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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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Verzweiflung, dass wollte er lieber gar nicht so genau ergründen müssen. Ty hatte ihn also nur aufziehen wollen. So langsam bekam er wirklich, wirklich Lust auf eine Zigarette. Gott sei Dank klopfte es da an der Tür.
    Als Zane zur Tür ging, um zu öffnen, lugte Ty unter seinem Kissen hervor und sah ihm nach. „Jetzt fragst du dich bestimmt, ob ich deinen Hintern abchecke, was?“, stichelte er.
    Mit der Hand, in der er keine Waffe hatte, zeigte Zane ihm im Vorübergehen den Finger.
    Ty grinste selbstgefällig. „Mm-hmm“, murmelte er.
    Es dauerte nicht lange, und Zane kam mit dem Tablett zurück ins Zimmer. Seine Waffe hatte er sich hinten in den Bund seiner Jeans gesteckt. Verdammte Scheiße, aber Ty hatte recht, der eingebildete Dreckskerl. Sobald Zane an ihm vorbeiging, glaubte er Tys Blick auf seinem Hintern zu spüren.
    „Das liegt nicht an dir, sondern am Essen“, erklärte Ty, als hätte er Zanes Gedanken gelesen.
    „Ja, ja, red’ dir das nur immer wieder ein“, sagte Zane und deckte die Teller auf.
    „Du musst es ja wissen.“ Ty streckte sich wieder aus. „Gib mir mein Essen, Schlampe“, verlangte er genüsslich.
    Zane schnaubte. „Eigentlich sollte ich dafür deinen faulen Arsch aus dem Bett treten, damit du’s dir selber holst. Aber weil du mir schließlich so nett geholfen hast…“ Er brachte Ty den Teller und ein Getränk und stellte beides auf den Nachttisch zwischen den beiden Betten.
    „Dankeschön“, sagte Ty artig, setzte sich auf und legte sich ein Kissen auf den Schoß, um es als Tablett zu benutzen.
    Zane deutete eine Verneigung an und näselte: „Ich hoffe, Ihr seid zufrieden, Euer Majestät.“ Dann setzte er sich mit seinem eigenen Teller an den Tisch.
    „Wie ich sehe, bist du leicht zu dressieren. Das freut mich“, erwiderte Ty vergnügt.
    Zane zog eine Augenbraue hoch und warf eine Fritte nach Ty. Er traf ihn damit an der Brust.
    „He! Etwas mehr Respekt für die Reinigungskräfte, ja?“, tadelte Ty.
    Zane grinste und warf noch eine. Diesmal traf er Tys Teller und riss die Arme hoch. „Tor! Weißt du, so langsam hab’ ich kapiert wie man es anstellt, jemand anderem tierisch auf den Geist zu gehen.“
    „Du bist eben ein Naturtalent“, erwiderte Ty ausdruckslos und starrte voll Abscheu die auf Abwege geratene Fritte auf seinem Teller an.
    Seufzend schüttelte Zane den Kopf und aß weiter. Anscheinend konnte Ty deutlich besser austeilen als einstecken. Einen Moment später prallte eine Fritte von seiner Nase ab und landete in seinem Schoß. Zane fiel das Kinn runter, aber dann pflückte er sich schmunzelnd die Fritte vom Schenkel und schob sie in den Mund.
    „Mm-hmm“, summte Ty wieder und grinste Zane von seiner Seite des Zimmers her an.
    Zane biss in seinen Burger und musterte Ty nachdenklich. Er fragte sich, ob jetzt vielleicht gerade Tys wahres Ich zum Vorschein kam. Er kam ihm jetzt jünger vor, nicht mehr so abgebrüht. „Erzähl’ mir was über dich“, bat er impulsiv.
    Ty legte den Kopf schräg. „Was denn?“, fragte er mit vollem Mund.
    „Warum schleppst du einen Komplex so groß wie Manhattan mit dir rum?“, fragte Zane in mildem Ton. „Und warum siehst du im Schlaf so aus, als wärst du mindestens fünf Jahre jünger als ich? Wenn du wach und stinksauer bist, ist es nämlich genau umgekehrt.“
    Ty zog eine Augenbraue hoch. „Hast du Wache gehalten, während ich geschlafen habe?“, fragte er ungläubig.
    „Du hast mich doch auch bewacht“, verwies Zane. „Und lenk’ nicht von der Frage ab.“
    „Hab’ ich gar nicht“, protestierte Ty. „Das ist nur so verdammt schräg, Mann“, bemerkte er kichernd. „Und ich hab dir doch meine Geschichte schon erzählt. Ich war bei den Marines—Force Recon, Aufklärungseinheit. Nachdem unsere letzte Mission gründlich in den Arsch gegangen war, haben sie uns alle zu PTSD—Opfern erklärt und uns mit dicken Pensionen entlassen, ehe wir Stunk machen konnten. Immerhin in allen Ehren. Das war natürlich alles gequirlte Scheiße, und jeder wusste das, aber wir waren alle müde und leicht traumatisiert von dem ganzen bürokratischen Drumrum“, sagte er bitter. „Sie mussten für jeden von uns ein nettes, sicheres Pöstchen finden, damit wir nicht auf dumme Gedanken kamen, weißt du was ich meine? Also ich wurde jedenfalls als so eine Art ziviler Berater nach Quantico geschickt. Dort hat Burns mich dann aufgestöbert und mich davon überzeugt, dass es beim FBI auch ganz unterhaltsam sein kann. Ich war

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