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Auf dem langen Heimweg: Roman (German Edition)

Auf dem langen Heimweg: Roman (German Edition)

Titel: Auf dem langen Heimweg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen McQuestion
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müssen?«
    »Wo wohnen Sie denn jetzt?«
    »In Wisconsin.«
    Scarlett lachte. »In Wisconsin? Ja, da müssten Sie wohl umziehen. Aber glauben Sie mir, das wird kein Opfer sein. Ich verspreche Ihnen, dass Ihnen mein Wohnort besser gefallen wird als Wisconsin.«
    Jazzy hielt die Visitenkarte zwischen zwei Fingern. »Ich werde darüber nachdenken. Wirklich.« Dann streckte sie die Hand aus. »Es war schön, Sie kennenzulernen, Scarlett Turner.« Höflich, aber unverbindlich.
    Scarlett ergriff ihre Hand, hielt sie fest und sagte: »Ich habe mich ebenfalls gefreut, Sie kennenzulernen. Ich hoffe, ich werde bald von Ihnen hören.« Sie stand auf, schob den Stuhl zurück und verließ das Restaurant.
    Die Frauen sahen ihr schweigend nach. »Also, das war ja mal interessant«, meinte Rita. »Mit so etwas hätte ich nie gerechnet.«
    »Mir hat dieser Seitenhieb gegen Wisconsin nicht gepasst«, erklärte Laverne. »Was ist falsch an Wisconsin?«
    Jazzy blickte auf die Visitenkarte. »Sie kommt aus New York.«
    »Das erklärt alles«, meinte Rita. »Die Leute an der Ostküste fühlen sich als etwas Besseres. Sie blicken auf den mittleren Westen herab.«
    Laverne schnaubte. »Was gibt es da herabzublicken? Zum Teufel, ich kann mir hundert Dinge vorstellen, die an Wisconsin richtig sind.«
    »Sie halten uns für Provinzler«, erklärte Rita. »Und sie denken, wenn wir auf Zack wären, wären wir klug genug, in New York zu leben.«
    »Und, wirst du den Job annehmen?«, fragte Marnie Jazzy.
    »Ich weiß es noch nicht«, antwortete Jazzy langsam. »Ich habe da gemischte Gefühle. Ich würde gerne abwarten, ob meine Großmutter etwas dazu zu sagen hat.«
    Ihre Großmutter. Das musste die verstorbene sein, überlegte Marnie. Es musste beruhigend sein, sogar nach dem Tod noch Verbindung mit seinen Angehörigen halten zu können. Wenn alle dazu fähig wären, gäbe es keine Atheisten.
    »Woher wusste Scarlett Turner eigentlich, dass wir auf Reisen sind?«, fragte Laverne.
    »Wir befinden uns in einem Hotel«, antwortete Rita. »Das hat ihr der gesunde Menschenverstand gesagt.«

22
    Die meisten Songs, die Jazzy auswählte, hatten einen fröhlichen, lebhaften Rhythmus. Laverne fand die Musik eigentlich gar nicht schlecht, tatsächlich summte sie sogar die meiste Zeit mit.
    Als sie an diesem Morgen aus Des Moines herausfuhren, drehte Jazzy sich auf dem Sitz um und sah Marnie und Laverne an. »He, ihr beiden!«, sagte sie. »Stellt ihr euch eigentlich manchmal vor, ihr spielt in einem Film mit und die Musik, die läuft, ist der Soundtrack?«
    »Nein«, antwortete Marnie und vertiefte sich wieder in ihre Zeitschrift.
    »Nie? Oh, das ist aber schade. Ich mache das ständig«, erklärte Jazzy, die sich von der fehlenden Begeisterung nicht abschrecken ließ. »Es macht wirklich Spaß, wenn man erst einmal den Bogen heraus hat.«
    Laverne wollte nicht unhöflich sein, daher fragte sie: »Wovon redest du?«
    »Ich rede vom Leben mit einem Soundtrack.« Jazzy sprühte vor Begeisterung. »Ich zeige euch mal, was ich meine.« Sie hob den Finger, nahm sich ihren iPod vor und suchte einen Song. »Oh, hier, der ist perfekt.« Die Musik legte los und sie fuhr die Lautstärke hoch.
    »Den kenne ich«, sagte Rita mit einem Seitenblick.
    Jazzy lächelte. »Den kennt wirklich jeder. Er ist ein Evergreen. Queen.«
    Laverne kam die Melodie bekannt vor, aber sie hatte keine Ahnung, wie das Lied hieß. Sie wollte allerdings auch nicht dumm wirken und so sagte sie: »O ja, Queen. Ich liebe diesen Song.«
    »Das ist die perfekte Hintergrundmusik für vier neue Freundinnen auf einem gemeinsamen Road Trip, die neuen Horizonten entgegenfahren«, meinte Jazzy und deutete mit großer Geste zur Windschutzscheibe. »Wenn das hier ein Film wäre, sähen wir Rita am Steuer und jede von uns würde aus dem Fenster ihrer Zukunft entgegensehen. Und dann würde die Kamera den Wagen einfangen, wie er über den Highway brettert, die Musik würde zu einem Crescendo anschwellen und in unseren Gesichtern würde sich neue Hoffnung spiegeln.« Sie drehte sich um und strahlte Laverne an.
    »Zu einem Crescendo«, wiederholte Laverne genießerisch. Was für ein wunderschönes Wort. Sie hatte es bisher noch nie laut ausgesprochen und hätte das ohne Jazzys Anregung wohl auch nie getan. Sie beugte sich vor, packte die Rücklehne von Jazzys Sitz und versuchte, die Glücksstrahlen einzufangen, die von dem Mädchen ausgingen. Ach, noch einmal so viel Energie zu haben! Das wäre

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