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Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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verhallen. Nachdem Iris getrunken hatte, setzte sie ihre Dose ab und sagte:
    » Ja, dann habe ich es eben getan.«
    » Bitte beschreiben Sie uns genau, wie und was Sie getan haben.«
    » Ich bin wieder zu Fred zurück, er sollte nicht merken, dass ich weg gewesen war. Dann bin ich zur Arbeit. Er schlief immer noch. Ich konnte mich kaum konzentrieren an dem Tag. Wusste noch nicht, wann und wie ich es machen wollte. Dann hat Fred wieder angerufen, er sei jetzt bei Joanne und Marc vor der Tür. Wollte ihnen alles erzählen. Das fand ich gar nicht gut, ich wollte es Joanne doch sagen, bevor ich sie erschießen würde. Ich habe ihm noch zugeredet, erst allein mit Marc zu sprechen. Dann wäre Joanne allein in der Wohnung gewesen. Da fiel mir aber ein, dass Marc am Freitagabend immer zum Squash war. Also wäre sie nachher sowieso allein. Ich fand aber wiederum den Gedanken schrecklich, dass Fred dann mit Joanne allein in der Wohnung wäre. Ich war außer mir. Das Gespräch sollte doch nicht stattfinden! Nicht ohne mich!  Aber dann rief er wieder an, er hätte ihnen jetzt alles gesagt und wollte sich jetzt mit mir treffen.«
    Mike Fuller runzelte die Stirn. »Aber wieso wollten Sie ihn denn in der Innenstadt treffen?«
    » Ich wollte ihn nur von der Wohnung weghaben! Ich war schon in der Filbert Street. Hatte mich in einem der Häuser gegenüber im Hauseingang versteckt. Aber ich habe ihn nach unten in die Stadt gelockt – und gehofft, dass Marc trotz des Vorfalls mit Fred zum Squash gegangen wäre. Dann ging Fred weg. Ich habe noch fünf Minuten gewartet, ob Marc herauskommt. Dann habe ich geklingelt. Ich musste mich ja beeilen. Wegen Fred.«
    Sie sah jetzt fast stolz in die Runde.
    »Joanne hat mir aufgemacht. Ich habe erst so getan, als wollte ich eine Fürsprecherin für Fred sein, so nach dem Motto: Wie kann er nur über das Testament seines Großvaters überhaupt nachdenken! Ich würde helfen alles in Ordnung zu bringen. Aber Joanne, die blöde Kuh, ist gar nicht drauf eingegangen! Sie sah mich nur hochmütig an und sagte: ›Ach, weißt du, das schaffen Fred und ich schon alleine. Wir haben das schon gelöst. Zwischen uns ist alles beim Alten.‹ Da wurde ich wütend. Sie hatte meinen ganzen schönen Plan zunichte gemacht! Ich wollte es doch Fred zur Hochzeit schenken! Und sie hat alles kaputt gemacht.« Ihr Ausdruck wechselte in den eines trotzigen, zornigen Kindes.
    » Da habe ich meine Pistole rausgeholt und geschrien:
    › Nichts ist gelöst! Es ist erst gelöst, wenn du weg bist! Du willst ihn nur für dich haben. Aber ich lasse ihn mir nicht wegnehmen! Das hab ich schon einmal zu verhindern gewusst. Mit mir legt man sich nicht an! Zacharias hatte Recht, ihr in eurer Familie bringt nur Unglück. Weil ihr alles für euch haben wollt. Aber damit ist jetzt Schluss!‹ Da kam Marc dazwischen. Rief Joanne zu ›Nach oben, geh’ nach oben!‹ Ich wollte gerade abdrücken, hatte mich aber durch Marc ablenken lassen. In der Sekunde ist sie mir entwischt und hochgerannt. Marc hinterher. ›Schließ die Tür‹, hat er gebrüllt. Aber ich bin ihnen so nahe gewesen, dass das nicht geklappt hat. Ich war schneller.
    Marc schob Joanne ins Badezimmer. Wollte mit mir reden. Ging zum Bett und wollte, dass wir uns setzen. Aber nicht mit mir! Ich werde nicht schwach! Ich habe geschossen – einfach so. Und er fiel um, fiel aufs Bett. Wie ein Baum. Er hielt sich noch die Seite. Hatte ihn wohl da getroffen. Dann bin ich zum Bad. Joanne schrie und schrie – aber ich habe abgedrückt. Dann war Ruhe.«
    Einen Augenblick sagte niemand etwas. Die Bilder, die diese unbeteiligte Stimme gemalt hatte, waren zu persö nlich, zu schrecklich.
    Das » Dann war Ruhe «, lastete im Raum.
    Lene holte tief Luft. Da fra gte Mike schon:
    » Und dann? Wie ging es weiter?«
    » Ich habe die Pistole eingesteckt. Dann habe ich nachgedacht. Nein, angefasst hatte ich nichts. Ich zog die Handschuhe vom Haarefärben über, die ich mitgebracht hatte. Die sind schön dünn. Dann nahm ich die Pistole wieder heraus. Ich hatte beschlossen, dass es wie ein Mord und Selbstmord aussehen sollte. Ich habe also Marc die Pistole in die Hand gelegt, die Finger darum geschlossen. Nach oben in die Wand gezielt und abgedrückt. Erst mal sah man das nicht gleich und dann konnte das doch auch beim Rangeln um die Pistole zwischen Joanne und Marc passiert sein. Dann bin ich runter. Ich wollte, dass es nach einem bösen Streit aussah. Also habe ich die Tischplatte mit dem

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