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Auf dem langen Heimweg: Roman (German Edition)

Auf dem langen Heimweg: Roman (German Edition)

Titel: Auf dem langen Heimweg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen McQuestion
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hätte, aber sie dabeizuhaben war besser, als allein zu sein.
    Als hätte sie Marnies Gedanken gelesen, sagte Laverne: »Ein bisschen sonderbar, dass es jetzt nur noch wir beide sind, hm?« Sie sprach das Wort wie ›sondeba‹ aus.
    »Ja. Merkwürdiges Gefühl.« Marnie bog auf den Highway ein. Bald würden sie die Schnellstraße erreichen. »Und andiesen Wagen bin ich auch nicht gewöhnt, das ist also auch eine Umstellung.« Vom Rückspiegel baumelte eine Pappkiefer herab, eindeutig die Quelle des Dufts nach Kiefernnadelöl.
    »Mein Sohn hat so einen Toyota Corolla wie diesen hier. Hatte noch nie das kleinste Problem mit dem Wagen. Nee, absolut nicht, der Wagen läuft wie ein Ass.«
    »Hmmm.« Marnie fragte sich, ob sie es ertragen würde, Laverne den Rest des Tages plappern zu hören. Nun, es würde ihr nichts anderes übrigbleiben.
    »Jawoll, er läuft wie ein Ass.« Laverne klappte das Handschuhfach auf und stöberte darin herum.
    »Suchst du etwas Bestimmtes?«
    »Nö, ich guck nur mal so. Man kann eine Menge über jemanden erfahren, wenn man seinen Kram durchgeht.« Laverne kramte noch ein bisschen mehr. »Keine Drogen, nichts Illegales. Versicherungsinfo, Taschentücher, ein Fünf-Dollar-Schein, eine Autoclubkarte. Das ist ein verantwortungsbewusster junger Mann.«
    »Gut. Ich bin froh, wenn ich ihn für anständig halten kann, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass er sich in Jazzy verguckt hat.«
    »O ja, das hat er ganz sicher, sie sich aber auch in ihn«, meinte Laverne und klappte das Handschuhfach zu. »Dieses Mädel war so begeistert von ihm, als wären sie füreinander bestimmt.«
    »Sie haben sich schrecklich schnell miteinander angefreundet, findest du nicht?«, fragte Marnie und reckte den Hals, um auf das Navi zu schauen.
    »So ist das oft. Du weißt doch, wie das läuft.«
    »Ja.« Eigentlich wusste Marnie das nicht so genau. Im Rückblick kam es ihr beinahe so vor, als hätte Brian sie sich geschickt geschnappt, als hätte er nach einer leichtgläubigen Frau Ausschau gehalten und sie wäre ihm, ganz naive Unschuld, ins Netz gegangen. Geködert durch das Versprechen von Liebe. Jedenfalls sah es so aus, wenn man bedachte, wie sie von der Babysitterin zur Freundin aufgestiegen und dann ins Haus eingezogen war. Bis sie schließlich degradiert und ins Gästezimmer abgeschoben wurde. Wie hatte ihr entgehen können, dass das wohl die ganze Zeit Brians Plan gewesen war? Es war wegen Troy, begriff sie. Irgendwann war ihr ja
tatsächlich
klar geworden, wie wenig Brian sie wertschätzte und liebte, aber da ging es für sie schon nur noch um den kleinen Jungen und seine Bedürfnisse. Troy brauchte sie genauso, wie sie ihn brauchte. Und das war genug.
    Laverne unterbrach ihre Gedanken. »Ich wette, du kannst es gar nicht abwarten, Troy zu sehen. Das wird ein richtig tolles Wiedersehen.«
    »Das hoffe ich«, gab Marnie zurück. Trotz allem, was Matt Haverman gesagt hatte, machte ein Teil von ihr sich immer noch Sorgen, dass ihr Auftauchen vor Kimberlys Tür kein willkommener Anblick sein würde.
    »Das wird es«, erklärte Laverne zuversichtlich. »Das Band zwischen Mutter und Sohn ist stark.«
    »Nur dass ich theoretisch gar nicht seine Mutter bin.«
    Laverne schnaubte und winkte ab. »Das ist unwichtig. Es heißt ja, dass Blut dicker ist als Wasser, aber lass dir gesagt sein, dass das ein Haufen Blödsinn ist. Und ich spreche aus eigener Erfahrung. Ich habe drei Kinder und mein ältester Junge ist theoretisch mein Stiefsohn. Nicht, dass ich ihn so betrachte.Ich habe ihn von klein auf großgezogen. Genau wie die anderen habe ich ihn gefüttert, ihm beigebracht, sich die Schuhe zu binden, ihn gepflegt, wenn er krank war, ihm bei den Hausaufgaben geholfen und so weiter und so fort. Hat nicht den geringsten Unterschied gemacht, dass ich ihn nicht selbst zur Welt gebracht habe.«
    »Und empfindest du für ihn dasselbe wie für die anderen?«
    Laverne nickte nachdrücklich. »Zum Teufel, manchmal ist er mein Liebling. Kommt auf den Tag an.«
    »Gut zu wissen.« In diesem Moment meldete sich die Navi-Stimme und dirigierte sie zur Auffahrt des Freeway.
    »Jetzt sind wir nicht mehr aufzuhalten«, meinte Laverne und schlug ausgelassen mit der Hand auf das Armaturenbrett. »Ich kann es kaum fassen, dass ich bald in Las Vegas sein werde.«
    »Ich auch nicht.«
    Sie waren auf dem Weg.

34
    Rita trank hinten im Restaurant eine Tasse Kaffee und dachte über ihre Begegnung mit Davis nach. Sie war noch immer erschüttert

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