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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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sagte er plötzlich. „Eingehende und ausgehende Anrufe von Sanchez’ Zimmer. Das sollten wir uns mal ansehen.“
    „Reilly und Sanchez“, korrigierte Zane mürrisch.
    „Hmm?“, fragte Ty zerstreut.
    „Sie haben sich ein Zimmer geteilt“, erinnerte Zane. „Sie waren Partner; da waren zwei Leute in dem Zimmer.“
    Für einen Moment starrte Ty ihn nur an und schürzte dann die Lippen. „Wie auch immer“, brummte er schließlich und schaute wieder auf seine Tafel. „Ich würde mir auch gern ihre Sachen ansehen“, sagte er. „Vielleicht wurde da doch ein gefälschter Beweis hinterlassen und die Ermittler haben das schlicht nicht erkannt. Könnte uns weiterbringen.“
    Zane runzelte die Stirn und verzog die Lippen zu einem leichten spöttischen Grinsen. „Sie haben’s nicht erkannt, aber du meinst, du kannst das?“ hakte er nach.
    „Man kann nie wissen“, antwortete Ty unbestimmt.
    Zane zuckte die Schultern und machte sich eine Notiz. „Kann ja schließlich nicht schaden.“ Er fuhr mit dem Finger eine Spalte seiner Aufzeichnungen entlang, seufzte leise und versuchte sich zu erinnern, was er letzte Nacht gelesen hatte. „Warum habe ich hier keinen Laborbericht über Haut-und Nagelabstriche?“
    Ty schaute stirnrunzelnd auf und blickte dann wieder auf den Bericht, den er in der Hand hatte. „Ich weiß nicht“, sagte er, nahm sich einen weiteren Bericht vor und blätterte darin herum. „Vielleicht sind die noch nicht fertig?“ vermutete er zweifelnd.
    „Ist doch schon zwei Wochen her.“ Zane blätterte eine weitere Seite um. „Hätte bei den restlichen Laborberichten dabei sein müssen.“ Er stand von seinem Stuhl auf. „Ich gehe rüber ins Labor. Vielleicht liegt der Bericht ja bei den Aufzeichnungen der Gerichtsmedizinerin. Willst du mitkommen?“
    Ty stöhnte leise auf. „Eigentlich nicht“, antwortete er ehrlich und schaute wieder auf die Tafel.
    „Ich glaube, du nimmst das mit der Faulheit und Inkompetenz ein bisschen zu wörtlich“, murrte Zane.
    Ty warf ihm einen ernsten Blick zu. „Halt verdammt noch mal die Schnauze“, sagte er leise.
    Für einen langen Moment hielt Zane seinem Blick stand, drehte ihm dann den Rücken zu und ging hinaus. Anscheinend hatte er gerade einen Nerv getroffen, aber bei einem Recon Marine würde Zane da sicher nicht weiter nachbohren. Zumindest nicht, solange er nicht mindestens zwei Schießeisen griffbereit hätte. Während er den stillen Korridor entlang ging, verstaute er den Informationsfetzen in seinem Gedächtnis. Seine Schritte hallten auf dem abgetretenen Fußboden wider.
    Als er das Archiv neben dem Labor betrat, war der Empfang nicht besetzt, also beugte er sich über den Tresen und rief ein Hallo. Hinten bei den Aktenregalen nahm er eine Bewegung wahr, sah aber niemanden. Er ging um den Empfangstresen herum und warf einen Blick in die hell erleuchtete Nische dahinter, aber da war keiner.
    „Kann ich Ihnen behilflich sein, Special Agent Garrett?“ Henningers ruhige Stimme, in der eine Spur Belustigung mitschwang, kam von irgendwo hinter Zanes Rücken. Mit einem Blick über die Schulter verbarg er sein überraschtes Zusammenzucken. Wie aus dem Nichts lehnte der junge Agent dort an dem Empfangstresen, an dem Zane gerade eben vorbeigekommen war. „Es ist Mittagspause. Da hinten ist niemand“, sagte er leise.
    Zane hatte sich schnell wieder gefangen und lächelte den jungen Agenten an. „Falls es Ihnen nichts ausmacht, könnten Sie mir vielleicht helfen? Ich vermisse ein paar Berichte.“
    „Was suchen Sie denn?“, fragte Henninger. Er gab Zane einen Wink, ihm zu folgen.
    „Die Autopsieberichte vom dritten und vierten Opfer vor ungefähr zwei Wochen. Routinemäßig müssten Haaranalysen und Fingernagelabstriche gemacht worden sein, aber die Berichte sind nicht in der Fallakte“, erklärte Zane.
    „Das dritte und vierte Opfer“, nickte Henninger. „Das waren die Frauen mit den gefärbten Haaren, nicht?“
    „Ja“, antwortet Zane, während sie zwischen den Regalen hindurch gingen. „Wo ist eigentlich Ihr Partner?“, fragte er neugierig. Er hatte Morrison seit gestern Nachmittag nicht mehr gesehen.
    „Macht eine verlängerte Mittagspause“, antwortete Henninger zögernd. „Hat was mit seiner Freundin zu tun“, erklärte er mit einem kurzen Blick zu Zane.
    Zanes Lippen zuckten leicht. Es war offensichtlich, dass Henninger hier für seinen Partner log. Andererseits war das aber auch bewundernswert, in gewisser Weise. Es gab Zane zu

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