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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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raten“, sagte Ty und hob die Hand. „Du hast im Hauptfach Psychologie studiert und im Nebenfach…“ –er kniff die Augen zusammen und legte den Kopf schief— „Politologie. Richtig?“
    „Statistik und Spanisch. Vor Jura“, räumte Zane ein, ohne den anderen Mann anzusehen.
    „Jetzt sag’ bloß nicht, dass du Anwalt bist“, stöhnte Ty zur Antwort. „Ich hätte fast angefangen, dich nicht mehr zu hassen.“
    Zane schnaubte und blickte auf. „Nein, ich bin kein Anwalt. Vor diesem grauenvollen Schicksal hat mich der Anwerber von der Akademie bewahrt.“
    „Schick’ dem Mann Blumen“, befahl Ty.
    Da musste Zane sogar lachen. „Das sehe ich genauso… heute. Damals hätte ich ihm allerdings die Haut abziehen können. Ganz langsam.“
    „Warum? Warst du in deinem Jahrgang etwa das Maskottchen, auf dem immer alle rumgehackt haben?“, fragte Ty.
    Zanes Augen wurden zu Schlitzen, als seine gute Laune den bösen Erinnerungen zum Opfer fiel. „Ich wette, du warst immer der Klassenbeste im Seilklettern“, brummte er. „Für mich waren diese vier Monate nichts als die reinste Hölle. Und dann durfte ich da sogar nochmal durch. Bin ich nicht ein echter Glückspilz?“
    Ty legte stirnrunzelnd den Kopf zur Seite und musterte Zane kritisch. „Sie haben dich wiederholen lassen?“, fragte er ungläubig.
    Zane war natürlich klar, warum Ty diese Frage stellte. „Als ich von der Uni kam, war ich ein Meter achtundneunzig groß und wog fünfundsiebzig Kilo. Muskeln? Fehlanzeige.“
    Tys Augenbrauen gingen überrascht hoch, aber er zuckte nur kopfschüttelnd die Schultern. „Dann musst du ja intellektuell der reinste Überflieger gewesen sein“, äußerte er.
    Zur Antwort bekam er ein gequältes Lächeln. „Fünfzehn-achtzig.“
    „Was war denn mit den restlichen zwanzig Prozent, hast du deinen Namen falsch geschrieben?“, fragte Ty im scherzhaften Tonfall.
    Das Lächeln wurde etwas wärmer. „Danke“, sagte Zane trocken.
    „Wofür steht eigentlich das Z?“, fragte Ty abrupt. „Zane Z. Garrett“, sinnierte er und verzog das Gesicht. „Mutti mochte dich nicht besonders, was?“, fragte er amüsiert.
    „Z steht für Zachary. So hießen ein paar Vorfahren von mir“, sagte Zane achselzuckend. „Ich find’ den Namen gar nicht so schlimm. Und in Texas ist Zane ein ziemlich häufiger Name.“ Er warf Ty einen schiefen Blick zu. „Als Burns dich mir vorgestellt hat, sagte er noch was außer Tyler Grady. Den Anfangsbuchstaben deines ersten Vornamens, wenn ich mich recht erinnern kann. Ich hab’ das damals gar nicht richtig mitgekriegt, weil ich viel zu entsetzt darüber war, dich als Partner zu bekommen.“
    „Ist wahrscheinlich besser so“, sagte Ty wegwerfend. Ganz offensichtlich hatte er weder die Absicht, Zanes Frage zu beantworten noch ihm auch nur in die Augen zu sehen, solange es um dieses spezielle Thema ging.
    Zane zog eine Augenbraue hoch und überlegte sich, ob er noch weiter nachbohren sollte. Aber jetzt, wo sie endlich richtig miteinander redeten, wollte er den Frieden nicht stören. Also entschied er sich für Humor. „Du hattest recht mit dem Namen.“
    „Natürlich hatte ich recht“, antwortete Ty fast sofort. Dann schaute er auf und runzelte die Stirn. „Womit eigentlich?“, fragte er.
    Zane seufzte. „Mit meinem Namen. Wegen der restlichen zwanzig Prozent?“
    Eine Zeitlang starrte Ty ihn ausdruckslos an. Schließlich schloss er die Augen und schüttelte den Kopf. „Hast du etwa wirklich bei der Zulassungsprüfung deinen Namen falsch geschrieben?“, fragte er in milder Verzweiflung.
    „Nein“, sagte Zane mit einem halben Lächeln. „Ich habe meine mittlere Initiale vergessen.“ Seine Augen funkelten, und allmählich fiel es ihm schwer, sich das Lachen zu verkneifen.
    „Depp“, murmelte Ty vor sich hin.
    Da brach sich das Grinsen schließlich Bahn. Zane lachte leise, lehnte sich zurück und schaute an die Decke. Er holte tief Luft und entspannte sich. „Das war echt peinlich“, legte er noch einen drauf.
    „Na ja, daran bist du doch sicher gewöhnt“, brummte Ty. „Ach, was soll’s“, fügte er seufzend hinzu. „Wir können nicht alle perfekt sein.“ Er schaute angewidert auf seinen halbleeren Teller hinab. Obwohl er im Schneidersitz auf dem Bett saß, wippte er leicht mit dem Fuß. Er wurde allmählich schon wieder zappelig. Kein Training der Welt kam gegen seine natürliche innere Unruhe an.
    Zane seufzte leise und wandte sich wieder den Akten zu. „Alles

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