Auch Du stirbst einsamer Wolf
machen, obwohl wir einen Teil des Proviants mitgenommen hatten.
Danach verließen wir den Ort und suchten uns einen Platz zum Übernachten. In dem Ort gab es nämlich kein Hotel, außer einer billigen Absteige, in der man nicht schlafen konnte, weil sie nicht sauber war. Es war der größte Schweinestall, den ich je in meinem Leben gesehen hatte.
Also schlugen wir unser kleines Zelt auf, legten die Schlafsäcke hinein, machten ein Lagerfeuer und machten das Essen warm, das wir uns gekauft hatten. Als wir fertig waren, legten wir uns in die Schlafsäcke. Da ich dem Land nicht ganz traute, legte ich das Tauchermesser unter meinen Kopfteil, damit ich mich wehren könnte, wenn jemand über uns herfiel.
Ich hatte schon viel davon gehört, daß Camper einfach überfallen, dann umgebracht und ausgeraubt worden sind. Das wollte ich vermeiden, so gut es nur möglich war.
Ich schlief in dieser Nacht nur mit einem Auge, denn es waren Geräusche zu hören, die ich noch nie gehört hatte und sehr ungewohnt waren. Ab und zu schaute ich aus dem Zelt, aber ich konnte niemanden sehen, der sich vielleicht dort draußen herumschlich. Als es wieder hell wurde, stand ich auf und machte Kaffee, denn ich konnte nicht schlafen, weil die Sache für mich ungewohnt war. Rudi hingegen schlief wie ein Murmeltier, und ich glaubte, nicht einmal eine Kanone hätte ihn wecken können. Ich versuchte ihn wachzurütteln, was gar nicht so einfach war, denn er trat einmal sogar nach mir. Aber als er endlich wach war, stand er sofort auf und kam aus dem Zelt.
Beim Kaffee schauten wir uns die Landkarte von Algerien an und bestimmten unsere Reiseroute, die wir an diesem Tag zurücklegen wollten. Wir wollten versuchen, bis zur Haupt-stadt zu kommen, die aber noch ein ganz schönes Stück von unserem Standort entfernt war. In Algier wollten wir dann weitersehen und unsere Route durch die Wüste genau festlegen. Wir mußten uns so gut wie möglich für diese Tour ausrüsten, und ich wollte nicht, daß die ganze Sache scheiterte, nur weil wir etwas vergessen hatten. Das durfte auf gar keinen Fall passieren, denn dann könnten wir gleich freiwillig ins Gefängnis gehen. Dann stellten wir uns an die Straße.
Wir hatten zwar eine ganze Menge Autos erwischt und waren Algier näher gekommen, aber wir konnten es unmöglich an diesem Tag noch schaffen, die Stadt zu erreichen. Also machten wir in einer Ortschaft halt und setzten uns in ein Café.
Dort schlugen wir die Landkarte auf und schauten uns die Strecke an, die wir noch vor uns hatten. Es waren ungefähr noch zweihundert Kilometer, die wir am nächsten Tag schaffen müßten. Da diese Ortschaft ein wenig größer war, fanden wir ein Hotel, in dem wir übernachten konnten.
Am nächsten Tag erreichten wir Algier, und als wir in die Stadt hineinfuhren, wurde es mir fast schlecht, denn so groß war sie. Wir fuhren durch unzählige Vororte, bis wir Algier dann endlich erreicht hatten. An einer Kreuzung ließ uns der Fahrer aussteigen. Nun standen wir in einer Stadt, die enorm groß war und in der wir uns nicht auskannten. Aber das war alles halb so schlimm, und so gingen wir einfach drauflos.
Nach einer halben Stunde Fußweg, mit unserem schweren Gepäck, standen wir auch schon mitten im Getümmel. Wir waren in einer Einkaufsstraße gelandet. Ich habe wirklich schon Großstädte gesehen, aber Algier war erschreckend, denn dort stürzten Massen auf einen ein, daß sie einem fast erschlugen. Man konnte nicht einmal richtig gehen, denn immer stieß man an jemanden an, oder wurde angerempelt. An jeder Ecke war jemand, der etwas verkaufte oder zumindest versuchte, denn manche blieben trotz der vielen Menschen auf ihrer Ware sitzen. Wir versuchten, von der Straße wegzu-kommen.
Also verschwanden wir in eine kleine Seitenstraße und setzten uns dort auf eine Bank. Wir beschlossen, uns ein Zimmer zu suchen, denn mit unserem Gepäck konnten wir nicht stundenlang durch die Gegend laufen, da wir irgendwann zusammenbrechen würden. Als wir uns ein bißchen ausgeruht hatten, machten wir uns auf die Suche nach einem Hotel.
Wir fanden sehr schnell eines, denn in Algier gab es genug davon. Wir mußten das Zimmer im voraus bezahlen, da die Leute Angst hatten, ihre Gäste würden über Nacht abhauen.
Das konnte uns nur recht sein, denn dann konnten wir verschwinden, wann wir wollten. Als wir uns ein wenig erfrischt und sauber gemacht hatten, beschlossen wir, uns die Stadt ein bißchen anzusehen, sowie die Leute, die
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