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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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stieß einen tiefen Seufzer aus. „Hast du verstanden, was wir heute Abend gemacht haben?“ fragte er leise.
    Zane warf Ty einen irritierten Blick zu. Eigentlich mehr aus Prinzip; er war sich nicht einmal sicher, ob das wieder als Beleidigung gemeint gewesen war. Ty schaute ihn mit fragend hochgezogener Augenbraue an. „Klär mich auf“, gab Zane in knappem Ton nach.
    „Falls ein Insider Sanchez und Reilly erwischt hat, beschattet er uns vielleicht auch schon“, erklärte Ty ruhig. „Ich wollte mal sehen, ob einer aus der Deckung kommt. “
    „Du benutzt dich selbst als Köder?“, fragte Zane ungläubig.
    „Wirst du jetzt hysterisch?“, fragte Ty eifrig. „Darf ich dir eine scheuern?“
    Zane seufzte nur und schaute weg, bevor er darauf eine bissige Antwort geben konnte
    Ty grunzte in gespielter Enttäuschung. „Jedenfalls, falls du zur Federal Plaza zurückgehst, sieh zu, dass du nicht alleine bist und den Rücken frei hast. Ich bin hundemüde“, gab er zu.
    „Ich kann schon auf mich selbst aufpassen“, versetzte Zane. Er biss die Zähne zusammen, als Ty dazu nur verächtlich schnaubte. Sie trabten über die Straße und kamen vor ihrem Hotel an. „Ich fange normalerweise morgens so um sieben Uhr an“, sagte Zane. „Und du?“
    „Nachts“, grunzte Ty und ging auf die Eingangstür zu. „Ich habe nachts gearbeitet. Bin jetzt seit etwas mehr als dreißig Stunden wach, um wieder in einen anderen Rhythmus zu kommen, also weiß ich nicht, wann ich morgen früh fit sein werde.“
    Zane nickte, drückte die Zigarette an der Backsteinwand neben der Tür aus und warf die Kippe in einen Aschenbecher, der ebenfalls dort stand. „Klopf‘ einfach an meine Tür, wenn du morgen soweit bist. Ich habe bis dahin genug zu tun.“Er steckte die Hände in die Jackentaschen und ging Richtung Parkgarage.
    Zur Antwort grunzte Ty nur, und dann trennten sich ihre Wege.
    Zane blieb noch einmal stehen und drehte sich um, um Ty dabei zuzusehen, wie er steifbeinig die letzten paar Meter zurücklegte und im Hotel verschwand. Während er zum Auto ging, grübelte Zane über den rätselhaften Ty Grady nach. Bestenfalls war er eine Nervensäge, schlimmstenfalls ein absoluter Scheißkerl. Aber Zane musste widerwillig zugeben, dass er wirklich was von seinem Job verstand.

    M IT einem Notizblock in der Hand und den Füßen auf dem Klimagerät, saß Zane am Tisch und sichtete stapelweise Berichte. Überall lag Papierkram: über den ganzen Schreibtisch ausgebreitet, auf dem kleinen runden Tisch, dem Boden, dem zweiten Bett, der Kommode… sogar oben auf dem Fernseher. Er hatte Karten an die Wände geklebt und Fotos von den Tatorten aufgehängt. Diese waren im Moment gerade chronologisch geordnet, aber er würde sie umsortieren, sobald er eine Vorstellung davon hatte, wie sie zusammenpassten. Er und Ty mochten zwar hauptsächlich im Fall der beiden getöteten Agenten ermitteln, aber die Serienmorde selbst waren viel zu faszinierend—und zu frustrierend—um sie außer Acht zu lassen.
    Ty hatte ihm bezüglich der Leichen einen Anstoß gegeben, den er sich jetzt durch den Kopf gehen ließ. Er hatte eine einfache Liste der jeweiligen Auffindesituationen erstellt, und seither wurde er das Gefühl nicht los, dass der Täter einer Art Drehbuch folgte. Zane stellte die Füße wieder auf den Boden und schnappte sich die Fotos von den gefälschten Beweisen, die an den Tatorten hinterlassen worden waren, vom Bett.
    Bei den Zwillingen war ein vergoldeter Spiegel gefunden worden. Ein Paar miteinander verbundener Plastikringe von einem Prinzessinnenkostüm für kleine Mädchen lag bei den jungen Frauen mit den gefärbten Haaren. Ein Set Hundemarken, komplett mit der Marke für die Tollwutimpfung, war vom Hausmädchen des ersten Opfers entdeckt worden, nachdem der Mann an der Überdosis Meth gestorben war. Bei der Nutte, die in ein Bettlaken eingewickelt mitten auf einem Friedhof gelegen hatte, war eine kleine leere Holzschachtel zurückgelassen worden.
    Zane wusste, dass ein Sinn in all dem liegen musste. Er konnte ihn nur noch nicht sehen.
    Ein langsames Klopfen an der Tür unterbrach ihn, er schaute auf und war sofort auf der Hut. Theoretisch war wahrscheinlich nichts dabei; wenn jemand ihn umbringen wollte, würde derjenige vorher bestimmt nicht anklopfen. Dennoch… er nahm seine Pistole vom Tisch und hielt sie halb hinter dem Rücken versteckt, während er zur Tür ging, um durch den Türspion zu spähen. In dem verzerrten kreisförmigen

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