Auf Bewährung

Titel: Auf Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci

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hätte in Watkins’ Wohnung doch einfach nicht an die Tür gehen können«, erklärte Hope.
    »Vertrauen Sie mir, hätte er das nicht getan, wäre Mace Perry eingebrochen. Und die Polizei wusste natürlich auch von Watkins. Sicher, wir hätten die Nachricht entfernen können, nachdem Perry und ihr Freund sie gefunden haben, aber dann hätte sie ihrer Schwester vielleicht davon erzählt, und wäre der Zettel nicht mehr da gewesen, hätte das vermutlich den Verdacht des Chiefs erregt. Aber wie auch immer, der Schaden ist angerichtet. Doch es gibt auch Gutes zu berichten. Sie haben einen alten Soldaten verhaftet, und der wird ohne Zweifel bald des Mordes angeklagt werden.«
    »Dann ist unsere Arbeit also getan.«
    »Nein, Ihre Arbeit ist nicht getan«, widersprach Burns. »Aber wir können uns keine weiteren Fehler mehr leisten.«
    Hope legte seine große, muskulöse Hand auf den Tisch. »Wir haben von Beginn an nur reagiert. Erfolgreiche Operationen funktionieren anders. Deshalb haben Sie uns ja an Bord geholt.«
    »Sie unterstehen nur formell dem Heimatschutzministerium, denn das führt keine verdeckten Operationen durch«, sagte Burns. »Sie und Reiger sind im Grunde genommen sterilisierte Waffen, die jederzeit einsatzbereit sind. Und wir haben Sie an Bord geholt, um jeden Job zu erledigen, den Sie erledigen sollen. Unser Auftrag ist weder nett noch sauber. Er ist immer schmutzig, und die Anforderungen ändern sich ständig. Sie können höchstens zwischen dem kleineren von zwei Übeln wählen. Wäre es anders, bräuchten wir Sie nicht. Aber vor allen Dingen müssen Sie Ihre eigene Scheiße wegräumen .«
    »Schauen Sie«, sagte Reiger, »Sie haben doch nichts in dem Büro gefunden, und die Spyware, die wir in Tollivers Rechner eingeschleust haben, ist bereits deaktiviert. Wo liegt das Problem?«
    »Das will ich Ihnen zeigen.« Burns drückte eine Taste und drehte den Monitor so, dass ein Foto von Mace Perry zu sehen war. » Das ist das Problem.«
    Reiger warf frustriert die Hände in die Höhe. »Jetzt kommen Sie aber. Sie ist doch noch nicht einmal mehr bei der Polizei. Sie ist auf Bewährung. Ihre Möglichkeiten sind mehr als begrenzt. Und sie operiert ohne das Wissen ihrer Schwester. Ich betrachte sie noch nicht einmal annähernd als Problem.«
    »Wirklich? Haben Sie zufällig Perrys psychologisches Gutachten gelesen?«
    »Ihr psychologisches Gutachten?«, fragte Reiger neugierig.
    Burns stand auf und humpelte auf die beiden zu. »Ich meine das psychologische Gutachten, das man erstellt hat, als die Frau sich freiwillig als verdeckte Ermittlerin gemeldet hat. Das ist eine ausgesprochen spannende Lektüre. Ihr Vater war der Oberste Bundesanwalt von D. C. Ich habe ihn sogar gekannt. Als sie zwölf Jahre alt war, ist er ermordet worden, und sie ist nie darüber hinweggekommen. Es brodelt in ihr wie in einem Vulkan. Sie würde lieber sterben, als sich anhören zu müssen, dass sie sich geirrt hat.«
    »Wenn Sie sich schon Sorgen über jemanden machen wollen, dann eher über die Polizeichefin. Die ist aus Granit und hat einen beeindruckenden Verstand.«
    Burns setzte sich auf die Schreibtischkante. »Ich kenne Beth Perry nun schon seit Jahren. Und sie ist in der Tat ein furchterregender Feind. Aber sie neigt dazu, innerhalb bestimmter Parameter zu operieren. Für ihre Schwester gilt das nicht. Offen gesagt macht Mace Perry mir eine Heidenangst. Wenn wir sie schalten und walten lassen, wie sie will, dann ist keiner von uns mehr sicher.« Er schaute den beiden Männern der Reihe nach in die Augen. » Keiner von uns. Was wir hier tun, ist gut und richtig für unser Land; doch die Öffentlichkeit würde das anders sehen, sollte sie je davon erfahren.«
    »Aber sie darf legal keine Waffe tragen«, sagte Hope.
    Burns schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Was die Frage aufwirft, warum es uns so schwerfällt, sie zu eliminieren. Heute Nacht in der Kanzlei war eine weitere goldene Gelegenheit, die wir versäumt haben. Ich habe das Team persönlich ausgewählt, das ich geschickt habe, während Sie mit Beth Perry beschäftigt waren, und auch diese Männer haben versagt.«
    »Aber Sie wissen doch, dass ihre Schwester Himmel und Hölle in Bewegung setzen wird, sollte Mace Perry etwas geschehen«, gab Reiger zu bedenken.
    Burns nickte. »Es ist vollkommen klar, dass die beiden Schwestern füreinander sterben würden.«
    »Genau das will ich damit sagen.«
    »Aber ich will nur, dass eine von ihnen stirbt. Anschließend