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Auf Bewährung

Auf Bewährung

Titel: Auf Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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schob den Gedanken rasch beiseite.
    Da war noch eine Frage offen.
    Sie schlug die Akte Tolliver noch einmal auf und schaute sich zwei Beweismittel an.
    Einen Schlüssel und eine E-Mail.
    Wir müssen genau hinschauen, und zwar auf A –.
    Hier ging es offensichtlich um weit mehr als nur um einen amoklaufenden Kriegsveteranen. Die Frage war nur: Gab es eine Verbindung zwischen dem Schlüssel und der Mail einerseits und Lou Dockery andererseits?
    Und dann war da noch ein Schütze in einer Limousine mit getönten Scheiben, ohne Kennzeichen und mit einem Schalldämpfer auf dem Lauf. Hatte der etwas mit Mace’ Vergangenheit oder mit diesem Fall zu tun?
    Zwei Sekunden. Mehr brauchte es nicht.
    Beth würde ihre Schwester nicht noch mal verlieren.

Kapitel 50
    D as Schließfach war leer. Das heißt, bis Mace mit ihrer behandschuhten Hand die Oberseite abtastete und ein Stück Papier fand, das dort festgeklebt worden war. Sie entfaltete es und las.
    »Ein Name: Andre Watkins. Und da steht auch eine Adresse in Rosslyn. Ich nehme an, die gehört diesem Watkins.« Mace schaute zu Roy. »Kennst du ihn?«
    »Nein, und Diane hat ihn auch nie erwähnt«, antwortete Roy.
    »Ist sie viel ausgegangen?«
    »Sie ist gerne ins Kennedy Center gegangen, und sie hat gerne auswärts gegessen.«
    »Und sie ist vermutlich nicht allein gegangen.«
    Mace legte das Papier wieder in das Schließfach zurück und schloss es ab.
    »Du willst es hierlassen?«, fragte Roy verwundert.
    »Damit die Polizei die Spur verfolgen kann, wenn sie es auch rausfindet.«
    »Natürlich könnten wir ihr auch sofort davon erzählen.«
    »Ja, das könnten wir«, erwiderte Mace bedächtig.
    »Aber du willst den Fall selbst lösen, stimmt’s?«
    »Das ist eine lange Geschichte, Roy. Nerv mich nicht deswegen. Und selbst wenn ich es dir erklären würde ... Um ehrlich zu sein, weiß ich noch nicht einmal, ob meine Gründe Sinn ergeben.«
    Zwanzig Minuten später hatte Mace ihr Bike in einer Tiefgarage geparkt, und sie und Roy fuhren in den zehnten Stock des Apartmentgebäudes in Rosslyn hinauf. Nach dem zweiten Klopfen öffnete ihnen ein Mann, nachdem er sie erst einmal durch den Türspion beobachtet hatte. Das war nicht geraten; Mace wusste, dass er das getan hatte. Er war so groß wie Roy, allerdings gut dreißig Jahre älter, und hatte einen kurz geschnittenen weißen Bart, der zu seinem dünner werdenden Haar passte. Doch trotz seines Alters sah er noch gut aus, und seine Haut war sonnengebräunt. Er trug eine gebügelte Jeans und dazu ein Smokinghemd, das aus der Hose hing. Seine nackten Füße steckten in schwarzen Lederschuhen von Bruno Magli. Auf Mace wirkte er wie der Inbegriff eines sorgenfreien und eleganten Aristokraten.
    »Andre Watkins?«, fragte Mace.
    »Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Das hoffe ich doch. Diane Tolliver?«
    »Was ist mit ihr?«
    »Sie ist tot.«
    »Das weiß ich. Wer sind Sie? Polizei?«
    »Nicht wirklich.«
    »Dann weiß ich nicht, warum ich mit Ihnen sprechen sollte.«
    Watkins wollte die Tür schließen, doch Mace schob den Fuß dazwischen. »Sie hatte ein Postfach, und darin lag ein Blatt Papier mit Ihrem Namen und Ihrer Adresse drauf.«
    »Davon weiß ich nichts.«
    »Okay, dann geben wir es einfach der Mordkommission. Die werden Sie dann entweder heute verhören oder gleich verhaften – vermutlich beides.«
    »Jetzt warten Sie doch mal, verdammt. Ich habe nichts Falsches getan.«
    »Nun ja, Sie benehmen sich aber so.«
    »Sie haben an meine Tür geklopft«, erwiderte Watkins. »Zwei Leute, die ich noch nicht einmal kenne. Und dann stellen Sie mir Fragen über eine tote Frau. Was zum Teufel haben Sie denn erwartet?«
    »Okay«, sagte Mace, »fangen wir noch mal von vorne an. Das hier ist Roy Kingman. Er hat mit Diane bei Shilling & Murdoch gearbeitet. Sie hat ihm einen Hinweis geschickt, und dieser Hinweis führte uns zu Ihnen. Sie könnten sich in Gefahr befinden.«
    »Und woher soll ich wissen, dass nicht Sie Diane ermordet haben?«
    »Wenn wir Sie töten wollten«, erwiderte Mace, »dann wären Sie bereits tot. Ein Schuss durch den Türspion reicht.« Watkins schaute sie fragend an. »Ich habe gesehen, wie die Tür sich einen Millimeter bewegt hat, als Sie sich dagegengelehnt haben«, erklärte Mace.
    »Ich glaube, ich werde dieses Gespräch jetzt beenden«, sagte Watkins.
    »Wir können auch in das Starbucks unten in der Lobby gehen, wenn Sie sich da sicherer fühlen. Wir wollen nur ein paar Informationen.«
    Watkins schaute

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