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Auf Bewährung

Auf Bewährung

Titel: Auf Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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über die Schulter in sein Apartment zurück und drehte sich dann wieder um. »Nein, das ist schon okay. Das können wir auch hier erledigen.«
    Das Innere der Wohnung passte nicht zu der Eleganz des Mannes. Die Einrichtung war spartanisch. Offenbar war die Wohnung möbliert vermietet worden. Es gab sogar einen lila Futon. Sie setzten sich in das kleine Wohnzimmer, das an eine winzige Küche grenzte.
    »So«, sagte Roy, »woher kennen Sie Diane?«
    »Wenn sie ausgehen wollte, hat sie mich angerufen.«
    »Dann waren Sie also ein Paar.«
    »Nein, ich arbeite als Escort.«
    Mace und Roy schauten einander an. »Als Escort?«, hakte Roy nach.
    »Ja. Diane ging gerne aus, aber sie wollte nicht allein gehen. Das macht Spaß. Und es wird gut bezahlt.«
    Mace ließ ihren Blick über die billigen Möbel schweifen. »Anscheinend laufen die Geschäfte in letzter Zeit nicht allzu gut, oder?«
    »Meine beiden Exfrauen haben keine Eile, wieder zu heiraten. Genau genommen ist das sogar der Grund, warum ich diesen Job angenommen habe. Als Escort habe ich all den Spaß einer Ehe, muss mich aber nicht mit den Nachteilen rumärgern.«
    »Und sind Sie gut miteinander ausgekommen? Sie und Diane, meine ich.«
    »Ich habe Diane sehr gemocht. Ich war am Boden zerstört, als ich gehört habe, dass sie ermordet worden ist.«
    »Wer hat Ihnen davon erzählt?«
    »Die Nachrichtensprecherin auf Channel Seven.«
    »Wusste sonst noch jemand, dass Sie miteinander ausgegangen sind?«
    »Diane wird das wohl nicht an die große Glocke gehängt haben. Sie war attraktiv und klug. Ich wusste auch, dass sie geschieden war. Vielleicht hatte sie ja auch von Beziehungen die Nase voll. Mir jedenfalls geht das so.«
    »Und jetzt sind wir hier, weil sie uns einen Hinweis hinterlassen hat, der zu Ihnen führt.«
    »Aber sie hat mir nie etwas Wichtiges erzählt.«
    »Hat sie nie über die Arbeit oder so gesprochen?«, fragte Roy.
    »Nun ja, ich wusste, dass sie bei Shilling & Murdoch als Anwältin gearbeitet hat.«
    »Hat sie vielleicht jemanden erwähnt, vor dem sie Angst gehabt hat? Hat sie irgendwelche Drohanrufe oder Mails erwähnt? Einen Stalker oder so was?«, fragte Mace.
    »Nein«, antwortete Watkins. »Unsere Gespräche beschränkten sich für gewöhnlich auf die Events, die wir besucht haben.«
    »Die Polizei hat einen Mann verhaftet«, platzte Roy heraus.
    »Was für einen Mann?«
    Mace funkelte Roy an und sagte: »Tut mir leid. Wir können nicht über Einzelheiten sprechen.«
    »Dann haben Sie also keine Theorien zu dem, was Diane zugestoßen ist, nicht wahr?«
    »Nein«, gestand Roy. Er gab Watkins seine Visitenkarte. »Bitte, rufen Sie mich an, falls Ihnen noch etwas
    einfallen sollte.«
    Watkins drehte die Karte in der Hand. »Dieser Mann, den sie verhaftet haben ... Hat er Diane
    ermordet?«
    »Das werden wir bald genug wissen. Aber was auch immer Diane mit ihren Hinweisen erreichen wollte,
    es ist eine Sackgasse«, sagte Mace. »Außerdem ist der Fall abgeschlossen ... zumindest, was mich betrifft.
    Danke, dass Sie uns Ihre Zeit geopfert haben.«
    Roy wollte etwas sagen, kaum dass sie wieder draußen waren, doch Mace flüsterte: »Warte.«
    Wieder in der Tiefgarage wirbelte Roy zu Mace herum und schnappte: »Du willst einfach aufgeben? Was
    zum Teufel denkst du dir dabei?«
    Mace schaute ihn an. »Ich denke, dass der echte Andre Watkins vermutlich schon längst tot ist.«

Kapitel 51
    H ey, Captain.« Der große Kerl hob den Blick. »Hey, Roy, ich habe Mist gebaut.«
    »Warum reden wir nicht darüber?«
    »Okay. Ich laufe ja nicht weg.«
    Roy schaute zu dem Beamten neben sich. »Ich muss mit meinem Mandanten sprechen ... allein ... bitte.«
    Der Beamte verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich.
    Roy setzte sich neben den Captain, öffnete seine Aktentasche und holte Notizblock und Stift heraus. »Erzähl mir, was passiert ist.«
    »Wie gesagt, ich habe Mist gebaut. Ich habe was zu essen geklaut. Und ein paar Werkzeuge. Die habe ich verkauft. Das war wohl dumm, aber die hatten doch so viel davon. Ich dachte, das fällt nicht auf.«
    Roy schaute ihn mit großen Augen an. »Weißt du eigentlich, warum du verhaftet worden bist?«
    Der Captain starrte ins Nichts. »Nachts ist es noch immer kalt. Und in diesem Gebäude ist es warm. Ich hätte mich nur nicht am Essen vergreifen sollen. Das hat sie sauer gemacht, stimmt’s? Und die Werkzeuge. Aber es waren doch nur ein paar Schraubenschlüssel. Die haben nicht mehr als drei Dollar

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