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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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Opfer auf die weiße Schreibfläche zu kritzeln. „Das neue Opfer“, fing er an. „Mit so einer Tätowierung auf dem Arm war er eindeutig mal im Knast, also hatte er keine ganz reine Weste.“
    „Laut seiner Akte vor zwei Jahren auf Bewährung entlassen. War seither sauber“, sagte Zane.
    „Ah ja“, murmelte Ty. Neben die Namen der Opfer schrieb er dann deren jeweilige körperliche Merkmale, wobei er die beiden FBI-Agenten ausließ. Alter, Rasse, Größe, Gewicht, Haarfarbe, Augenfarbe. Als er fertig war, trat er zurück und legte den Kopf schief. „Gut, also alle Opfer waren Weiße?“ spekulierte er, klang dabei aber selbst wenig überzeugt.
    „Keineswegs. Der Börsenmakler war gemischtrassig und die Mitbewohnerin Latina.“
    „Gottverdammt“, fluchte Ty, während er seinen Aufschrieb korrigierte. „Die sind so zufällig, das kann kein Zufall sein“, murmelte er. Es scherte ihn nicht, dass diese Feststellung nur für ihn selbst einen Sinn ergab. Das fiel ihm nicht mal auf.
    Zane zog die Augenbrauen hoch. „Habe ich das nicht gestern schon gesagt?“, fragte er. Er musste die Geduld bewahren. Irgendwie.
    „Denkst du etwa, ich hör’ dir zu? Hörst dich fast so an“, schoss Ty zurück. Ein Lächeln spielte um seine Lippen.
    Mit einem verärgerten Schnauben schob Zane seinen Stuhl zurück und schlug rastlos die Beine übereinander.
    „Vielleicht geht es ja gar nicht um die Opfer an sich“, fuhr Ty fort und setzte sich auf die Tischkante. „Vielleicht waren sie nur am falschen Ort zur falschen Zeit.“
    „Möglicherweise“, räumte Zane ein. „Aber was ihnen angetan wurde, geschah aus einem konkreten Grund.“
    „Mm hmm“, nickte Ty. „Also haben wir darin sein Schema zu suchen. Entweder in der Inszenierung der Tatorte oder in der Tötungsart.“
    Zane nickte langsam. „Ja, das denke ich auch.“
    „Ich will keinen gottverdammten Ja-Sager als Partner, verdammt noch mal“, schnappte Ty.
    „Schieb’s dir sonstwohin, du Arschloch“, knurrte Zane.
    Ty drehte den Kopf und grinste Zane über die Schulter hinweg an. „Schon besser“, sagte er anerkennend.
    Für einen Moment schloss Zane die Augen, dann schaute er an die Decke, schüttelte den Kopf und zwang sich, erst einmal tief durchzuatmen, bevor er sich wieder seinen Papieren zuwandte.
    Ty behielt ihn im Blick, die Augen zu schmalen Schlitzen verengt. „Das solltest du viel öfter machen“, riet er Zane. „Mehr aus dir herausgehen und jemand anderem auch mal einen Arschtritt verpassen, meine ich. Dann siehst du auch nicht mehr ständig so aus, als kriegst du gleich einen Herzinfarkt.“
    „Ich sehe überhaupt nicht so aus, als ob ich einen Herzinfarkt kriegen könnte“, widersprach Zane steif.
    „Oh nein, bestimmt nicht“, beschwichtigte Ty. „Hast du in letzter Zeit mal deinen Blutdruck messen lassen?“
    Zane verengte die Augen. „In der letzten Zeit nicht, nein. Willst du andeuten, ich hätte das nötig?“
    Ty zuckte unverbindlich die Schultern und warf Zane ein schiefes Lächeln zu. „Entweder das, oder du kneifst mal die Arschbacken nicht mehr so fest zusammen.“
    „Besten Dank auch“, grummelte Zane. „Willst du mir nicht noch ein paar Empfehlungen zuteil werden lassen?“
    „Nur ein freundschaftlicher Rat.“ Ty zuckte die Schultern und drehte sich wieder zur Tafel.
    Zane beobachtete Tys Rücken und fragte sich, wieso das Gespräch so ernst geworden war. Es gefiel ihm nicht. „Machst du dir etwa Sorgen um mich?“
    Ty schaute ihn aus dem Augenwinkel an, ohne dabei den Kopf zu bewegen. „Wie kommst du denn da drauf, du heißer Feger?“, gab er belustigt zurück.
    „Ich glaube, jetzt wäre ein ‘leck mich’ angebracht, also, leck mich .“
    „Und wenn’s so wäre, warum würde dich das stören?“, fragte Ty amüsiert, drehte sich leicht zur Seite und blickte auf seinen Partner. „Seit wann interessiert es dich, was ich sage oder tue?“
    „Wie gesagt, ich hab’s nicht so mit der Schicksalsmelodie. Also zurück zu deiner Tafel“, sagte Zane mürrisch. Er würde Ty auf keinen Fall noch mehr Zündstoff für kritische Bemerkungen liefern. „Es ist mir egal, ob du mich beleidigst“, behauptete er, wobei er dreinschaute, als hätte er eben auf etwas Saures gebissen.
    Ty grinste breit und drehte sich wieder um. Es machte ihm wirklich Spaß, Zane zu ärgern, mehr als bei irgendjemand anders zuvor. Er war sich nicht sicher, woran das lag, aber so war es. „Keiner hat bisher die Telefonlisten überprüft“,

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