denn ihre Hände wanderten während der Fahrt immer zu mir hinüber. Nur wenn sie die zweite Hand zum Schalten brauchte, nahm sie sie von meinem Schenkel herunter. Ich fragte mich, warum sie auf einmal so anhänglich war. Gottseidank waren wir endlich beim Kasino, denn lange hätte ich die Grabscherei nicht mehr ausgehalten und Denise noch im Wagen vernascht. Wir stellten den Wagen vors Kasino, stiegen aus und gingen hinein. Zum Spielen hatte ich keine Lust, und so machte ich mich gleich auf den Weg zur Bar. Denise blieb ab und zu an einem Tisch stehen und schaute dem Spiel zu. Ich blieb aber nicht bei ihr, sondern setzte meinen Weg zur Bar fort.
Als ich in der Bar stand, bekam ich bald einen Herzinfarkt.
An der Theke saß Nathalie mit einem Kerl, der seine Hände an ihr hatte. Ich hatte mit ihr nichts mehr zu tun, denn ihre Briefe ließ ich immer unbeantwortet. Sie hatte mir einen letzten Brief geschrieben, der sich gewaschen hatte, denn in diesem hatte sie mich mit allen möglichen Schimpfwörtern betitelt, weil ich sie einfach abfahren ließ. Ich hatte sie eben einfach sitzen lassen, weil ich sie nicht liebte und sie der Anlaß dazu war, daß ich mich an diesem einen Tag besoffen und das Boot geklaut hatte, bei dem sie uns erwischten. Da sie mich noch nicht gesehen hatte, drehte ich mich um und verließ die Bar wieder, denn ich wollte ihr nicht über den Weg laufen, da ich Denise bei mir hatte. So wie ich Nathalie kannte, würde sie mir eine Szene machen und mir meine nächtliche Bettschwester verjagen. Das wollte ich auf gar keinen Fall, und deshalb ging ich schnell zu Denise zurück und sagte:
»Komm, laß uns gehen, mir ist nicht besonders gut.« »Wir sind doch gerade erst gekommen.« »Du kannst gerne hierbleiben, aber ich gehe.« Als ich ihr das gesagt hatte, schaute sie mich an und meinte: »Alleine will ich nicht hierbleiben. Dann gehen wir eben!« »Das wird das beste sein.«
Ich nahm sie am Arm und machte, daß wir aus dem Laden verschwanden, bevor uns Nathalie sah und ein Spektakel machte. Unterwegs machte mir Denise ein zweites mal den Vorschlag, zu ihr nach Hause zu gehen. Aber ich hatte noch keine Lust, mit ihr in die Federn zu gehen, denn dazu hatten wir noch die ganze Nacht Zeit. Also schlug ich ihr vor, ins Kino zu gehen. Sie ging komischerweise auf den Vorschlag ein, und so spazierten wir gemütlich zum nächsten Kino.
Denise und ich saßen nebeneinander, was ein ganz großer Fehler war, denn ich hatte wirklich Mühe, etwas vom Film mitzukriegen. Laufend hatte sie ihre Hände an mir und fummelte rum. Ich hatte zwar schon ein paar Monate keine Frau mehr gehabt, aber daß ich so geil war und gleich eine Nummer im Kino hätte schieben können, das wollte ich nicht.
Wenn ich eine Frau vernaschen will, dann will ich auch meine Ruhe dabei haben und nicht laufend mich umschauen müssen, ob mich jemand beim Picken beobachtet. Also hielt ich ihre eine Hand immer fest und versuchte, die andere so ruhig wie möglich zu halten, damit sie nicht an meine empfindlichste Stelle des Körpers vordringen konnte. Als der Film zu Ende war, hatte ich eine Latte in der Hose und mußte ein paar Minuten warten, bevor ich aufstehen konnte. Es hätte schlecht ausgesehen, wenn ich mit einer ausgebeulten Hose durch die Gegend gelaufen wäre.
»Laß uns noch etwas trinken gehen, denn ich habe einen Wahnsinnsdurst.«
»Ja, ich auch. Da vorne ist eine Bar, in die können wir gehen.«
Also machten wir uns auf den Weg in die Bar. Dort genehmigten wir uns zwei Drinks und riefen dann ein Taxi an, denn Denise wollte nicht fahren, weil sie getrunken hatte. Bei ihr zuhause machten wir es uns im Wohnzimmer gemütlich, was aber
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