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Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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zurechtzureimen, dass sie Luft aus ihren Lungen oder zumindest von irgendwo aus ihrem Inneren dazu benutzten. Die Modulation kam wahrscheinlich aus den Bewegungen ihrer flexiblen Kinnladen und dem seltsamen, fleischigen Organ, das weiche Geschöpfe manchmal in ihren Mündern besaßen. Jedenfalls kommunizierten sie nicht miteinander, indem sie Töne mit ihren Kinnladen alleine bildeten. Da es sich um so weiche Geschöpfe handelte, war das nicht überraschend.
    Sie erzeugten die Geräusche in ihren Kehlen, nicht an den Kinnladen. Er besaß kein solches inneres Mundanhängsel, glaubte aber, einige der Geräusche nachahmen zu können. Ein erster Versuch erbrachte ein etwas überraschendes, kleines Bellen. Ihn verblüffte der Versuch freilich bei weitem nicht so wie die Ungeheuer. Das kleinere sah ihn nach einer kurzen Pause an und wiederholte das Geräusch. Er versuchte es noch einmal, zwang sich dabei die Kinnladen auseinander zuhalten und nur bewegte Luft zu nutzen.
    Die Wirkung dieses Versuches auf die fremden Geschöpfe war interessant, denn sie fingen wieder an, einander wütend gurgelnde Geräusche zuzurufen.
    Er machte das Geräusch zum dritten Mal. Das Monstrum antwortete darauf mit einem anderen Geräusch. Als Ryo versuchte, dieses zu imitieren, misslang es ihm völlig. Seine ursprüngliche Zuversicht schwand. Seine Mundteile waren einfach nicht imstande, jenen Tonbereich nachzuahmen.
    So antwortete er mit einem Pfeifen und Klicken. Die Ungeheuer gaben keine weiteren Geräusche mehr von sich, sondern drängten sich dicht aneinander.
    Ryo zuckte die Achseln und schob sich in eine Ecke. Dort legte er sich auf die linke Seite und beobachtete die beiden. Draußen war es jetzt dunkel. Die Ungeheuer hielten immer noch ihre EnergieKarabiner an sich gepresst und musterten ihn scharf.
    Plötzlich kam ihm in den Sinn, dass sie vielleicht vor ihm Angst haben könnten. Ein lächerlicher Gedanke. Sie waren doppelt so groß wie er, doppelt so zahlreich und schwer bewaffnet. Das einzige, das zu seinem Vorteil sprach, war die Tatsache, dass sie Fremde auf seiner Welt waren.
    Wahrscheinlich ist das beängstigend genug, dachte er traurig. Die armen Ungeheuer. Ich will euch nichts Böses und hoffe nur, dass ihr in bezug auf mich das gleiche empfinden könnt.
    Eines der Ungeheuer schloss beide Augen, und er fragte sich, wie es wohl sein mochte, Augenlider zu haben. Das Geschöpf würde schlafen, und auch die Erkenntnis, dass sie das gemeinsam hatten, erleichterte ihn. Das größere blieb bei Bewusstsein und beobachtete Ryo.
    Beobachtet mich, solange ihr wollt, dachte er. Ich werde selbst schlafen. Er ließ seinen Gesichtssinn schwächer werden und seine Gedanken abflauen.
    Er war sehr müde.
    So müde, dass die schwache Erkenntnis ihn nicht aufschreckte. Ich habe mir doch gedacht, dass ihr Geruch mir vertraut ist, dachte er in seiner Erschöpfung. Und jetzt fällt mir ein, woran er mich erinnert.
    Die Fremden rochen ganz wie die Yaryinfs ... Thranx-Fresser.

NEUN
    Am folgenden Tag kamen Suchtrupps in ihre Nähe, entdeckten sie aber nicht. Am dritten Tag waren Ryo und die Ungeheuer so tief in den Wald eingedrungen, dass Ryo zweifelte, ob man sie je finden würde. Gelegentlich flogen Suchflugzeuge langsam über sie hinweg. Immer wenn das der Fall war, versteckten sich die Ungeheuer mit ihrer Geisel unter Baumwurzeln oder Felsvorsprüngen. Einmal vergruben sie sich sogar im Clith, was den zwischen Ungeheuer und Thranx de facto herrschenden Waffenstillstand stark belastete, weil nämlich Ryo der Gedanke schier unerträglich war, sich selbst in der eisig kalten Masse einzugraben. Schließlich einigten sie sich darauf, dass er sich, ohne sich zu bewegen, gegen einen kleinen Felsbrocken pressen würde, in der Hoffnung, dass sein Pelz ihn dabei tarnen würde.
    Am nächsten Tag demonstrierte eines der Ungeheuer seine Vertrautheit mit dem Energie-Karabiner, indem er ihn dazu benutzte, ein kleines Emlib zu töten. Der pelzbedeckte Pflanzenfresser zuckte einmal und blieb dann reglos liegen. Ryo sah interessiert zu, wie das fremde Lebewesen ein kleines Thranx-Messer aus einer Tasche zog und den Kadaver geschickt zerlegte und sein Fleisch dann über einem offenen, weitgehend rauchlosen Feuer röstete.
    Das größere Monster bot Ryo ein Stück an. Normalerweise hätte er eine so unzivilisierte Mahlzeit verschmäht, wusste aber, dass der Hunger ihn vermutlich vor der Kälte töten würde, wenn er nichts aß. So nahm er das Fleischstück an, hielt

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