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Auf dem langen Heimweg: Roman (German Edition)

Auf dem langen Heimweg: Roman (German Edition)

Titel: Auf dem langen Heimweg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen McQuestion
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Zeitschriften. Wenn Marnie es nicht besser gewusst hätte, würde sie glauben, Laverne sei Jazzys Großmutter. Sie saßen nicht zusammen, weil sie keine vier Plätze nebeneinander ergattern konnten, ein Problem, das ihnen ins Flugzeug folgen würde. Dort würden sie alle getrennt sitzen. Troy und Marnie wären am nächsten beieinander. Sie befanden sich wenigstens in derselben Dreierreihe. Den Platz in der Mitte hatte unglückseligerweise ein anderer Reisender bekommen. »Derjenige ist garantiert bereit zu tauschen«, meinte Jazzy. »In der Mitte will doch sowieso keiner sitzen.« Marnie hoffte, dass sie recht hatte. Sie hatte gerade eben die Beruhigungstabletten genommen, die Laverne ihr aufgeschwatzt hatte, und hoffte, sie würden helfen. Sie verließ sich darauf, dass Troy sie im Fall eines Zusammenbruchs beruhigen würde. Sie wusste, dass das von einem Teenager viel verlangt war, aber sie glaubte, dass er der Aufgabe gewachsen war. Außerdem hatte er es ja angeboten.
    Als angekündigt wurde, dass das Flugzeug bereitstand, unterdrückte Marnie ihre Zweifel, indem sie sich auf Troy konzentrierte. Sie schaltete in den Stiefmuttermodus, führte ihn in die Schlange und forderte ihn auf, seine Bordkarte herauszuholen.»Kann ich Matt besuchen, sobald wir daheim sind?«, fragte er, während sie noch anstanden.
    Sie konnte nicht über die nächsten zehn Minuten hinausdenken, aber damit er zufrieden war, antwortete sie: »Ja, natürlich.«
    Auf dem Weg über die Gangway und ins Flugzeug sagte sie sich immer wieder den einen Satz vor:
Es ist nur für zwei Stunden. Es ist nur für zwei Stunden.
Um sich noch weiter abzulenken, berechnete sie im Kopf, wie viel Prozent zwei Stunden von einem Tag, einer Woche, einem Monat oder einem Leben waren (bei einer Lebensspanne von fünfundsiebzig Jahren). Vor ihr gingen Jazzy und Laverne zu ihren Plätzen im hinteren Bereich des Flugzeugs. Jazzys Gelächter wehte durch den Kabine. Marnie fand die für sie reservierten Plätze in einer Dreiersitzreihe mitten im Flugzeug. Troy schoss auf seinen Fensterplatz; sie sollte eigentlich am Gang sitzen, nahm aber stattdessen den mittleren Platz und sagte zu Troy: »Wenn dieser Passagier auftaucht, erkläre ich ihm, dass wir zusammen reisen.«
    Während die anderen Fluggäste sich ihre Plätze suchten, fühlte Marnie eine Welle innerer Entspanntheit über sich kommen, die ihrer Panik die Spitzen nahm. Die Wirkung von Lavernes Medikament setzte ein. Sie stellte sich vor, wie es vom Magen in die Blutbahnen vordrang, durch ihren ganzen Körper strömte, jeden Muskel entspannte und ihre flatternden Nerven beruhigte. Es machte sie ein bisschen benommen, aber das war besser als quälende Angst. Sie blickte zur Decke des Flugzeugs auf und sprach ein Dankgebet für die Erfindung von was auch immer es war, das diese Besserung bei ihr bewirkte. Sie schloss die Augen und murmelte: »Danke, lieber Gott.«
    Ein Flugbegleiter kam vorbei, schloss die Klappen der Gepäckfächer und vergewisserte sich, dass die Sicherheitsgurte angelegt waren. Troy hatte den Blick auf das Fenster geheftet und beobachtete, wie ein anderes Flugzeug entladen wurde. Er war schon viele Male mit seinem Dad geflogen, aber interessant fand er es immer noch.
    Gerade als Marnie schon dachte, der Nachbarsitz würde leer bleiben, kam ein junger Mann mit einer hellbraunen Baseballkappe durch den Mittelgang und blieb vor ihrer Reihe stehen. Er reckte sich und schob sein Handgepäck ins Gepäckfach. Marnie konnte unterdessen nur den Bauch des schlanken Mannes sehen. Sie blickte diskret weg. Jetzt hörte sie, wie vorne im Flugzeug die Passagiertür mit einem dumpfen Schlag zufiel. Ohne Lavernes Medikament wäre sie jetzt schon vollkommen in Panik. Gott sei Dank gab es die moderne Chemie.
    Der junge Mann klappte das Gepäckfach zu und rutschte auf den Sitz am Mittelgang. Marnie wandte sich ihm zu, um ihm den Platztausch zu erklären. »Ich habe mich auf Ihren Platz gesetzt«, begann sie, doch dann erkannte sie ihn und brach schockiert ab.
    »Das ist in Ordnung«, meinte er. »Ich mag den Mittelgang.« Er streckte die Beine aus, legte den Kopf zurück und schob sich die Baseballkappe über die Augen. Sein Arm ruhte auf der Armlehne, die eigentlich zu Marnies Sitz gehörte. Sie zog sich zurück, weil sie ihn nicht berühren wollte.
    Marnie starrte ihn ungläubig an, blinzelte und schaute noch einmal hin. Es gab keinen Zweifel, der Mann war Davis Diamontopoulos. Er hatte sie von der Begegnung auf dem

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