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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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einem Kastration, Arbeitslosigkeit und Knast drohen“, gestand Zane ein.
    „Na ja, wer mit Nutten rumhängt, kommt gern mal in die Bredouille“, äußerte Ty mit unbewegtem Gesicht.
    Zanes Mundwinkel zuckten nach oben. „Jeder hat so seine Hobbies“, erwiderte er schlagfertig.
    „Jedem das Seine, Mann.“ Ty zuckte wegwerfend die Achseln. Offenbar hatte er das Interesse an dem Gespräch verloren.
    Zane aß weiter. Ty war wirklich in jeder Hinsicht gut in Psychospielchen. Es war anstrengend, mit seinem Geplänkel mitzuhalten, aber es machte Zane auch beinahe Spaß. Zane erinnerte sich wieder daran, dass diese „Partnerschaft“ vielleicht nicht lange halten würde, und zu seiner eigenen Überraschung, hatte er dazu zwiespältige Gefühle. War er vielleicht am Ende enttäuscht? Immerhin bestand der Hauch einer Chance, dass sie ein großartiges Team hätten abgeben können. Aber es war klar, dass Tys offensichtliche Verachtung das nicht zulassen würde.
    Eine Zeitlang aßen sie schweigend. Sobald er aufgegessen hatte, wischte Ty sich die Hände an der Leinenserviette ab und nickte Zane zu. „Also, erzähl mir etwas über den Fall“, sagte er ohne Umschweife.
    Zanes Verstand brauchte keinen weiteren Ansporn, um sich wieder in seine Datensammlung einzuklinken. „Acht Morde, verschiedene Tatorte, keine Verbindung dazwischen. Kein Muster bezüglich der Auswahl der Opfer, der Todesursache, der Todeszeit, kein fester Modus Operandi. Außer, dass er an allen Tatorten gefälschte Beweise hinterlässt, aber da gleicht auch keiner dem anderen. Er spielt mit uns“, rasselte Zane herunter und schob seinen leeren Teller weg.
    Ty schloss die Augen und nickte ungeduldig. „Klingelt da was bei dir? Irgendwas?“, fragte er
    Zane rührte mit abwesendem Blick langsam in seinem Tee herum, während er im Geiste Listen über Listen von Details durch ging. „Ich habe nichts Konkretes, aber der Zustand der Opfer macht mich wirklich neugierig. Der Killer ist kreativ. Das ist ungewöhnlich.“
    „Abgesehen von den gefälschten Beweisen will mir die Sache mit den gefärbten Haaren nicht aus dem Kopf“, nickte Ty. „Ich habe das Gefühl, dass ich eigentlich wissen sollte, warum er das gemacht hat. Warum eine Blondine pechschwarz färben, und dann ihrer dunkelhaarigen Mitbewohnerin die Haare bleichen?“
    „Vielleicht wollte er sie vertauschen, bevor er sie tötete? Aber sie wurden nicht vergewaltigt“, sagte Zane. „Darüber muss ich nachdenken. Die Einzelheiten durchkauen.“
    „Machst du doch grade, Schlaumeier“, schnaubte Ty.
    „Nein, jetzt spucke ich nur Fakten aus. Die Arbeit an den Einzelheiten erfordert mehr Konzentration und weniger Ablenkung.“ Zane schaute ihn bedeutungsvoll an.
    Ty verdrehte die Augen und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Du wolltest doch, dass wir zusammenarbeiten“, erinnerte er.
    „Wann habe ich das gesagt?“, fragte Zane ruhig.
    „Ich seh’s am stillen Flehen in deinen Augen“, konterte Ty sarkastisch.
    „Was willst du, Grady?“, fragte Zane. Er war des Ganzen müde. „Entscheide dich jetzt, damit wir endlich anfangen können. Arbeiten wir zusammen oder nicht?“
    Ty schaute ihn nachdenklich an. Langsam breitete sich ein Lächeln über sein Gesicht aus. „Na ja, soweit gefällst du mir ganz gut“, antwortete er.
    Nachdenklich musterte Zane Tys Lächeln eine Weile. Dann schob er seinen Stuhl zurück. „Können wir gehen?“
    Ty nahm die leere Guinness-Flasche und das abgestandene Bud Light und schob beides unter seine Jacke. „Geh’n wir“, sagte er fröhlich.
    Mit einem Stirnrunzeln wegen des versteckten Biers, nahm Zane einen großen Schein aus seiner Brieftasche und warf ihn auf den Tisch. Der Abend konnte ja interessant werden. Er gefiel Zane soweit ganz gut. Juppi-duppi-duh.
    Sobald sie auf der Straße waren, holte Ty das Bier hervor, packte Zane am Ellbogen und hielt ihn an. Der große Mann blieb stehen und warf ihm unter hochgezogenen Augenbrauen hervor einen fragenden Blick zu. Ty hob die volle Flasche hoch und ließ das Bier darin herum schwappen, dass der Geruch in die kalte Nachtluft stieg.
    Zane blinzelte und reckte dann rebellisch das Kinn. „Zum Teufel, nein.“
    „Entweder du machst es selbst oder ich werde es tun“, sagte Ty sachlich.
    Zane presste die Lippen zusammen, um seinen brodelnde Ärger zurückzuhalten. Er zweifelte nicht daran, dass Ty seine Drohung wahrmachen würde. „Arschloch“, brummte er und riss Ty die Flasche aus der Hand. Er wusste,

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