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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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überwinden.
    „Irgendwas muss doch da sein.“ Zane drehte sich vorsichtig auf dem Stuhl um und griff hinter sich nach dem Umschlag mit seinen Notizen, der auf der anderen Seite des Tisches lag. Er musste sich danach strecken, hielt aber mitten in der Bewegung inne, als sein Rücken sich dabei wieder bemerkbar machte. Ein weiteres Mal zuckte er zusammen, als er sich mit dem Umschlag in der Hand wieder umdrehte. Dann ging er stirnrunzelnd seine Notizen durch.
    Ty ertappte sich dabei, wie er jede von Zanes Bewegungen genau beobachtete und schaute weg. Er seufzte tief, als ihm plötzlich bewusst wurde, wohin seine Gedanken abgedriftet waren—schon wieder—und schüttelte den Kopf über sich selbst. Man sollte doch meinen, dass sich dieses spezielle Bedürfnis inzwischen für ihn erledigt hätte; immerhin hatte er inzwischen Sex gehabt, und geprügelt hatte er sich auch.
    Er richtete seinen Blick wieder auf Zane und räusperte sich. „Es tut mir leid, dass ich dich geschlagen habe“, eröffnete er Zane widerwillig.
    Zane schaute überrascht auf und nickte langsam. Er überlegte sorgfältig, was er dazu sagen sollte. „Ich bin dankbar, dass du mir nicht einfach das Genick gebrochen hast“, sagte er schließlich und senkte den Blick wieder zu dem Umschlag in seinen Händen.
    „Das würde ich nie tun“, erwiderte Ty. Er registrierte Zanes Unbehagen; es entlockte ihm ein leichtes Grinsen. „Mit meiner kaputten Schulter würde das höllisch wehtun.“
    Zane zog ein Gesicht und sah ihn wieder an. „Na, besten Dank auch. Wie lieb von dir.“ Zu Antwort zog Ty nur eine Augenbraue hoch. Zane schüttelte den Kopf. „Du hättest mich umbringen können, Grady. Mit einer Hand wahrscheinlich, das ist mir schon klar. Lass mich doch einfach in dem schönen Glauben, dass ich dir ein paar Minuten lang in einem echten Kampf standhalten konnte, ja?“
    „Wenn du das sagst, Hoss.“ Ty lehnte sich in seinem Stuhl zurück und legte seine Füße in den Stiefeln aufs Bett.
    Mit einer kleinen Falte zwischen den Augenbrauen blickte Zane zu dem früheren Marine auf. Wollte Ty damit sagen, dass Zane ihm ein respektabler Gegner gewesen war? Niemals.
    Ty musterte ihn langsam von Kopf bis Fuß und legte den Kopf schief. „Du hast den Vorteil, dass du größer bist.“
    Seufzend beugte Zane sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie. „Kein großer Vorteil. Du bist fast so groß wie ich. Ich hab’ nur mehr Masse, das ist alles. Zeitweise war mir das auch schon mehr hinderlich als nützlich.“
    Ty schnaubte und schüttelte den Kopf. „Meinetwegen, Mann“, brummte er.
    Zane verengte die Augen. „Was? Wärst du vielleicht lieber so ein Vieh wie ich?“, fragte er voller Ungläubigkeit. Zwar wusste er, dass bei seiner Größe die Muskelmasse, die er sich über die Jahre antrainiert hatte, auch ihre Nachteile hatte, aber er hätte nicht mehr darauf verzichten wollen. In der Akademie war er durch die Hölle gegangen, um diese Muskeln aufzubauen. Selbst während der Schreibtischarbeit der letzten Jahre hatte er sich immer mit Gewichtheben und Training in Form gehalten.
    „Nein“, lachte Ty leise. „Aber solche Kleiderschränke wie du haben mich schon quer durch den Raum geschmissen.“ Er rieb sich unbewusst wieder die Rippen und runzelte die Stirn. „Das tut weh“, fügte er hinzu, wie um klarzustellen, dass es in der Tat schmerzhaft war, in einer Spelunke in New Orleans wie ein Sack über jemandes Schulter geworfen und anschließend wie eine Fliege gegen ein Dartbrett geklatscht zu werden.
    „Ja“, brummte Zane und rieb sich den Unterkiefer. Er drehte vorsichtig sein Handgelenk hin und her während er darüber nachdachte, was Ty ihm in so kurzer Zeit und mit so wenig Mühe alles angetan hatte. Dabei hatte sein Partner nicht einmal versucht, ihm wirklich Schaden zuzufügen. Die Vorstellung war beeindruckend und furchteinflößend zugleich.
    Ty beobachtete ihn und schürzte die Lippen. „Da solltest du vielleicht Eis drauf tun“, bemerkte er mit einer Geste zu Zanes Handgelenk. „Das tut zwar erst noch mehr weh, aber dann wird’s besser.“
    Zane schaute auf die Stelle an seinem Handgelenk, wo Ty auf den Nervenknoten gedrückt hatte. Äußerlich war nichts zu erkennen außer einer leichten Hautrötung dort, wo Zane gerieben hatte. Aber es tat höllisch weh. Zane wusste, dass er Ty ein paar blaue Flecken verpasst hatte, aber nichts wies darauf hin, dass diesem das irgendwas ausmachte. „Ja“, sagte Zane und ging hinüber

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